Live-Ticker vom Stichkampf um den Klassenerhalt am 30. April 2011

von am 1. Mai 2011 in Berichte zur 1. Bundesliga, Saison 2010/11, Schachbundesliga

Live-Ticker vom Stichkampf um den Klassenerhalt am 30. April 2011

In einem spannenden Duell haben die Schach­freunde im Stich­kampf um den Verbleib in der Schach­bun­desliga gegen den SV Griesheim gekämpft. Der Live-Ticker zum Match.

20:08 HURRA! Um zahlreiche graue Haare vermehrt und nach einer regel­rechten Nerven­schlacht haben die Schach­freunde das blaue Wunder abgewendet und statt­dessen das Wunder von Berlin geschafft und bleiben in der ersten Schach­bun­desliga. Ilja spielt remis und damit ist der 4,5-Sieg nun auch offiziell. Ich verab­schiede mich erschöpft, aber glücklich und freue mich auf ein weiteres Jahr tollen Schachs mit spannenden, hoffentlich weniger nerven­auf­rei­benden Partien. Allen Schach­freunden im engeren wie weiteren Sinne einen schönen Abend und einen sonnigen Ersten Mai.

19:54 Es ist fast geschafft!! Nach hartem Kampf bezwingt Andrei seinen Gegner und erlöst damit die zahlreichen Zuschauer, die ein Wechselbad der Gefühle durchlebt haben, ähnlich wie die Compu­ter­pro­gnose, die nach Sf1 von 5,40 auf 0,00 gestürzt ist. Damit ist auch der Ausgang der Partie von Ilja von unter­ge­ord­neter Bedeutung. Nach dem inzwi­schen erfolgten Turmtausch ist nur noch ein Remis von schwarzer Seite möglich.

19:43 Die Drohung Tg6 (nach vorhe­rigem Dd5) zwingt Jakubowski zum Damen­tausch und damit steht der Sieg von Andrei in Kürze bevor.

19:15 Arnds Festung ist unein­nehmbar, Remis! 3:3

18:54 Quod erat demonstrandum ... Lars gewinnt seine Partie und gleicht aus, 2,5 zu 2,5.

18:28 Nach Berliner Wertung hätte Griesheim durch den Sieg am zweiten Brett die besseren Karten und es ist schwerlich anzunehmen, dass Arnd seine Partie gewinnen wird. Es müssen also 3 volle Punkte her. Lars wird mit höchster Sicherheit dazu seinen Beitrag leisten, kaum anzunehmen, dass er sich das aus den Fingern gleiten lässt (wenngleich die Genese dieser Partie sehr außer­ge­wöhnlich war, sah es doch lange Zeit keineswegs so aus, als würde dieser Sieg in dieser Form zustande kommen). Andreis Chancen sind inzwi­schen wieder gut, aber angesichts des Partie­ver­laufes bleiben Restzweifel. Fehlen noch Ilja und Arnd, die zusammen einen Punkt ergattern müssen. Das scheint machbar!

18:03 Dieser Kampf ist der schlichte Wahnsinn. Eben sah alles noch nach dem Untergang aus, doch irgendwie hat die Schach­göttin einen Sinn für Dramatik. Oder nüchterner: Alles Nerven­sache! Lars steht mittler­weile auf Gewinn und auch Andreis Gegner hat ihn aus dem Dauer­schach entwi­schen lassen. Hier könnten zwei Punkte herkommen. Ilja hat zumindest ein Remis, aber ob es zum Gewinn reicht ist fraglich, genauso fraglich, ob Arnd seine Stellung remis halten kann. Vielleicht muss gar am Ende die Berliner Wertung herhalten. Ich werde mal rechnen, Rainer ist da optimis­ti­scher und tippt auf einen Gewinn.

