Wieder knapp verloren

von am 14. Dezember 2013 in Berichte zur 1. Bundesliga, Nachrichten, Schachbundesliga

Wieder knapp verloren
Auf der Suche nach dem vollen Punkt: Hrant Melkumyan und Viktor Erdos bei der Analyse

 

Obwohl an diesem Wochenende die Schach­freunde auf zwei ELO-stärkere Mannschaften trafen, waren die Aussichten nicht schlecht. „Wir haben eine gute Mannschaft!“, sagte Rainer Polzin am Freitag noch, ein Punkt wenigstens sollte drin sein, so war die Hoffnung, und es hätten auch 2, mit etwas Glück sogar 3 sein können.

Am Samstag wurde knapp und unglücklich verloren. Das 3,5 zu 4,5 ist etwas enttäu­schend, denn der Punkt­gewinn gegen die an allen Brettern ELO-stärkeren Trierer war nahe. Sieben Remisen täuschen darüber hinweg, wie spannend die Begeg­nungen zum Teil waren.

Hrant Melkumyan und Andrei Maksi­menko hatten recht gute Chancen auf mehr als eine Punkte­teilung. Die für den Beobachter und die Mannschafts­ka­me­raden wohl aufre­gendste Partie spielte Mikael Agopov. Er riskierte viel und hatte gute praktische Chancen, wurde jedoch nicht belohnt: Dank umsich­tiger, aktiver Vertei­digung seines Gegners Laszlo Gonda drang er mit seinem Königs­an­griff nicht durch.

SFR Berlin        3,5 : 4,5  SG Trier

1 Melkumyan, H      ½ : ½    Erdos, Viktor  1
2 Krämer,Martin     ½ : ½    Lupulescu, Constantin  2
5 Schneider,Ilja    ½ : ½    Cyborowski, Lukasz  5
6 Maksimenko,Andrei ½ : ½    Parligras, Mircea-Emilian  6
8 Lauber,Arnd       ½ : ½    Bobras, Piotr  7
11 Abel, Dennes     ½ : ½    Gordon, Stephen  9
12 Thiede,Lars      ½ : ½    Jaracz, Pawel  10
13 Agopov, Mikael   0 : 1    Gonda, Laszlo  11

Daher lagen die Hoffnungen auf dem Kampf gegen Solingen am Sonntag, die aller­dings am Vortag schon die Tegeler recht klar besiegt hatten.

Als die Schrei­berin dieser Zeilen am Sonntag Nachmittag mal in das Liveportal der Schach­bun­desliga-Seite guckte, dachte sie: ‘Mist, da liegt schon wieder die Technik am Boden, das Ergebnis des Vortages wurde wohl verse­hentlich in der Ergeb­nis­liste der 6. Runde angezeigt.’ Doch auch nach nochma­ligem Laden der Seite ergab sich keine Verän­derung - das 3,5 zu 4,5 gegen Solingen war also wirklich Fakt, erzielt an den gleichen Brettern wie am Vortag. ‘Na toll, dann muss ich ja die Ergeb­nis­liste einfach nur kopieren und die Namen der Gegner austau­schen. Und auch die Überschrift lässt sich recyceln.’

SFR Berlin        3,5 : 4,5  SG Solingen

1 Melkumyan, H      ½ : ½    L'Ami, Erwin  3
2 Krämer,Martin     ½ : ½    Smeets, Jan  4
5 Schneider,Ilja    ½ : ½    Stellwagen, Daniel  6
6 Maksimenko,Andrei ½ : ½    Nikolic, Predrag  7
8 Lauber,Arnd       ½ : ½    Naumann, Alexander  9
11 Abel, Dennes     ½ : ½    Andersen, Mads  10
12 Thiede,Lars      ½ : ½    Gabriel, Christian  12
13 Agopov, Mikael   0 : 1    Wegerle, Jörg  14

Dabei hätte das Ergebnis auch anders aussehen können. Leider war in vielen - den meisten - Partien für das Laienauge schlichtweg wenig los (warum eigentlich?). Brett 8 hatte schon einen schlechten Start (er lief als Schwarzer vermutlich in eine vorbe­reitete Variante des Grand-Prix-Angriffs und musste frühzeitig mit einem Minus­bauern weiter­spielen), was natürlich den Druck auf alle übrigen Teammit­glieder verstärkte, die sich anbah­nende Null zu kompen­sieren.

Einer hätte es reißen können! Ilja hatte sauber eine Gewinn­stellung heraus­ge­spielt (die Stellung war aber - obwohl gewonnen - noch immer anspruchsvoll). Jedoch nahm er einen Bauern mit (was wichtige Tempi verlor) und zog leider nicht das ebenfalls nahelie­gende 48. c5! Danach hätte sein Gegner Daniel Stell­wagen sehr wahrscheinlich die Partie nicht mehr halten können. Statt­dessen entfleuchte dieser mit präzisem Spiel ins Remis. Dass Mikael kein glück­liches Wochenende erwischt hat, konnte daher nicht aufge­fangen werden, denn wie gesagt, an den anderen Brettern wurde leider auch nicht gewonnen.

Und hier die Partien des Wochen­endes:

Nach den Runden 5 und 6 ist am erwei­terten Tabel­lenende dennoch alles recht dicht beiein­ander, denn auch Griesheim, Viernheim und die Tegeler müssen an diesem Wochenende mit jeweils 2 Packungen nach Hause gehen.

Fotos: Bengt Skogvall

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