Erfolgreiche Saison 2021/2022 - Neue Spieler/innen gesucht

von am 17. Juli 2022 in Nachrichten

Erfolgreiche Saison 2021/2022 - Neue Spieler/innen gesucht

Die Saison 2021/2022 war wegen der nicht ausge­stan­denen Pandemie von vielen Unwäg­bar­keiten geprägt. Während die 1. und 2. Mannschaft in den Bundes­ligen erst im März 2022 in die Saison starteten, erlebten die Mannschaften 3 bis 8 das Corona-Chaos „dank“ eines Saison­starts im Herbst 2021 vollständig. Aber jetzt haben alle Teams die Saison abgeschlossen und es lässt sich sagen: Wir waren erfolg­reich! Für die kommende Saison 2022-2023 suchen wir für alle Mannschaften von der untersten Klasse bis zur 1. Liga Spieler und Spiele­rinnen! Vom Anfänger bis zum Großmeister sind alle willkommen. Ganz unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Alter und Beein­träch­ti­gungen! Inter­es­senten melden sich bei Rainer Polzin telefo­nisch unter 030-6271606 oder per Mail unter rainer.polzin@berlin.de, der alle Fragen beant­wortet.

Tolles Saison­finale in Bremen

Die erste Mannschaft war wie fast immer in den letzten 25 Jahren mit dem Ziel Klassen­erhalt in die neue Spielzeit gestartet. Die Vorsaison war mit Platz 7 und der Endrunde in Berlin gut gelaufen, eine Wieder­holung schien Dank der starken Konkurrenz ausge­schlossen. Der Saison­start war solide, gute Ergeb­nisse wie der Sieg gegen München 1836 und das tolle Unent­schieden gegen die Schach­freunde Deizisau wechselten sich mit eher schwä­cheren Vorstel­lungen wie gegen Düsseldorf ab. Aber im Sinne des Klassen­er­halts lief es gut. Vor dem Finale in Bremen standen wir mit 9-11 Punkten auf einem ordent­lichen 10. Platz, nach unten ging fast nichts mehr.

Dann der erste Spieltag der Zentralen Endrunde mit fünf Spiel­tagen: Ein knapper 4,5-3,5-Sieg gegen den USV TU Dresden. Große Zufrie­denheit bei uns, am Abend dann eine bittere Nachricht: Ein Spieler, der nachge­reist war, ist positiv und fällt aus. Leichte Nervo­sität macht sich breit. Im nächsten Match ging es gegen Augsburg, gegen die wir uns tradi­tionell schwertun. Schneller Sieg des unermüd­lichen Mannschafts­führers Lars Thiede, der seit 33 Spiel­zeiten für Schach­freunde 1 im Einsatz ist. Am Ende ein ungefähr­deter 5,5-2,5 Sieg gegen die Fugger­städter. Der Blick in der Tabelle richtet sich nach oben. Dann der nächste Schreck: Ein weiterer Spieler, der am Freitag nachge­reist war, wird ebenfalls positiv getestet. Da ein Spieler wegen anderer Verpflich­tungen sich auf die Rückreise begeben musste, standen die Schach­freunde für das nächste Match zu siebt dar. Es wird telefo­niert und sicher­heits­halber zwei Spieler nach Bremen beordert. Und mit Arnd Lauber schaffte es auch einer pünktlich zum Duell gegen König Tegel, während Leon Carmesin im Bahn-Chaos stecken blieb. Gegen die ersatz­ge­schwächten Nordber­liner gab es am Ende ein 5-3, wie immer ein knappes Haupt­stadt­duell, egal wie groß die Spiel­stär­ke­un­ter­schiede sind. Hut ab vor der Leistung der König­lichen, Ihr habt ob der Umstände unseren aller­größten Respekt!