17:50 Rainer spielt Remis. 2,5 zu 1,5 für Griesheim

17:46 Oh je! Hatte ich noch beim letzten Mal das Wunder von Hamburg gepriesen, so droht es heute das „blaue Wunder“ von Berlin zu werden. Innerhalb der letzten Stunde haben sich nahezu alle Stellungen verschlechtert, und auch der sicher geglaubte Sieg von Andrei ist aus den Händen gerutscht. Nach den gegen­wär­tigen Auspizien spricht vieles dafür, dass die Schach­freunde in der nächsten Saison zweit­klassig sein werden ...

17:10 Griesheim geht in Führung. Was Sb3 für Tazbir in Hamburg war, ist heute Tfe8 für Martin, der eine starke Saison gespielt hat, aber ausge­rechnet heute unter die Räder gerät. Das macht die Ausgangslage für die Schach­freunde nun sehr schwer. Zwar haben wir an einigen Brettern Vorteile, aber diese sind noch nicht solchen Ausmaßes, dass die Ernte nur noch einge­fahren werden müsste. Meine Hoffnungen ruhen vor allem auf Andrei und Ilja. Zu Rainers Partie habe ich noch nichts geschrieben, wohl aus dem Grunde, weil sie noch in der Schwebe steht und sich auf beide Seiten der Waage neigen kann.

17:02 Arnd hat offenbar zu großen Respekt vor dem weißen (Schein-)Angriff gehabt und hat Material zurück­ge­geben, sodass wir eine ungewöhn­liche Materi­al­ver­teilung auf dem Brett haben Dame + Turm gegen Turm, Turm, Springer, Läufer. Aller­dings hat Arnd noch Entwick­lungs­rück­stand und sein Vorteil ist geschmolzen. Es wird am Ende auf eine knappe Entscheidung hinaus­laufen, ist meine gegen­wärtige Prognose.

16:55 Stephan, gewohnt solide, hat dem weißen Angriff stand­ge­halten und mit den schwarzen Steinen ein gerechtes Remis erspielt. Damit steht es nunmehr 1:1.

16:49 Bei den den Schach­freunden zugeneigten Betrachtern, gibt es nach bald drei Stunden Spielzeit Anlass zu vorsich­tigem Optimismus. Zumindest noch bis eben, aber Martin hat leider mit Tfe8 Nerven gezeigt und seine Schwäche f7 unter­schätzt. Dafür hat Ilja in der Zwischenzeit eine gute Stellung heraus­ge­spielt.

16:30 Nach langem Grübeln nimmt Arnd die Heraus­for­derung an - und schlägt den ihm angebo­tenen Springer. Jetzt heißt es Nerven bewahren, aber die Rahmen­be­din­gungen scheinen gut.

16:18 Das erste Opfer des Nerven­kriegs scheint mir der Gries­heimer Jakobowski zu sein, der soeben mit Tb6 einen schlechten Zug gemacht und Andrei deutlichen Vorteil gegeben hat. Ob er spiel­ent­scheidend ist, werden die nächsten Züge zeigen, aber Andrei kann nahezu risikolos auf Gewinn spielen.

16:00 Die Spannung steigt und die Nervo­sität nimmt zu ... soeben hat Arnds Gegner mit Tb1 einen äußerst überra­schenden Zug gemacht, der mir kaum korrekt zu sein scheint, aber der Verblüf­fungs­effekt ist ihm sicher, zumindest versammeln sich an diesem Brett die meisten Kiebitze ... hoffentlich bewahrt Arnd die Nerven. Stichwort Nerven, auf die wird es bei einem knappen Ergebnis, was zu erwarten steht, durchaus ankommen, denn auch die übrigen Partien bergen jede Menge Spreng­stoff.

15:10 Das kam doch jetzt überra­schend! Jan Markos und sein Gegner Aleksander Mista trennen sich nach etwas mehr als einer Stunde friedlich. Offenbar sah der Bauer auf c7 gefähr­licher aus als er tatsächlich war.

