Auftaktsieg gegen Viernheim - Remis gegen Griesheim

von am 12. Oktober 2013 in Berichte zur 1. Bundesliga, Nachrichten

Auftaktsieg gegen Viernheim - Remis gegen Griesheim
Mit 2 aus 2 in die Bundesliga-Saison gestartet: Arnd Lauber

Der Start in die neue Bundes­li­ga­saison schien zunächst gelungen. Mit einem - wenn auch knappen - 4½ zu 3½ gewannen die nach ELO-Zahlen favori­sierten Schach­freunde in der 1. Runde gegen die Aufsteiger aus Viernheim.

Ilja Schneider remisierte als Erster, die meisten anderen Bretter standen zu diesem Zeitpunkt ausge­glichen bzw. schon deutlich besser (Bretter 2, 7 und 8). Matthias Dann spielte eine spannende Partie und landete in einem vorteil­haften Endspiel, das jedoch dem Gegner noch Wider­stands­po­tenzial bot, welches dieser nutzte: Etwas unglücklich wurde diese Partie doch noch verloren. Remisen standen an den Brettern 1 und 5 zu Buche, während Peter Michalik lange eine schlechter stehende Partie kämpfte, die nicht zu halten war. Es gab schließlich auch 3 schöne Siege durch Aleksander Mista, Arnd Lauber und Lars Thiede, wobei jeweils gegne­rische Zeitnot im Spiel war.

Aleksander spielte eine zweischneidige Partie, in der sein Gegner einen Bauern geopfert und im Gegenzug das Läuferpaar und aktives Spiel erhalten hatte. Die Stellung wurde taktisch immer schärfer, plötzlich spielte ein Freibauer auf der c-Linie eine gewisse Rolle und den etwas überra­schenden Schluss­punkt setzte mit 35. Dxf6! ein takti­scher Schlag, nach dem Materi­al­verlust nicht mehr zu vermeiden war.

Arnd bestrafte in dynami­scher Stellung Ungenau­ig­keiten seines Gegners und einen schweren (zeitnot­be­dingten?) Vertei­di­gungs­fehler im 31.Zug. Aus heiterem Himmel - so schien es - verfügte er über einen Turbo-d-Bauern, der ihm zusammen mit druck­vollem Einsatz der Schwer­fi­guren einen tollen vollen Punkt bescherte.

Lars spielte - wie immer bewun­dernswert geduldig - einen stabilen Vorteil heraus und steigerte seinen Druck am Königs­flügel. Das Finale: schneller Schwenk von Turm und Dame zum Damen­flügel, der Gegner schon in heftiger Zeitnot. Und dann hebt ein brutaler Zug die schwarze Stellung aus den Angeln: 35. c5! Sehr lehrreich in Bezug auf Verdichtung von Vorteilen und prakti­sches Spiel gegen die gegne­rische Zeitnot.

Schachfreunde Berlin      4½-3½ SC Viernheim             

 2 Kraemer,Martin         ½ : ½ Maze,Sebastien          1
 3 Mista,Aleksander       1 : 0 Wells,Peter K           2
 4 Michalik,Peter         0 : 1 Abergel,Thal            3
 5 Schneider,Ilja         ½ : ½ Libiszewski,Fabien      4
 6 Maksimenko,Andrei      ½ : ½ Beikert,Guenther,Dr.    6
 7 Dann,Matthias          0 : 1 Meinhardt,Maximilian    7
 8 Lauber,Arnd            1 : 0 Mandel,Andreas          8
12 Thiede,Lars            1 : 0 Tresch,Ralf            13

 

Nach dem samstäg­lichen Sieg gegen den SC Viernheim gingen die Schach­freunde am Sonntag gegen einen weiteren Mitbe­werber um den Abstieg, den SV Griesheim, wieder optimis­tisch zu Werke, auch wenn der ELO-Vorsprung diesmal nicht so groß wie am Vortag war. Nach etwa 2 Stunden Spielzeit sah es dann auch recht gut aus: An Brett 1 war klarer Vorteil zu sehen. Mittels 14. e6! waren die Weichen auf Angriff gestellt. Weiß ist besser entwi­ckelt und hat mit den Doppel­bauern auf der e-Linie Angriffs­ziele mit Blick auf den schwarzen König geschaffen - das sah schon fast nach einem Kantersieg aus. Auch Brett 6 ließ durchweg hoffen. Im 17. Zug war hier sogar ein einfacher Quali­täts­gewinn drin. Die übrigen Partien wirkten mehr oder weniger ausge­glichen mit z.T. erheb­lichem Zeitvorteil auf Seiten der Schach­freunde.

Wer nach einer weiteren Stunde dem Fortgang der Dinge vom heimi­schen Sofa aus folgen wollte, guckte in die Röhre: Die Partien waren quasi einge­froren, kein Fortgang zu sehen, Brett 1 (wo es doch zunächst nach viel Spannung ausge­sehen hatte) war gänzlich ohne Anzeige.

Doch schließlich erblickten die Fans einen Endstand von 4:4. Was war in der Zwischenzeit passiert? Martin Krämer übte zu zaghaften Druck aus, der Gegner vertei­digte gut, Abtausch und Verfla­chung - Remis. Aleksander Mista verpasste in leicht besserer Stellung die Öffnung der schwarzen Diagonale und sofor­tigen Materi­al­gewinn (möglich war 37. ... Sd3!) und verlor schließlich noch. Remisen gab es bei Stephan Berndt, Peter Michalik und Ilja Schneider (der aus remis­liger Stellung ein leicht besser stehendes Endspiel erkämpfte, das aber trotz stunden­langen Knetens leider auch nicht mehr als einen halben Punkt hergab). Eine dynamische und in der Endphase kompro­misslose Partie gewann Andrei Maksi­menko, während Matthias Dann heute nicht zu seinem Spiel fand und gegen den kraftvoll spielenden Ivan Farago verlor. Den ausge­gli­chenen Endstand machte Arnd Lauber perfekt. Im 40. Zug gewann er mit einer schönen Kombi einen Bauern, zerlegte die Bauern­struktur des Gegners und erreichte ein gewon­nenes Turmend­spiel, das er sicher und mit wenigen starken Zügen nach Hause fuhr. Arnd ist damit als einziger mit 2 aus 2 in die neue Bundes­li­ga­saison gestartet - herzlichen Glück­wunsch zu diesem schönen Erfolg!

Alles in allem ist dieses 4:4 gegen die Gries­heimer schon etwas enttäu­schend. Die Chance, sich für diese Saison mit etwas Rückenwind auszu­statten, wurde vertan. Die Schach­freunde werden auch 201314 wieder hart um den Klassen­erhalt kämpfen müssen.

SV Griesheim              4 - 4 Schachfreunde Berlin     
 1 Piorun,Kacper          ½ : ½ Kraemer,Martin          2
 2 Tazbir,Marcin          1 : 0 Mista,Aleksander        3
 3 Bulski,Krzysztof       ½ : ½ Michalik,Peter          4
 4 Grabarczyk,Miroslaw    ½ : ½ Schneider,Ilja          5
 5 Murdzia,Piotr          0 : 1 Maksimenko,Andrei       6
 7 Farago,Ivan            1 : 0 Dann,Matthias           7
 8 Izsak,Gyula            0 : 1 Lauber,Arnd             8
10 Walter,Stefan          ½ : ½ Berndt,Stephan          9

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1 KommentarKommentieren

  • Rainer Polzin - 20. Oktober 2013 Antworten

    Die Partien aus dem Wettkampf Schach­freunde Berlin gegen Griesheim sind jetzt korrekt!

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