Irgendwann ist immer das erste Mal

von am 7. Januar 2013 in 5. Mannschaft, SFB5 - Saison 2012/13, Teams

Irgendwann ist immer das erste Mal

Am 5. Spieltag haben wir nicht nur das erste Mal sondern auch verdient gewonnen. Nach Durch­sicht der Partien hätten es zudem auch gut und gerne 1½ Punkte mehr als 4½ sein können.

Brett 1 Bader (1)

Meine Partie fing bereits um 8.30 Uhr an. Selbst­ver­ständlich wusste ich, wo die Spiel­stätte von Zugzwang Pankow ist. Dennoch bin ich Gedanken versunken erst einmal im Nachbarkiez auf der Suche nach der Thomas-Mann-Str. „spazieren gegangen“ bis mir 8.50 Uhr auffiel, dass ich völlig falsch bin. Auf einmal hatte ich es dann ziemlich eilig und kam dann immerhin nur 3 Minuten zu spät- manchmal wundere ich mich über mich selbst. Ziemlich beruhigend war für mich, dass die Mannschafts­auf­stellung trotzdem bereits abgegeben war, alle an ihrem Platz saßen und die ersten Züge schon gespielt waren. Die Fünfte ist eben wirklich eine Mannschaft. Dies zeigt sich auch daran, dass Nemanja trotz Ersatz­spie­ler­dasein am heutigen Spieltag anwesend war und ich am späten Abend  eine Glück­wunschmail von Eckehard vorfand, der an diesem Spieltag ebenfalls nicht zum Einsatz kam. Es macht mir Freude, Euer Mannschafts­führer zu sein.

Die Partie war eine Quälerei, in der ich große Mühe hatte hinein­zu­finden. Erst komme ich zu spät, dann wähne ich mich in einer anderen Eröffnung, was sich in ein paar schnellen, gedan­ken­losen Zügen zeigt. Die Folge war eine gedrückte, passive Stellung mit Minus­bauern, die man als Verlust­stellung bezeichnen muss. Um meine Figuren zu aktivieren, entschloss ich mich, die lange Rochade zu machen mittels b3 den gegne­ri­schen Bauern auf c4 zum Tausch zu bewegen, damit endlich mein Königs­läufer und Königsturm mitspielen. Dass meine Königs­stellung dadurch weiter geschwächt wurde, nahm ich in Kauf, da ich ja so oder so eine Verlust­stellung hatte. Irgendwie hat mein Gegner angesichts dieser planvollen Züge, den Gewinn­faden verloren, ließ zu, dass ich meine Türme gegen seine Dame samt Bauern­rück­gewinn tauschen konnte und machte schließlich den finalen Fehler, einen Turm gegen meinen Springer zu tauschen. Mit 20 Sekunden Restzeit machte ich schließlich meinen 40. Zug und hatte am Ende 2 Damen, die unabwendbar Matt drohten. 4,5 Punkte für uns. Endlich bin ich mal nicht der Match­loser.

Brett 2 von Jutrzenka (½)

Robert bekam Caro-Can auf´s Brett. Ich hätte diese Partie gerne für ihn gespielt, da ich just einen Tag zuvor, mit Wolfram Burck­hardt in unserem Trainingscamp Café Arema in der Birkenstr., diese Eröffnung und insbe­sondere Roberts Brett­va­riante analy­siert hatte. Unser Bobby war am heutigen Spieltag aber auch unschlagbar und wenn ich die Notation richtig deute, war er sogar großzügig, den letzten alles entschei­denden Gewinnzug nicht auszu­führen und die Partie Remis zu geben.  Eine wirklich solide Leistung.

Brett 3 Alhodzic (½)

Solide war auch die Partie­führung von Ahmo. Die Schluss­stellung war ein Damen­end­spiel mit gleicher Bauern­anzahl auf beiden Flügeln und sicheren Königs­stel­lungen. Remis war gut und gerecht.

Brett 4 Gretzer (½)

Ich bin ein Fan von Marcus. Jedes Spiel erreicht das Endspiel und zeugt von Mut und Entschlos­senheit. Leider hat Marcus diese Partie aufgrund  von Zeitnot verblitzt und seine Läufer­mehr­figur so wieder einge­stellt. Ein ungerechtes Remis.

Brett 5 Prix (½)

Ein gerechtes Remis hat Siegfried erzielt. Geprägt war die Partie durch gegen­über­ste­hende Bauern­ketten, in denen sämtliche Leicht­fi­guren abgetauscht waren. Sein Gegner hatte in der  Schluss­stellung meines Erachtens einen etwas aktiveren Turm, aber auch die kompe­tente Analyse von Zugzwangs­chach­größen wie René Schildt und Peter Hintze ergaben wohl immer das Resultat Remis.

Brett 6 Luther (½)

In Ordnung war ebenfalls das Remis von Friedrich. Es ist schwer etwas gegen das weiße Damen­bau­ern­spiel als Schwarzer heraus­zu­holen. Spielt man es in dieser Klasse gegen Friedrich, kann man als Weißspieler aber auch nicht erwarten zu gewinnen. Friedrich hatte schnell seinen Anzugs­nachteil aufgeholt und nach dem Abtausch eines Turmpaars einigten sich die Kontra­henten auf Remis.

Brett 7 Bullig (½)

Zu den Topscorern in dieser Saison gehört Reinhard. Mit 3 aus 5 hat er bislang einen DWZ-Zuwachs von 34 Punkten erzielt. Und zählt man die Gewinn­ver­lust­partie gegen Spandau noch hinzu wären es sogar 4 aus 5. Eine prima Leistung finde ich. An diesem Spieltag bemerkt man Reinhards Verant­wor­tungs­be­wusstsein gegenüber der Mannschaft. Es war richtig das Remis­an­gebot des 130 DWZ-Punkte stärkeren Gegners in einer unklaren Mittel­spiel­po­sition anzunehmen. Das war der benötigte halbe Punkt zum Mannschaftssieg.

Brett 8 Hoff (½)

Nach 25 Jahren Nicht­rau­cher­partien hat sich Markus zu einem wahren Schach­freund entwi­ckelt. Ich habe mich sehr gefreut, ihn aktiv in unserer Mannschaft zu sehen. Seine Partie hätte eigentlich ihn als Sieger verdient. Doch seine nostal­gi­schen Erinne­rungen an vergangene Zeitnot­schlachten veran­lassten ihn, sich nicht nur seinem Gegner sondern auch der Uhr zu stellen. So kam es, dass er sich einem nur vermeint­lichen Dauer­schach der Dame seines Gegners ausge­setzt sah. Weitere 2 Stunden auf der Uhr hätten dazu geführt sich diesen Beläs­ti­gungen zu erwehren und in der dann folgenden Zeitnot wäre dann noch dies und das passiert... Daher: Remis. *grins

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