14:55. Nach gut einer Stunde Spielzeit stehen bereits einige Bretter lichterloh in Flammen, für Spannung ist also gesorgt. Jan hat einen gefähr­lichen Bauern auf c7, der mögli­cher­weise verloren gehen wird, aber dafür andere Vorteile für Weiß nach sich ziehen wird. Lars´ Gegner hat mit e6 einen Bauern für Angriff ins Geschäft gesteckt, aber es steht abzuwarten, ob dieses Vorhaben von Erfolg gekrönt sein wird. Lars hat meines Erachtens mit Lxd4 die richtige Fortsetzung gewählt.

14:40. Eine scharfe Stellung hat sich am vierten Brett in der Partie von Arnd gegen Murdzia ergeben. Arnd hat soeben mit Dxc3 einen Bauern einge­heimst, aller­dings hat Weiß deutlichen Entwick­lungs­vor­sprung.

14:28 ... persönlich mache ich mir ein wenig Sorgen angesichts von Lars’ Stellung am achten Brett, da sein Gegner über Entwick­lungs­vor­sprung und ein starkes Zentrum verfügt. Anderer­seits hat Lars bislang kaum Zeit beansprucht, im Gegensatz zu seinem Gegner. Ijla hingegen hat eine schöne Initiative und auch Jan steht positionell gut, was seinem Stil entspricht.

14:15 Die Eröff­nungs­phase ist in vollem Gange: Andrei hat sich am zweiten Brett von seinem Läufern getrennt und dem Gegner das Läuferpaar überlassen, dafür aber auf der halbof­fenen c-Linie Druck gegen das schwache Feld c6. Stephan muss sich dem im Sizilianer typischen Königs­an­griff erwehren, die meisten Stellungen folgen, wie es den Anschein hat, ausge­tre­tenen Theorie­pfaden.

14:00 Nach einer kurzen Ansprache des Schieds­richters hat der Stich­kampf begonnen: „Die Bretter sind frei“!

13:50 Die Spannung steigt, in zehn Minuten geht es los. Endet der Kampf 4:4, so wird die Berliner Wertung als Zweit­kri­terium heran­ge­zogen. Gibt es danach auch keinen Sieger, wird so lange doppel­rundig geblitzt, bis ein Gewinner feststeht. Nach dem 5,5-Sieg am letzten Bundes­li­ga­wo­chenende dürften die Schach­freunde als leichter Favorit in den Stich­kampf hinein­gehen, aber wie es so schön heißt, „im Pokal gelten andere Regeln“ - und so werden die Nerven sicherlich eine Rolle spielen.

Ein herzliches Willkommen aus dem Kennedy-Saal im Schöne­berger Rathaus, wo just in diesem Moment gemäß der Regularien die Brett­farben für den Stich­kampf ausgelost wurden. Demnach haben die Schach­freunde am ersten Brett die weißen Steine, die Gries­heimer treten in gleicher Aufstellung an wie beim letzten Mal, bei den Schach­freunden fehlt Normunds Miezis. Für die Spieler bedeutet dieser Modus natürlich eine doppelte Heraus­for­derung, müssen sie sich doch auf ihren Gegner sowohl mit Weiß als auch mit Schwarz einstellen. Beide Mannschaften sind vollständig, der Remagen-Effekt ist nicht einge­treten. Besondere Aufmerk­samkeit zieht das Bildnis einer histo­ri­schen Aufnahme der Kennedy-Rede auf sich, wir erwarten annähernd so viele Zuschauer, die meisten halten sich aller­dings auf dem Flohmarkt auf, der tradi­tionell jeden Samstag vor dem Rathaus statt­findet. (Dabei dürften die Kosten, die durch die Ausrichtung des Stich­kampfs entstehen, dem Warenwert auf den Flohmarkt­ti­schen entsprechen.)

PS: Wer selber gerne Schach spielt den erlauben wir uns auf das große Schnell­turnier (9 Rd. Schweizer System, 15 Minuten Bedenkzeit pro Partie und Spieler) der Schach­freunde Berlin am 19. Juni 2011 hinzu­weisen - die Ausschreibung findet Ihr auf der Start­seite oben.

Im Web:

→ Ilja Schneider auf schachbundesliga.de über den Stich­kampf

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