Gemeinsame Stellungnahme des SV Deggendorf und der Schachfreunde Berlin 1903

von am 15. Juli 2023 in Nachrichten

Gemeinsame Stellungnahme des SV Deggendorf und der Schachfreunde Berlin 1903

I.

Der SV Deggendorf und die Schach­freunde Berlin 1903 haben sich bereits in den Mitglie­der­ver­samm­lungen des Schach­bun­desliga e.V. am 21.01.2023 und am 18.06.2023 um Lösungen im Rechts­streit um die Zulas­sungs­vor­aus­set­zungen bemüht, die leider keine Mehrheit fanden.

II.

Der Rechts­streit zwischen dem Schach­bun­desliga e.V. und dem SK Kirch­weyhe ist nunmehr beendet, der Beschluss der Mitglie­der­ver­sammlung vom 11.12.2021 zur Einführung von Ziffer 8 der Turnier­ordnung (also die Zulas­sungs­vor­aus­set­zungen neben der sport­lichen Quali­fi­kation) wurde für unwirksam erklärt. Dies befriedet die Lage jedoch nicht.

Der SV Deggendorf und die Schach­freunde Berlin 1903 haben auf die Wirksamkeit der Turnier­ordnung vertraut und darauf ihre Saison­planung ausge­richtet. Beide erreichten die nötige Mindest­punktzahl von 11. Das Schieds­ge­richt vermochte die fragliche Norm zwar für nichtig erklären, unser Vertrau­ens­schutz bleibt davon aber unberührt. Dass der Schieds­spruch für die beiden Vereine irgendeine Wirkung hat, vermögen wir zudem nicht zu erkennen. Der für das Schieds­ge­richt maßgeb­liche Antrag des SK Kirch­weyhe wurde erst Ende Juni 2023 und damit nach Schluss der mündlichen Verhandlung vor dem Schieds­ge­richt überhaupt publik.

Nach unserer Kenntnis leitet der SV Glückauf Rüdersdorf gerade recht­liche Schritte gegen den Schach­bun­desliga e.V. ein. Rüdersdorf gewann die 2. Bundesliga Nord, der Aufstieg wurde jedoch mit Verweis auf die nicht form- und frist­ge­recht nachge­wie­senen, letztlich aber sogar erfüllten Teilnah­me­vor­aus­set­zungen verwehrt. Gleich­zeitig wurde der HSK Lister Turm verbindlich (also unabhängig von dem Ausgang des Schieds­ver­fahrens) als Nachrücker durch den Vorstand nominiert. Durch die Aufhebung der Teilnah­me­vor­aus­set­zungen dürften die Rüders­dorfer Aussichten auf juris­ti­schen Erfolg ebenfalls hoch sein.

III.

Um weiteren Strei­tig­keiten vorzu­beugen, schlagen wir für die Saison 2023/2024 folgendes Modell vor:

  • Neben den derzeit in der 1. Schach-Bundesliga geplanten Mannschaften kämen der SV Glückauf Rüdersdorf, die Schach­freunde Berlin 1903, München 1836 und der SV Deggendorf hinzu. Michael Reiss von München 1836 hat uns zugesi­chert, dass sich sein Verein bei einem solchen Modell betei­ligen wird. Es würden also 20 Mannschaften in der 1. Schach-Bundesliga spielen.
  • Diese 20 Mannschaften werden nicht etwa nach regio­nalen Aspekten, sondern nach Spiel­stärke in zwei Gruppen mit je 10 Mannschaften für die Vorrunden aufge­teilt. Das geschieht nach den Ergeb­nissen der Saison 2022/2023. Die fünf Aufsteiger werden zugelost.
  • Die Vorrunde wird analog der Regelungen in den 2. Bundes­ligen an fünf Spiel­ter­minen ausge­tragen. Gegebe­nen­falls könnte unter Einsparung das Match der Reise­partner auch an einem Freitag vor einem Wochenende ausge­tragen werden, sodass jeder Verein nur an 4 Spiel­tagen invol­viert und an einem spielfrei wäre.
  • Die jeweils fünf besten Mannschaften sind dann für die Meister-Endrunde quali­fi­ziert. Die jeweils anderen fünf Mannschaften spielen in der Relega­tions-Endrunde. Alle nehmen die vier Spiel­ergeb­nisse der Vorrunde mit, sodass in beiden Endrunden noch fünf Kämpfe zu absol­vieren sind.
  • Dafür bietet sich dann jeweils eine Endrunde mit fünf Spiel­tagen an je einem zentralen Ort von Donnerstag bis Sonntag mit zwei Spielen am Samstag an. Die Schach­freunde Berlin 1903 und der SV Deggendorf sind gerne bereit, eine Endrunde, in der sie beteiligt sind, zu organi­sieren, bestehen hierauf aber nicht.

