Irre Resultate in Runde 3

von am 13. November 2019 in ECC 2019, Nachrichten

Irre Resultate in Runde 3
Hintere Reihe von rechts: Christoph, Jan, Henrik, Johannes, Rainer, Emil

Das Losglück bescherte unserer Mannschaft trotz der Niederlage vom Vortag erneut einen Spieltag im Saal 1 und dazu einen „machbaren“ Gegner. Das Team Wasa SK war etwas ELO-schwächer und die Motivation, heute zu siegen, entspre­chend groß.

Die Runde begann 10 Minuten verspätet, da aufgrund extremer Regen­stürme hier und da die Elektrik den Geist aufge­geben hatte: Im Spielsaal war es zeitweilig funzelig, einmal kurz stock­dunkel. Doch die Veran­stalter bekamen das alles schnell in den Griff, verlegten sogar den Catering-Bereich auf die innere Seite des Saales und kümmerten sich wirklich rührend um Spieler und Gäste.

Die Partien können auf chess24.de nachge­spielt und z.T. auch live verfolgt werden, denn die Schach­freunde spielen (noch) so weit oben, dass ihre Bretter elektro­nisch übertragen werden. :-)

Während Emil mit Weiß – gewohnt sicher – seine Vorbe­reitung aufs Brett stellte und Zeit sammelte, die er später dringend brauchen würde (es standen nach wenigen Minuten schon 11 Züge auf dem Partie­for­mular), grübelte Rainer noch an Zug 1. Sein Gegner hatte 1. e4! gezogen, was Rainer überraschte, da sein Gegner sonst immer mit 1. Sf3 eröffnet. Hat dieser vielleicht was Fieses vorbe­reitet? Rainer entkorkte schließlich 1. ... c6?! Kenner seines Reper­toires wunderten sich. In der Folge waren wohl beide Spieler aus dem Buch und es entstand eine Partie Marke Eigenbau, die zunächst ganz im Sinne von Rainer lief. Um es vorweg zu nehmen, grafisch würde sein Partie wie folgt aussehen:

Sagit – Polzin: von -16,46 auf +5,27 in nur wenigen Sekunden

Unspek­ta­kulär und sicher fuhren dagegen Johannes und Christoph nach ungenauem Spiel ihrer Gegner ihre Punkte ein, Henrik steuerte nach gehalt­vollem Verlauf ein Remis bei. Die übrigen Bretter ließen einen ungefähr­deten Mannschaftssieg erwarten.

Irratio­nales passierte an den Brettern 1 und 2.

Emils Svesh­nikov-Partie stand zuerst leicht besser, dann etwa gleich, schließlich kippte sie und sah nach einer unver­meid­lichen Niederlage aus. Nach 37. ... Lf8 oder Ta1 kann Weiß direkt aufgeben. Emil war kurz davor, seine Hand über den Tisch zu reichen, da passierte es:

In einem tragi­schen Moment von Schach­blindheit zog sein Gegner Tc1+ und Emil schlug den ungedeckten Turm - Aufgabe.

Brett 2 stand da schon haushoch auf Gewinn (der Computer sagt -16,46):

Hat Rainer sich vom Geschehen am Neben­brett verwirren lassen? Er kann hier mittels Dg5! einfach gewinnen, es droht Lxg3 mit unmit­tel­barem Matt oder Damegewinn – die Stellung ist aufga­bereif. Statt­dessen wollte Rainer das Partieende noch unkom­pli­zierter gestalten.  Er zog hier 35. ... Lxg3?? und plante anschließend mittels Dg5 mattzu­setzen, sah aber erst nach dem Läuferein­schlag, dass die weiße Dame das Feld g5 überdeckt. Also Leicht­figur quasi einge­stellt! 36. Kxg3. Jetzt hätten 36. ... Df6 oder Dd6+ ins Remis führen können, doch es folgten im Panik-Modus 37. ... Txe4? 37. Kg2 und nun auch noch 37. ... d3?. Dieser Bauer hätte nun direkt mittels Dxd3 einfach vertilgt werden können, was der Gegner in dem emotio­nalen Chaos kurz vor der Zeitkon­trolle ebenfalls nicht sah. In der Folge erreichte Rainer im Endspiel noch einen halben Punkt.

Zwischen­zeitlich willigte Jan in das Remis ein, nachdem sich sein Gegner genau verteidigt hatte, sodass insgesamt ein nicht ganz verdient hoher Sieg zu Buche steht. 

Die Ergeb­nisse und Aufstel­lungen sind hier immer aktuell einsehbar. Komischer­weise müssen wir nach diesem Sieg in Saal 2 umziehen und haben trotz Tabel­len­platz 16 (gleich hinter Alkaloid!) erneut einen machbaren Gegner. Wann kommen Mamedyarov & Co.?

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1 KommentarKommentieren

  • Michail Chatzidakis - 13. November 2019 Antworten

    Haha, Rainers Partie war ein Genuss, chaoti­scher geht nicht!

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