Schachfreunde Berlin wieder erstklassig

von am 13. April 2025 in Nachrichten

Schachfreunde Berlin wieder erstklassig

Die Uhren ticken unerbittlich, die erste Zeitkon­trolle ist nur noch wenige Minuten entfernt.

Die Schach­freunde liegen im Wettkampf gegen den SV Hofheim um den Aufstieg nach einem Sieg von Jan Klimkowski (Brett 6, verdient) sowie Nieder­lagen von Jonasz Baum (Brett 8, verdient) und Arturs Neiksans (Brett 4, nach deutlichem Eröff­nungs­vorteil) bei einigen Remisen mit 2,5 zu 3,5 hinten. Anlass zu Hoffnung gibt der Umstand, dass Nieder­lagen an Brett 8 nicht so drama­tisch sind, wenn die „Berliner Wertung“ bei einem 4-4 zur Anwendung kommt. Die Feinwertung besagt, dass ein Sieg an Brett 1 mit 8 Punkten, ein Sieg an Brett 2 mit sieben Punkten, etc. gewertet wird. Remisen müssen bei der Rechnung nicht beachtet werden. (Das die Feinwertung blanker Unsinn ist, ist beim Schachbund noch nicht angekommen. Denn es ergibt bei Mannschaftskämpfen keinen Sinn, einen Sieg an einem Brett höher zu bewerten als an einem anderen).

Zwei Partien laufen kurz vor Ultimo noch.

An Brett 2 ist eigentlich nichts los. Jacek Tomczak hatte gegen Milos Perunovic lange einen gewissen Raumvorteil und mehr Zeit auf der Uhr, von beidem ist nichts mehr über. Das Unent­schieden scheint Formsache zu sein. Sebastian Poltorak, der als Ersatz­spieler angereist war, verweist unermüdlich auf einige legendäre Endspiel­siege Tomczaks aus dem nichts heraus. Aber was soll in dieser Stellung noch schief gehen, die Engine sagt wenig überra­schend 0,00:

Tomczak - Perunovic, Stellung nach 37. Ke3

Die Berliner Hoffnungen liegen auf Maxim Vavulin an Brett 5 gegen Andrey Sumets. Beide Spieler leben ungefähr seit Zug 20 vom 30-Sekunden-Bonus. Schwarz hat klares Überge­wicht im Zentrum, die ungleich­far­bigen Läufer sichern Angriffs­po­tential und einen Vorteil von fast plus drei laut Engine:

Sumets - Vavulin, Stellung nach 30. Dxa6

Dann nimmt der Wahnsinn seinen Lauf. Vavulin vergibt innerhalb weniger Zügen seinen gesamten Vorteil, wobei 36. Txe6 von Sumets bei sehr knapper Zeit genial ist:

Aber schier unglaublich sind die Gescheh­nisse an Brett 2:

Oder wie es der langjährige Mannschafts­führer von Schach­freunde 1, Lars Thiede, ausdrückte: Tomczak hat achtmal hinter­ein­ander gezogen.

4-4, aber aufgrund der Siege an zwei und sechs bei Nieder­lagen an vier und acht sprach die „Berliner Wertung“ für die Schach­freunde Berlin.

Den fairen Hofheimern wünschen wir den Aufstieg in der Saison 2025/2026 in Liga 1. Wir freuen uns auf die Rückkehr in die Schach-Bundesliga!

Alle Partien zum Nachspielen:

Impres­sionen:

 

 

 

 

 

 

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