Videoclips und Schach: Heiße Kandidaten
Das wirst du liken: chess.com sucht die besten Werbevideos im Contest
Update 2. Januar 2012: Noch hat chess.com keinen Gewinner bekannt gegeben. Stay tuned.
Ende des Jahres wird abgerechnet: wer hat das beste Werbe-Video für chess.com produziert? Die Antwort liegt eigentlich auf der Hand: Gary Dumbill aus Manchester müsste, allein schon aus formalen Aspekten, den Hauptpreis zugesprochen bekommen. Sein Clip mit Zitaten aus dem Kalten Krieg ist schon Kino-reif und spielt in die Stilmittel hinüber, die David Fincher mit „Fight Club“ und James Cameron in der „Terminator“-Saga unverwechselbar in Szene setzten. Allein schon die Amaturen-Optik ist beeindruckend, und Gary Dumbill verriet uns: die Animationen für „Secret Circuits – The Battle“ wurden mit Vektorgrafiken und Adobe After Effects geschaffen.
Die Abstimmung ist einfach: Die Kandidaten sind → auf der Seite von chess.com aufgelistet, dann einfach die Kandidaten ansehen und per „mag ich“-Funktion auf YouTube aufwerten.
Die Website chess.com, die den Wettbewerb ausschrieb, wird indessen in den USA betrieben – deshalb ist es nicht so einfach, eine Werbung wie jene von Gary Dumbill zu bringen, denn erstens werden dort Pistolen gezeigt, zweitens trinken die Spione beim Duell und drittens ist alles ohnehin zu dreckig für das US-Publikum (ein kurzer Scan über die Kommentare vermittelt schnell den Diskussions-Ton).
Außer von der Rap-Gang, die sich 50Cents „In the Club“ vorgenommen hat und ein Schachvideo daraus gemacht hat, sind die Beiträge aber meist nicht nur ernüchternd, sondern teilweise auch sehr kindlich.
Formalen Kriterien entsprechend ist noch das gezeichnete Video ansprechend, dass iniigiai beisteuerte.
Der Beitrag von gl2 hingegen ist das konventionellste Modell. So haben Clips schon immer funktioniert und so gewinnt man den Pitch, streicht die tausend Dollar ein, kauft sich ein paar coole Plugins für den Computer, lädt seine Leute ein und fährt fürs Wochenende mal raus.
Zudem hat chess.com schon angedeutet, den Favoriten mehr oder weniger ausgesucht zu haben: „SO cool... Makes us want to join Chess.com all over again.“
Jede Agentur ist aber gut beraten, zumindest einen kreativen Kopf wie Gary Dumbill im Team zu haben. Oder Gary Dumbill könnte mit Strategen zusammenarbeiten, die dem konventionellen Bedürfnis Rechnung tragen, ohne aber das kreative Ideal dabei aber zu verraten. Solche Teams sind unschlagbar, wie Lennon & McCartney.
Gerade passiert viel, und es wird mehr. Hikaru Nakamura hat soeben seine neue Seite freigeschaltet, die US-Aktion XChess-Champion setzt schon mal das richtige TV-Format auf und die London Chess Classics haben gezeigt, wie man ein Schachturnier ordentlich und öffentlichkeitswirksam aufsetzt. Ach ja, und Sex gibt’s auch - und hier.
Kommentieren