König Tegel Norddeutscher Serienmeister
Nach einem wenig spektakulären Turnierverlauf stand bei der Norddeutschen Blitzmannschaftsmeisterschaft ein ebenso wenig spektakuläres Ergebnis fest - der SK König Tegel siegt vor den Schachfreunden Berlin. Damit war die Qualifikation zur nächsten Deutschen Blitzmannschaftsmeisterschaft genau so sicher, wie die etwas enttäuscht wirkenden Physiognomien von Polzin, Thiede, Moreno Tejera und Schneider, und ihr unerfüllbarer Vorsatz, es nächstes Jahr unbedingt besser machen zu wollen. Die Herren Sarbok, Drazen Muse, Stern und Rabiega dagegen werden sich vom Preisgeld einen Taschenrechner kaufen müssen, um noch halbwegs den Überblick über die Anzahl ihrer Nord-Siege behalten zu können - ich habe diesen längst verloren.
Das Turnier war leider entschieden, bevor es richtig angefangen hatte - in Runde fünf. Das klingt nach ganz schön früh, wenn noch 22 weitere Runden zu spielen sind, aber wir verloren leider gegen Eppendorf. Auch im Chemiestudium brachten mir Eppendorf-Pipetten schon kein Glück und auch diesmal war es keine Ausnahme. Ich verlor mit Weiß gegen Rüdiger Zart nach gefühlten 25 Zügen und wenig Gegenwehr und musste anschließend fassungslos mit ansehen, wie an den anderen Brettern wahlweise Endspiel- und Elektrotechnik versagten, so dass man sich am Ende auf der falschen Seite eines 2,5:1,5-Vorsprungs wiederfand.
Ein paar unbedeutende 4:0 später vollführten wir bei etwas veränderter Rollenverteilung den gleichen Trick noch einmal, diesmal gegen Hameln. Wieder 1,5:2,5, wie vernagelt! Von der vom Beamer an die Wand geworfenen Tabelle strahlte uns ins dieser Phase konstant der sechste Platz entgegen, aber das lag zum Teil auch daran, dass wir früh spielfrei hatten und sich der Auslosungsmogul die spannenden Paarungen der Topteams alle zum Turnierende als Dessert vorbehalten hat. So frästen wir uns also allmählich durch die Oberschwerinorderstedelmenkreuzberg-Fraktion durch und das mit voller Punktausbeute nicht mal ganz unerfolgreich.
Irgendwann zwischendurch war dann auch noch die Überraschungsmannschaft aus Tegel dabei, die wir aus vollem Lauf fast mal so eben mitübertrampelt hätten, nicht zuletzt weil Drazen Muse durch das falsche akustische Verständnis des Ergebnisses am Spitzenbrett die Tegeler Pfründe bereits gesichert sah und auf ein Weiterspielen gegen Lars verzichtete. Am Ende trennte man sich - Berliner unter Berlinern - also mit 2:2, wobei uns auch die bessere Berliner Wertung nichts mehr gebracht hat. Platz 2 war nun traurige, aber zumindest auch von unten ungefährdete Realität.
Die Endphase des Turniers war daher eher von internen Ränkespielen geprägt, es wurde erbittert um jeden halben Punkt gekämpft, um nicht diesen Bericht schreiben zu müssen. Leider setzte sich am Ende Rainer mit 22,5 aus 26 möglichen Punkten durch und durfte den Autor bestimmen - ihr seht, was daraus gekommen ist.
Und wer hat häufiger Schachmatt gesetzt?
Rainer Polzin und Drazen Muse: 22,5/26
Ilja Schneider: 22,0/26
Emilio Moreno, Robert Rabiega, Rene Stern, Torsten Sarbok: 21,5/26
Lars Thiede (Fahrer, einen musste es ja treffen): 21,0/26
Macht zusammen jeweils 87 Brettpunkte für beide Teams. Wir fordern Berliner Wertung!
In der Schlusstabelle finden sich gleich fünf Berliner Teams unter den Top 8, wenig überraschend gewannen die Berliner auch alle Brettpreise. Überragend dabei Sergei Kalinitschew (SC Kreuzberg) mit 24 aus 26 an Brett 2.
Kommentieren