Klarer Sieg zum Auftakt
Eigentlich wollten wir ja im Kristallsaal spielen...
Aber leider rutschten wir haarscharf aus der unteren Hälfte noch in die obere Hälfte und mussten damit in der zweiten Besenkammer Platz nehmen. Unsere Gegner Shqiponja aus dem Kosovo wollten wir aber nicht unterschätzen. Mangels Mitgliedschaft in der FIDE haben sie keine ELO-Zahlen (mehr), sorgten bei vergangenen Europapokalen immer wieder für Überraschungen. Das Vorhaben gelang - alle Schachfreunde gingen konzentriert zur Sache.
Arnd Lauber an Brett 1 wiederholte eine Variante, die ihm vor zwei Jahren in der Bundesliga gegen Thomas Luther ein sicheres Remis einbrachte. Sein Gegner spielte indessen ungenau, was Arnd bald nach der Eröffnung Initiative einbrachte. Letztlich ein klarer Sieg. Mein Gegner an Brett 2 begrüßte mich im perfekten bayrisch - er wurde in München geboren und lebte dort lange. In einem Paulsen-Sizilianer schwächte er zu sehr seine schwarzen Felder, was mir einen Mehrbauern und einen letztlich einfachen Auftaktsieg einbrachte.
Joachim Wintzer an drei hatte optisch nach der Eröffnung in einem Tarrasch-Franzosen Vorteil. Leider ließ dieser sich nicht zu einem Sieg ummünzen.
Unser Diplomat Jan Lundin hatte einen bangen Moment in der Eröffnung zu überstehen - in einem Königsinder hätte ihm sehr früh das Läuferpaar abhanden kommen können. Der Gegner sah es nicht und verlor letztlich ohne große Chance.
Robert Glantz an Brett 5 übte sich in „Guter Springer“ gegen „Schlechten Läufer“. An der rechten Stelle wandelte er seinen positionellen in materiellen Vorteil um und gewann bald nach der Zeitkontrolle.
Die Partie des Tages spielte Christoph Nogly. Er kam mit einem Mehrbauern in einem Tarrasch-Damengambit aus der Eröffnung und steuerte eigentlich einem klaren Sieg entgegen... Dann begann die Zeit der Irrungen und Verwirrungen... Letztlich landeten die Konkurrenten in einem Turm und Läufer gegen Turm Endspiel - mit materiellem Vorteil für Christoph. Er konnte sich einfach nicht für einen der zahlreichen Gewinnwege entscheiden, die 50 Züge näherten sich immer mehr. Irgendwann waren sie knapp überschritten und Christoph drohte unabwendbar matt. Da hätte der Gegner vielleicht doch mal sein Partieformular kontrollieren sollen ... Insgesamt ein schöner 5,5 zu 0,5-Erfolg.
Morgen geht es gegen ein bulgarisches Team mit den gleichen Farben. Wir sind Außenseiter - aber sind nicht ohne Chance. Arnd Lauber darf gegen Boris Chaltabasev ran - den hat er vor einiger Zeit schon mal mit Schwarz geschlagen.
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