3:5 - SFB 3 verstolpert Liga-Auftakt

von am 11. Oktober 2009 in 3. Mannschaft, Nachrichten, SFB3 Saison 2009/10

Erst in der sechsten Stunde entschied sich der Kampf gegen Spandau und durch eine selten unglück­liche Wendung

Alexander Kurz        - Michael Schulz        ½ : ½
Boris Dimitrijeski    - Thomas Kohler         ½ : ½
Florian Sebe          - Hans-Jürgen John      0 : 1
Christian Lindemann   - Hartmut Riedel        ½ : ½
Frank Niehaus         - Patrick Böttcher      ½ : ½
Kristian Dimitrijeski - Carsten Schirrmacher  0 : 1
Fernando Offermann    - Matthias Kribben      ½ : ½
Utz Lachmann          - Vitalij Major         ½ : ½

Zwei Mal verloren, alle anderen Remis. An Brett sechs hatte Kristian eine wilde Partie auf dem Brett, die außer Kontrolle geraten war. Die Stellung lag beider­seits in Trümmern, doch dann musste Weiß nach einer Ungenau­igkeit der Rückwärtsgang einlegen und Carsten brachte das Mattfinale im damen­losen Mittel­spiel sehenswert zu Ende.

► Florian hatte sich John nach fünf Stunden Spielzeit wunderbar zurecht­gelegt, und die weiße Stellung siechte nur dahin. Ein weißer Alptraum im Königs­inder mit totem weißen Läufer gegen schwarzen Mörder­springer, dazu Damen - die schwarze aktiv, die weiße nicht so sehr, freier schwarzer e-Bauer, bessere Königs­stellung.

Eigentlich konnte Weiß nur noch zusehen und hatte sogar mit weniger als fünf Minuten weniger Zeit - doch Florian entglitt die Partie zusehends kurz vor der sechsten Stunde. Er wird sich gefühlt haben wie Chelseas Kapitän John Terry beim Champions-League-Finale gegen Manchester United, als zuvor Cristiano Ronaldo einen Elfmeter verschoss, er aber den entschei­denden Elfer verbal­lerte.

Das Diagramm ist nicht exakt, weil Florian nach der Partie davon­stürmte. Die schwarze Königs­stellung und die genaue Position der beiden Damen waren in etwa so, als Schwarz ...c4 zog und langsam die Übersicht verlor. Sein Bruder Razvan-Alexandru hingegen vermö­belte im Kampf SFB 4 gegen Spandau 2 Winfried Zeske ohne lange zu fackeln.

Unter anderen Umständen hätte Florian diese Stellung im Schlaf gewonnen, doch diesesmal gingen die Lichter aus. Trotzdem hatte uns die Coolness und Sicherheit imponiert, mit der er seine zunächst unscheinbare Stellung immer weiter mobili­sierte, bis vom weißen Stolz nur noch Unrat übrig blieb.

Die anderen Partien im Schnell­durchlauf:

► Alexander und Michael hatten ein franzö­si­sches Handge­menge bis ins Endspiel Läufer gegen Läufer ausdis­ku­tiert. Schwarz hatte Weiß deutlich in Verle­genheit gebracht doch dann das Heft aus der Hand gegeben. Remis.

► Boris versenkte eine Leicht­figur im Sizilianer auf e6 nach aussichts­reicher Stellung in der Eröffnung und vertei­digte sich anschließend erfolg­reich.

► Matthias wollte offenbar nicht so viel in der Eröffnung - ich bekam ein damen­loses Mittel­spiel und das Läuferpaar, ebenfalls Remis .

An dieser Stelle hob ich die Spannung mit ... f6 auf, statt zum Beispiel mit ...Ta3 weiter­zu­drücken. Wer’s nicht glaubt: erst einen Zug für Weiß vorschlagen. Dann überlegen, was nach ...c4 folgt.

► Chris­tians Partie war etwas für Caro-Kann-Feinmo­to­riker. Schwarz hielt die ungewöhn­liche Bauern­stellung am Damen­flügel zusammen und gab schließlich Dauer­schach.

► Frank stellte Patrick nach einem positio­nellen Quali­täts­opfer vor Probleme, die dieser aber letztlich bewäl­tigen konnte - Remis.

► Und schließlich Utz, der mehrfach auf Gewinn gestanden haben muss, schließlich aber auch Remis spielte.

In der Diagramm-Position zum Beispiel sah es deutlich nach dem vollen Punkt aus: In beider­sei­tiger Zeitnot gab es für Weiß zu viele Möglich­keiten. Als erstes springt wohl das ungleiche Verhältnis des weißen Läufers auf d4 und des schwarzen Springers auf g7 ins Auge. Utz setzte mit Weiß folge­richtig mit 38.Sf6+ fort, und nun müsste Schwarz die Qualität geben. Meister Major indessen zog aber mutig 38...Kg6, doch dann wäre nach 39.Sd5 überra­schend Endstation, denn die Drohung 40.Tg8 ist zu viel für Schwarz. Utz hingegen gab aber das Schach mit dem Bauern, und schon war Schwarz wieder im Rennen.

Fazit: Kein glück­licher Auftakt, aber auch keiner, der ernst­hafte Sorgen bereiten sollte.

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