Samstag: heiter, Sonntag: bewölkt
Draußen ist es sonnig und freundlich, Spannung liegt in der Luft an diesem November-Samstag.
Gespielt wird im prima hergerichteten Spiellokal von Zugzwang bei viel Platz und guten Bedingungen für Spieler und Zuschauer. Zwei Kämpfe finden statt: Dresden gegen Dortmund und Schachfreunde gegen Katernberg, wovon hier berichtet wird.
Wieder kann man alle Partien live verfolgen unter http://bundesliga.liveschach.net/
Die Schachfreunde spielen in einer starken Aufstellung mit deutlicher ELO-Übermacht an fast allen Brettern, da bei Katernberg die zwei Spitzen (Kryvoruchko und Volokitin) nicht dabei sind. „Wenn nicht heute, wann dann?“ - Die Motivation ist groß!
75 Minuten sind gespielt, fast überall mehr oder weniger ausgewogene Positionen, und nur am Brett 7 zeichnet sich eine Vorentscheidung ab. Keine gute aus Sicht der Schachfreunde, denn Arnd steht schlecht. Er hat seiner Gegnerin Sarah Hoolt gestattet, für den Preis einer Leichtfigur gegen zwei Bauern seinen Königsflügel zu zertrümmern. Wollen wir nun hoffen, dass Arnd genauso gut verteidigen wie angreifen kann.
Die Dinge entwickeln sich ganz wunderbar! Es ist 17.40 Uhr und es sieht nach einem hohen Sieg für die Schachfreunde aus. An den Brettern 3,4,6 und 8 wird es wohl volle Punkte geben. Besonders erfreulich ist, dass Arnd seine Abriss-Stellung konsolidieren und dem nicht ganz präzisen Spiel seiner Gegnerin mit Geduld und Kampfgeist erfolgreich entgegentreten kann. Er hat immer noch dasselbe leichte Material-Plus, seiner Gegnerin scheint es aber schwerzufallen, Kompensation dafür nachzuweisen.
Es wurde eine klare Angelegenheit, auch wenn das Ergebnis anhand der Spielverläufe auch etwas geringer hätte ausfallen können.
Sfr Berlin 6 : 2 Katernberg Melkumyan, Hrant ½ : ½ Romanov, Evgenij Vocaturo, Daniele ½ : ½ Bok, Benjamin Mista, Aleksander 1 : 0 Firman, Nazar Krämer, Martin 1 : 0 Siebrecht, Sebastian Piorun, Kacper 0 : 1 Ris, Robert Schneider,Ilja 1 : 0 Dr. Scholz, Christian Lauber, Arnd 1 : 0 Hoolt, Sarah Moreno Tejera, Emilio 1 : 0 Rosen, Bernd
Dieser hohe Sieg ließ hoffen, dass es gegen Aufsteiger Dortmund am Sonntag ebenfalls gut laufen würde. Die Dortmunder traten allerdings mit ihren Startnummern 1, 2 und 4 bis 9 ebenfalls sehr stark an, nominell waren sie damit kaum schwächer als die Schachfreunde. Dies bestätigte sich dann auch an den Brettern.
Ilja war besser aus der Eröffnung gekommen und stand mit Schwarz vielversprechend. Nach Abtausch der Damen und unklaren Verwicklungen verflachte der Vorteil, die Partie endete recht bald Remis. Doch dann brachte Hrant die Schachfreunde mit einem schwungvollen Sieg in Führung. Zu diesem Zeitpunkt gab es Anlass zu Optimismus, denn Martin stand bereits klar besser. Nachdem auch er seine Partie gewonnen hatte, war die Führung auf schon 2 Punkte Vorsprung angewachsen. Dramatisch und vermutlich vorentscheidend war die Partie von Aleksander Mista, der mehrfach das Remis durch Dauerschach verschmähte, weil er weiterspielen wollte (zu diesem Zeitpunkt sah es an den verbliebenen Brettern nicht mehr so rosig aus). Schließlich wickelte er in ein leicht schlechter stehendes, aber lange noch nicht verlorenes Turmendspiel ab, dass er am Ende nicht halten konnte. Emilio, Daniele und Kacper remisierten, zum Teil mit Caissas Unterstützung, und damit stand es 4:3. Nur Arnd spielte noch. Von seiner Partie hing das Gesamtergebnis ab, doch das schlechter stehende Springerendspiel war eine zu schwere Aufgabe. Die Mannschaftspunkte wurden somit geteilt, für die Schachfreunde sicher nicht ganz zufriedenstellend.
Sfr Berlin 4 : 4 SC Hansa Dortmund Melkumyan, Hrant 1 : 0 Donchenko, Aleksander Vocaturo, Daniele ½ : ½ Anton Guijarro, David Mista, Aleksander 0 : 1 Markus, Robert Krämer, Martin 1 : 0 Heberla, Bartlomiej Piorun, Kacper ½ : ½ Hera, Imre Jr. Schneider,Ilja ½ : ½ Berg, Emanuel Lauber, Arnd 0 : 1 Korpa, Bence Moreno Tejera, Emilio ½ : ½ Tari, Aryan
Vielen Dank an Theo Heinze und Bengt Skogvall für die vielen schönen Bilder!
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