Am gleichen Tag geht es gegen Werder Bremen. Der Kampf steht lange Zeit auf des Messers Schneide. Max Hess, der eine großartige Saison für die Schach­freunde spielte, verliert nach starker Eröffnung leider und beraubt sich seiner Chancen auf eine Großmeister-Norm. Lars Thiede an Brett 8 gewinnt mit viel Glück, letztlich stehen zwei weitere Punkte auf der Haben­seite.

8-0 Punkte an der Weser und Platz 6. Selbst Platz 4 ist noch erreichbar. Was ein Rekord­ergebnis wäre, besser als Platz 5 waren wir nie in der Schluss­ta­belle platziert. Wir schlagen Mülheim, Deizisau verliert gegen Viernheim und Kiel gegen die Bayern lautet die vergleichs­weise einfache Rechnung.

Die Wettkämpfe beginnen. Es läuft prächtig. Kiel gerät schnell in Schwie­rig­keiten und die Partien der Schach­freunde entwi­ckeln sich gut. Tomczak, Krämer, Jakubowski, Hess, also die ganze Mittel­achse stehen richtig gut. Wenig Probleme an den anderen Brettern. Der Wettkampf Deizisau gegen Viernheim macht gewisse Sorgen, es nicht klar wie die Viern­heimer gewinnen sollen. Stunden später herrscht dann in Berlin eine gewisse Ernüch­terung vor: Zwei glatt gewonnene Stellungen (Hess, Krämer) wurden zum Remis vergeben, eine gleiche Stellung (Schröder) noch verloren. Letztlich eine knappe Niederlage, ein Remis mehr hätte nach der Kieler Niederlage zu Platz 5 gereicht. Deizisau konnte nach dem 4-4 gegen Viernheim ohnehin nicht mehr überholt werden. Glück­wunsch nach Baden-Baden zum 15. Deutschen Meister­titel.

Aber trotzdem: Eine tolle Saison, mit 17-13 Punkten und Platz 7 war nicht zu rechnen. König Tegel knöpfte in der Schluss­runde Werder Bremen einen Punkt (nach der Verlauf des Wettkampfs: nur einen Punkt) ab und verab­schiedete sich als 15. in die 2. Liga.

Rekord­ergebnis in der 2. Bundesliga

In der zweiten Bundesliga mit insgesamt drei Absteigern muss sich der Blick immer erst nach unten richten. Die Staffel war sehr ausge­glichen, eine dumme Niederlage und man ist mitten drin im Abstiegs­kampf. Mit dem Schach­freunde 2 dann aber nichts zu tun hatten, im Gegenteil: Nach dem Auftaktsieg gegen Rotation Pankow holten wir am zweiten Doppel­spieltag drei Punkte gegen den SK Norder­stedt und die Zweit­ver­tretung des Hamburger SK. Ärgerlich der nur knappe Sieg gegen Lingen am dritten Spieltag, das sollte eigentlich viel klarer ausgehen. Heraus­ragend dann das 6-2 gegen Werder Bremen II sowie ein Unent­schieden gegen St. Pauli. Am Schluss­wo­chenende noch der Doppel­schlag gegen Magdeburg und Zehlendorf. Am Ende standen unglaub­liche 14 Punkte. Der Blick in die Annalen zeigt: Nur in der Saison 1996/1997 holte schon mal ein Team der Schach­freunde 14 Punkte in der zweiten Liga: Die erste Mannschaft! Platz 3 in der Endab­rechnung und mit Jonasz Baum, Marc Morgunov und Emil Schmidek drei starke junge Spieler im Team, die sich in der Zukunft in der höchsten Liga beweisen sollen. Michail Chatzidakis holte mit 4 aus 5 Punkten prozentual das beste Ergebnis und musste zudem stets mit Schwarz spielen.

