Ernüchterung in Paleohora
Die Runden 6 und 7 brachten für die Schachfreunde in Paleohora keine großartigen Erfolgserlebnisse: Christoph Nogly erzielte zwar 1,5 Punkte, aber nur gegen schwächere Gegner und für Rainer Polzin setzte es in Runde 7 eine vermeidbare Niederlage.
Christoph spielte zunächst mit Schwarz gegen den Holländer Willem Hajenius. Schon die Nimzo-Indische-Eröffnung verlief sehr spannend. Lange Zeit schien es so, dass Schwarz einigen Vorteil hatte, aber ein klarer Weg war nicht zu finden. In der Phase um die Zeitkontrolle überschlugen sich die Ereignisse. Erst konnte Hajenius die Partie mit einem starken Zug (37. Dg6) für sich entscheiden, in der Schlussstellung steht Christoph nach Lc3 glatt auf Gewinn. Ergebnis: Ein „gerechtes“ Remis.
In der 7. Runde hatte Christoph klaren Vorteil, den er zu einer Gewinnstellung ausbauen konnte. Leider er übersah er 34. Tc7 und geriet danach massiv unter Druck. Sein Sieg im Endspiel war dann sehr glücklich.
Rainer Polzin gewann in Runde 6 recht sicher gegen einen der vielen jungen Griechen unter den Turnierteilnehmern. Wie alle mit einer lausigen ELO ausgestattet, weil sie sich bei griechischen Jugendturnieren gegenseitig die Punkte wegenehmen. Schaut man sich aber deren Partien und die Ergebnisse in offenen Turnieren an so beschleicht ein regelmäßig schnell das Gefühl, dass man keine deutschen Maßstäbe anlegen sollte und den Gegner besser erstnimmt. Heute ging Rainers Gegner allerdings die Vorbereitung schief. Ihm war entgangen, dass man in der Eröffnung erst Lg7 und dann Sc6 spielt, weil auf gleich Sc6 Lb5 mit weißem Vorteil folgt. Nach Lg7 muss Lc4 folgen und dann ist nach Sc6 alles im Lot für den Nachziehenden.
Danach ging es gegen Vladislav Borovikov, ein ukrainischer Großmeister mit ELO 2569. Im frühen Mittelspiel hatte Rainer neben Zeit- auch minimalen Stellungsvorteil (starker Springer auf c5!), den er mit zwei sehr schlechten Zügen (25… Te8, 28 … Te6) in klaren Nachteil verwandelte. Auch für ihn geht es nur noch darum, den ELO-Schaden in den Schlussrunden zu begrenzen.
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