Stress und Freude in Oberschöneweide
Der Seegang der Partien war beträchtlich, zwischendurch hieß es auch Mütchen kühlen im Zorn, dennoch gelang dem Landesliga-Team ein wichtiger Sieg bei Oberschöneweide 2 an der Spree
Alexander Kurz - Matthias Hahlbohm 1 : 0 Christian Lindemann - Tino Dzubasz 1 : 0 Frank Niehaus - Jan Zur 1 : 0 Kristian Dimitrijeski - Jörg Lorenz 1 : 0 Fernando Offermann - Uwe Bittorf ½ : ½ Utz Lachmann - Torsten Hannebauer 0 : 1 Milenko Mandic - Bernd Muskewitz 0 : 1 Alexander Bandow - Steffen Mannaberg 0 : 1
Viereinhalb Punkte gegen die TSG, hinterher Schnitzel am Richardplatz. Was will man mehr? Nun, zum Beispiel hätte ich bei einem so wichtigen Kampf den „Ich stecke den Kopf in den Rachen des Löwen und überlebe trotzdem“-Trick nicht unbedingt zeigen müssen.Und schon gar nicht gegen einen Spieler wie Uwe Bittorf. Es lief alles verkehrt bei mir mit den weißen Steinen, nur bei Schwarz war alles bestens. Doch dann kam das Glück und aus der verlorenen Stellung wurde eine ausgeglichene Stellung, dann eine überlegene Stellung und dann eine gewonnene Partie. Dann ein Einsteller und schließlich folgte das Remis.
Der Mannschaftskampf war dennoch gerettet. Kurz zuvor stand es 4:1, denn Alexander, Christian, Frank und Kristian hatten ihre Partien gewonnen, Milenko seine Partie im Überschwang verloren und ein halber Punkt würde für den Mannschaftssieg reichen, sagte die Sportstatistik.
Utz stand wild, Alexander komfortabel, und ich nicht mehr ganz so auf Abriss wie zu Beginn. Leider verloren Utz und Alexander, doch dafür wurde ja meine Stellung Remis. Im 28. Zug nahm ich einen Bauern und bot Remis, wir spielten aber weiter – und auch wenn das Remis sicher in der Tasche war, musste ich mich später über laute Spieler und bedrängende Opas so ärgern, dass ich den Vorteil mehr oder weniger einzügig vergab. Danach konnte ich nur noch eins denken:
Später aber beim Schnitzel musste ich noch mal an Uwe Bittdorf denken und mir bleibt nur Bewunderung übrig wegen dessen Pokermiene und Kampfgeist. Sich das zu bewahren, nachdem eine gewonnene Stellung erst zum Remis und dann zum Verlust kippt, ist schon enorm.
Hut ab auch bei Alexander, Christian, Frank und Kristian. Das war schon eine andere Nummer diesmal: Alexander in bester Aljechinmanier im Damengambit, Christian mit schwarzer Stellungszange, Frank im Präzisionsmodus und Kristian, der einer ungewöhnlichen, überprophylaktischen weißen Spielweise mit einem schwarzen Konter empfindliche Koordinationsprobleme bereitete und Jörg Lorenz so ins Straucheln brachte. Mit diesem Erfolg kann die Landesliga-Mannschaft als Tabellen-Dritter überwintern.
Kommentieren