Probleme in der Oberliga

Die dritte Mannschaft war während der ganzen Saison personell schwer gebeutelt und musste sich letztlich über Platz sechs freuen. Die Saison­planung der für die Oberliga zustän­digen Norddeut­schen Verbände wies massive Mängel auf: Anders als in der 1. und 2. Bundesliga standen nur 16 Kader­plätze zur Verfügung. Dazu ein sehr früher Melde­schluss, da man ja nicht mehr mit Corona rechnete. Eine lange, vorher­sehbare Unter­bre­chung, die Priori­täten einiger Spieler verschieben sich leicht während der Saison, Nachmel­dungen nicht möglich. Keine Doppel­runden um die Saison zu verkürzen. Dazu diverse Corona-Fälle. Am Ende der Klassen­erhalt und nur eine kampflose Niederlage in einer einzelnen Partie. Schwamm drüber.

Berliner Mannschafts­meis­ter­schaft - Schach­freunde 4 sind Berliner Meister

Der Berliner Schach­verband agierte bei der Planung der Berliner Mannschafts­meis­ter­schaft, dem mit Abstand wichtigsten Turnier in der Haupt­stadt, ebenfalls subop­timal. Dies ist gewiss eine Herku­les­aufgabe mit einer dreistel­ligen Zahl von Teams und die Corona-Situation macht die Aufgabe nicht leichter. Aber die Ausschreibung von Mitte September 2021 sah Termine ab November vor. Den Hinweis, dass wohl nur die Runde 1 am 7. November 2021 vor dem kommenden Lockdown gespielt werden wird, wurde vom Präsidium des Berliner Schach­ver­bandes ignoriert. Es sollte alles beim alten bleiben, kreative Ideen waren nicht gefragt. Ärgerlich, denn genau genommen „stand“ die Entscheidung pro Lockdown Mitte September bereits. Es kam wie es kommen musste, Unter­bre­chung nach Runde 1. Nach dem „Restart“ Ende Februar 2022 ist der Jammer groß: So meldet die TSG Oberschö­ne­weide, der Verein des Präsi­denten des Berliner Schach­ver­bandes, drei von acht Teams vom Spiel­be­trieb ab. Bei Zitadelle Spandau, dem Verein des Landes­spiel­leiters, ist es eine von drei Mannschaften. Schluss­endlich werden vier Runden am Stück im Sommer angesetzt, gefühlt hunderte kampflose Nieder­lagen verteilt über alle Staffeln und Klassen sind die Folge.

Die Schach­freunde Berlin haben schwer zu kämpfen. Nur viel Glück (es war eigentlich immer eine Mannschaft spielfrei, so dass viel „geschoben“ werden konnte), eine relativ große Perso­nal­decke und die Aufhebung der Festspiel­regeln durch den Spiel­aus­schuss des Berliner Schach­ver­bandes (eine gute Maßnahme!) verhindern, dass mehr als acht kampflose Nieder­lagen produ­ziert werden.

Das sport­liche Highlight aus Sicht der Schach­freunde Berlin:

Die 4. Mannschaft (auch dort ist Lars Thiede Mannschafts­führer) wird Berliner Meister! Eigentlich unglaublich, aber wahr. Beständig gewinnt die Mannschaft knapp, die Brett­punkte werden gut verteilt, dazu einige tolle Einzel­er­geb­nisse: Bogdan Tomin, der erst während der Saison zu uns kam, erzielte überra­gende 6,5 aus 8, Stephan Kaphle ohne Niederlage grandiose 7 aus 9 und Erwin Weber, der verlorene Sohn nach seiner Rückkehr, ebenfalls starke 4 aus 6.

Bei den Teams Schach­freunde 5, 6 und 7 ging weder nach unten noch nach oben viel. Die Mannschafts­führer Nico Leonhardt, Marcus Gretzer und Ekkehard Schneider navigierten die Teams sicher durch die Saison.

Die 8. Mannschaft hatten wir freiwillig - trotz Aufstieg in der Saison 2019-21 - in der 3. Klasse (statt in der 2. Klasse) starten lassen. Und das Team um Mannschafts­führer Johannes Winkler bestä­tigte die Leistung: Wieder gelang der Aufstieg. Herzlichen Glück­wunsch! Ob das Aufstiegs­recht wahrge­nommen wird, ist aller­dings offen.

 

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