Vorteile:

  • Alle Benach­tei­li­gungen durch das Ergebnis des Schieds­spruches und des Anspruches von Rüdersdorf können ohne (Kosten-)Nachteile geheilt werden, Vermeidung einer teuren und überlangen Saison mit mehr als 16 Mannschaften.
  • Die Endrunden können unabhängig zeitlich und örtlich durch­ge­führt werden. Die Meister­schafts­en­drunde wird unter den besten 10 Mannschaften ausge­tragen.
  • Kosten­er­sparnis, da statt 7 Spiel­wo­chen­enden bei der 16er Bundesliga (ohne zentrale Endrunde) nur 6 Wochen­enden (einschließlich der längeren Endrunde) benötigt werden. Unter Verwendung der Alter­native der Vorrunde sogar nur 5 Wochen­enden. Zudem reduziert sich die Gesamt­rundzahl von 15 auf 14, was weiteres Einspa­rungs­po­tential bietet.
  • Planungs­si­cherheit für alle Vereine. Ein sich hinzie­hendes Schieds­ver­fahren könnte auch den Terminplan über den Haufen werfen. Sofern eine Entscheidung während der schon laufenden Saison fiele, könnte schlimms­ten­falls sogar die ganze Spielzeit für unwirksam erklärt werden.

Nachteile:

  • Um zum alten Modus zurück­zu­kehren sind 8 Absteiger notwendig. Es wäre zu klären, ob die 2. Bundes­ligen diese in einer Saison verkraften könnten. Alter­nativ müsste das Modell auch noch in der Saison 202425 gespielt werden mit dann 7 Absteigern.

Aus unserer Sicht überwiegen bei diesem Modell ganz klar die Vorteile. Das Modell würde zur Befriedung der Situation beitragen und die Schach­bun­desliga käme wieder in ruhiges Fahrwasser.

IV.

Der Schach­bun­desliga e.V. wird aufge­fordert, bis zum 22. Juli 2023 eine Entscheidung in dem Sinne herbei­zu­führen.

Beide Vereine behalten sich weitere Schritte für den Fall der Nicht­ei­nigung vor.

 

Weiter­füh­render Link: https://perlenvombodensee.de/2023/07/15/kirchweyhe-klage-klassenerhalt-ein-ultimatum-fuer-die-schachbundesliga/

 

 

   

Seite drucken

1 KommentarKommentieren

  • NA Alexander - 17. Juli 2023 Antworten

    Wenn der entspre­chende Paragraph nicht in der Turnier­ordnung mit drin gewesen wäre, würde die Einteilung der Bundesliga auch nicht anders aussehen! Wozu nun die ganze Aufregung? Man hat lediglich den Fehler gemacht etwas zu beschließen, was vor Gericht keinen Bestand hat. Kirch­weyhe hat zu Recht, vor Gericht gewonnen! Die abgestie­genen Vereine, sollen den sport­lichen Abstieg akzep­tieren und gut ist...

Kommentieren

Bitte Pflichtfelder ausfüllen