Auswärts im Rathaus

von am 1. November 2009 in 3. Mannschaft, Nachrichten, SFB3 Saison 2009/10

Auswärts im Rathaus

SFB 3 spielt 4 : 4 gegen Queer Springer - ein Auswärts-Match im Rathaus Schöneberg

Boris Dimitrijeski – Axel Neffe 0 : 1
Florian Sebe – Holger Franke 0 : 1
Christian Lindemann – Frank-Thomas Pietzka 1 : 0
Frank Niehaus – Michael Cremers 0 : 1
Kristian Dimitrijeski – Olaf Eberhardt 1 : 0
Fernando Offermann – Karin Timme ½ : ½
Utz Lachmann – Helge Poulsen 1 : 0
Milenko Mandic – Björn Rathje ½ : ½

Auswärts­spiel im Rathaus Schöneberg – das haben die Schach­freunde auch nicht alle Tage. Den glück­lichen Umstand bescherten uns die Kollegen von Queer Springer, die sich seit ihrer Gründung vor Jahren konti­nu­ierlich Liga um Liga von ganz unten immer weiter nach oben kämpfen. An den vorderen Brettern ist Queer Springer auch Regio­nalliga-tauglich besetzt, und nach dem 4 : 4 gegen die Landesliga-Mannschaft der Schach­freunde mischt die Gruppe um Holger Franke ganz gut oben mit. Ein 4,5 : 3,5 war für die Schach­freunde drin gewesen, aber ich vergab eine strate­gisch gewonnene Stellung zum Remis, so dass die Punkte von Christian, Utz und Kristian, die schnell aufein­ander folgten, nicht den Sieg bedeu­teten.

► Utz hatte seinen Gegner schwindlig gespielt, und mit einem Mal verlor dieser die Orien­tierung und die Dame, dann verlor dieser auch noch auf Zeit.

► Erfreulich war auch die Ruhe, mit der Milenko Mandic am achten Brett dem Remis entge­gen­steuerte.

► Boris hatte sich mit Weiß in einem Mix aus Taimanow-Sizilianer und Engli­schen Angriff zwar stark reinge­hängt, aber die Koordi­nation des Schwarzen machte schließlich den besseren Eindruck.

► Florian hatte an Brett zwei zum Schluss die Verant­wortung wieder einmal auf seine Schultern geladen, doch kämpfte er mit Turm gegen zwei Leicht­fi­guren in wenig aussichts­reicher Stellung ums Remis. Dem Außen­ste­henden erschließt sich die Partie nicht so schnell, um die zahlreichen Trans­for­ma­tionen bewerten zu können, aller­dings war sein konzen­trierter Kampf­geist wieder einmal bemer­kenswert.

► Chris­tians Stellung war nach einer Fehlkom­bi­nation von Pietzka glatt gewonnen, dem Überraschten blieb mit einer Figur weniger nur noch die Aufgabe.

► Frank wollte gegen Michael Cremers in königs­in­di­schen Struk­turen bleiben, doch gegen Systeme mit Lb2 geben Grünfeld-Indische Strategeme bequemere Stellungen. So aber tat Michael das, was er schon häufiger tat: Lang rochieren, h-Bauern aufziehen, Angriff auf der halbof­fenen Turmlinie und der c4-g8-Diagonale und das alles mit relativ geringem Risiko. Es entstand der Eindruck, Frank hätte gar nicht gespielt.

► Kristians Siegpartie gegen Olaf war erstaunlich kurz für ein Schwer­fi­gu­renend­spiel in der Karls­bader Struktur, sah aber sehr folge­richtig aus und kam zum richtigen Zeitpunkt.

► Meine Partie war etwas kurios. Karin Timme waren die Stellungen mit Sämisch-Charakter offen­sichtlich nicht vertraut, und so gab sie mir traum­hafte Möglich­keiten. Bis zu einem gewissen Zeitpunkt spielte sich die Partie von selbst, entspre­chend hatte ich keine Scheu, die Entschei­dungen recht zügig zu treffen. Später dachte ich, ein Remis sei in Ordnung und sah sogar versteckte Möglich­keiten, in einem Endspiel mit verschie­den­far­bigen Läufern auf Sieg zu spielen. Doch dann verflachte die Stellung doch und es wurde unsaus­weichlich Remis, wobei einige betei­ligte Queer­springer-Spieler als Zuschauer erstaun­liche Schwächen in der Etikette an den Tag legten.

Aber am Remis bin ich selbst Schuld, und eigentlich war es sogar ein ganz gutes Ergebnis, schließlich hatte ich die Nacht bis um sechs Uhr morgens mit einem ernsten Fall für den Inter­nisten in der Notauf­nahme verbracht. Alles in allem kein ausge­reiftes Ergebnis, aber ein 4 : 4 gegen Queer Springer ist auch keine Katastrophe.

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