Ein enger Kampf gegen Emsdetten

von am 5. April 2014 in Berichte zur 1. Bundesliga, Saison 2013/14, Schachbundesliga

Ein enger Kampf gegen Emsdetten
Giri - Krämer: eine ermüdende Partie, auch für den Sieger

In der 13. Runde am Freitag lief alles nach Wunsch gegen König Tegel. Mit dem glatten 6:2 rückt der Klassen­erhalt in greifbare Nähe. Am heutigen Samstag spielt die 1. Mannschaft gegen Emsdetten mit Anish Giri - derzeit auf Weltrang­lis­ten­platz 18 - am Spitzen­brett. Abgesehen davon ist die Aufstellung der Emsdet­tener (sie spielen mit den gesetzten Spielern Nr. 1, 8, 9, 10, 12, 13, 15, 16) nicht gerade besorg­nis­er­regend.

Die Schach­freunde spielen von 1-7 in derselben Aufstellung wie gestern, heute jedoch mit Mannschafts­leiter Lars an Brett 8.

Sfr Berlin          3 : 5    Turm Emsdetten

Krämer, Martin      0 : 1    Giri, Anish
Mista, Aleksander   0 : 1    Yilmaz, Mustafa
Michalik, Peter     ½ : ½    Pruijssers, Roeland
Schneider,Ilja      ½ : ½    Burg, Twan
Maksimenko, Andrej  0 : 1    Janssen, Ruud
Dann, Matthias      ½ : ½    Zumsande, Martin
Abel, Dennes        ½ : ½    Fiebig, Thomas
Thiede, Lars        1 : 0    Richter, Christian

18 Uhr: Es steht immer noch 1:1 (Remisen durch Ilja und Matthias). Lars steht etwas besser, die anderen Bretter in etwa ausge­glichen.

Martin schafft die Zeitkon­trolle in einem inter­es­santen Endspiel, der Kampf ist soweit völlig offen. Aleksander hat einen weit vorge­scho­benen Bauern auf d6 und auch sonst eine etwas dominante Stellung. An Brett 5 spielt auf beiden Seiten Zeitknappheit eine große Rolle (1 Min für 8 Züge). Brett 7 sieht remislich aus, während Lars auf Gewinn steht!

Es kriselt an den Brettern 1 (wenig) und 2 (stärker). Martin hat absehbar seinen a-Bauern eingebüßt, alle Restbauern befinden sich in diesem T+S/T+S-Endspiel in jeweils schönen Ketten am Königs­flügel. Ob der Weltklas­se­spieler das gewinnen kann? Aleksanders Stellung ist kritisch, Materi­al­verlust droht.

18.20 Uhr: Remis an Brett 3. Lars sucht nach einem schönen Finale, Houdini bewertet seine Stellung zweistellig!

18.45 Uhr: Emsdetten geht durch Sieg an Brett 2 in Führung, Lars gleicht wie erwartet aus und auch Dennes an Brett 7 trägt ein Remis zum Zwischen­stand von 3:3 bei. Die übrigen beiden Bretter könnten unter Umständen Remis werden. Martin hat hoffentlich letzte Nacht gut geschlafen und kann jetzt am Ende noch Kräfte mobili­sieren.

Einen Wochen­end­einkauf später kommt die Schrei­berin an ihren Laptop zurück und - es steht ähnlich wie vorher. Anish Giri hat dank guter Gegenwehr von Martin keine Fortschritte gemacht. Aller­dings hat Andreis Gegner Ruud Janssen anscheinend einen Gewinnplan gefunden im Endspiel TT gegen TLBB. Jetzt wird es eng, und die Zeit drückt erbar­mungslos (beide haben noch gute 2 Minuten für den Rest der Partie + 30 Sekunden Increment pro Zug, voraus­ge­setzt, die Zeitan­gaben werden immer richtig übermittelt).

Griesheim verliert den Kampf gegen Bremen, während Tegel und Viernheim gegen Katernberg bzw. Hamburg je einen Mannschafts­punkt holen.

An Brett 1 wurden 35 Züge ohne Fortschritte absol­viert und die 50-Züge-Regel schwebt latent über der Partie.

20.30 Uhr: Nach 6,5 Stunden muss Andrei die Segel streichen. Schade, aber absehbar, und damit geht auch dieser Mannschafts­kampf verloren. Wer jetzt glaubt, an Brett 1 wird mal eben schnell Remis gemacht, der irrt. Anish Giri hat laut Zeitan­zeige 40 Minuten gegen nur noch 5 von Martin, das könnte das Zünglein an der Waage in dieser Partie bedeuten, aller­dings ist nicht zu sehen, wie die Stellung positionell kippen könnte, ohne dass Weiß seine Bauern bewegt. Wahrscheinlich hebt er sich das bis zur akuten Zeitnot seines Gegners auf.

21.30 Uhr: Die längste Partie dieses Bundes­li­ga­spiel­tages geht zuende. Martin hat leider erfolglos gekämpft. Die Partie ging verloren, nachdem sich der schwarze Springer ins weiße Hinterland verirrt und Schwarz immerhin 2 Bauern dafür mitge­nommen hatte. Feine Technik zeigte Weiß nun, Schwarz geriet in Zugzwang - das Ende der Partie.

Wie sieht der Tabel­len­stand nach dem heutigen Tag aus? München hat morgen Baden-Baden zum Gegner, da ist nichts zu erwarten. Aber Griesheim ist noch in (theore­ti­scher) Lauer­po­sition. Wenn Griesheim morgen gegen Emsdetten gewinnen sollte (z.B. mit 5:3) und die Schach­freunde gegen Katernberg hoch verlieren sollten (z.B. 1,5:6,5), dann kommt es zum Stich­kampf wie schon 2012! gewinnt Griesheim höher bzw. verlieren die Schach­freunde höher, verbleibt Griesheim in der 1. Bundesliga. Also recht unwahr­scheinlich, dieses Szenario, aber nicht unmöglich. Deshalb morgen noch mal DAUMENDRÜCKEN!

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