SFB 5: Nicht schlecht
Spielbericht zur 2. BMM-Runde der 5. Mannschaft
Die 2. Runde der diesjährigen Spielzeit begann so, wie die 1. Runde aufgehört hat - mit einem ungefährdeten Sieg, der durchaus ein wenig höher ausfallen konnte. Hier im Einzelnen die Partien, so wie ich sie gesehen habe:
Brett 1. Peter Baranowsky 1:0
Peter kam mit dem Halbslawischen Damengambit sehr gut zurecht. Sein Gegner fand gegen einen gut vorgetragenen Königsangriff, eingeleitet mit Dh5, Tf6 und g5, keine brauchbaren Mittel. Ganz im Gegenteil: durch einen unbedachten Bauernzug g4 schwächte er seine Felder h3 und f3. Peter nahm dieses Geschenk ganz unbescheiden an und vollstreckte zum vollen Punkt.
Brett 2. Sebastian Schuran 1⁄2
Wie immer sehr ruhig und unaufgeregt spielte Sebastian. Diesmal wurde ihm die Rubinstein-Variante im Franzosen vorgesetzt. Ich habe die Partie ganz gut verfolgen können und hatte ständig das Gefühl, dass Sebastian fortwährend etwas besser stand, ohne jedoch entscheidenden Vorteil zu erzielen. Ich betone hier seine mannschaftsfreundliche Vorgehensweise, indem er nach kurzer Absprache trotz drohender Zeitnot und remislicher Stellung weiter spielte, bis wir den 4. Punkt sicher hatten und sein Remis den Sieg sicherstellte.
Brett 3. Arnd Bader 1:0
Ich selbst hatte heute ein Damenbauernspiel auf dem Brett. Mein Gegner legte sein Spiel sehr unambitioniert an, sodass es mir nicht schwer fiel, Ausgleich zu erzielen und langsam eine vorteilhafte Stellung zu erreichen. Nach einem unverständlichen Königszug (Kg1-h1) bekam ich schließlich Initiative durch einen Bauernvorstoß (b4-b3) am Damenflügel, den mein Gegner nicht parieren konnte. Schließlich kam ein Fehler nach dem anderen und durch ein Läuferopfer konnte er das Matt nicht mehr verhindern.
Brett 4. Siegfried Prix 1⁄2
Siegfried konnte heute einfach nicht gewinnen. Am Ende des Mittelspiels hatte er einen gesunden Freibauern, verstand es aber nicht, diesen im Endspiel zum vollen Punkt zu verwerten. Mehrere Gewinnstellungen waren für Siegfried wegen Gespenstern vor seinen Augen nicht sichtbar. Hinzu kam Zeitnot und ich war froh, dass bei 2. Minuten Restzeit auf seiner Uhr bei König und Turm gegen König und Turm sein Gegner das Remis akzeptierte. Gegen einen erfahreneren Gegner hätte Siegfried heute sogar bestimmt auf Zeit verloren. Glück gehört eben dem Tüchtigen.
Brett 5. Eckehard Schneider 1⁄2
Eckehard hatte aufgrund seiner soliden Spielanlage nie ein Problem, seine Partie Remis zu halten. Ein Spiel auf gegenseitig schwächliche Bauern am Damenflügel neutralisierte beide Kontrahenten. Ich denke, dass eine aggressivere Spielanlage Eckehard heute zum Sieg geführt hätte. Okay - so was lässt sich leichter schreiben als umsetzen. Und dazu gehört auch intensives Training, aber haben wir dazu immer Lust und Zeit !?
Brett 6. Dr. Reinhard Bullig 1:0
Reinhard ist unser 100%-Mann. Mit Weiß hatte er es heute mit Königsindisch zu tun und wir mir scheint, konnte sein Gegner nicht richtig damit umgehen. Ich kann mir nicht erklären, warum man als Schwarzspieler plötzlich auf den schwarzen Feldern rund um den eigenen König nur Schwächen haben kann. Am Ende war es wie in der letzten Runde: Reinhard drohte einen Bauern in eine Dame umzuwandeln, was seinen Gegner zur Aufgabe zwang. Ich fand übrigens gut und bemerkenswert, dass Reinhard, nachdem er die Zeitkontrolle knapp geschafft hatte, aufstand, etwas trank und aß um sich wieder zu beruhigen und neue Konzentration zu schöpfen. Eine gute Zeitinvestition.
Brett 7. Johannes Winkler 0:1
Die Kurzpartie des heutigen Spieltages. Nach 14 Zügen gab Johannes nach Springerverlust auf. Offenbar hat er letztendlich eine Kombination übersehen. Zuvor beging er jedoch einen klassischen Fehler, in dem er eine Schwäche seines c-Bauern zuließ. Möglicherweise sollte Johannes nach d4-Eröffnungen seinen Damenflügelspringer nach d7 entwickeln und den Bauern nach c6 ziehen, wo er von b7 aus gedeckt ist. Aber was soll´s - ich selbst spiele auch nur Unsinn. *grins
Brett 8. Michael Hitzelberger 1:0
Die schönste Partie des heutigen Tages wurde meiner Meinung nach von Michael gespielt. Skandinavisch war sein Thema und beim Durchspielen merkt man, dass seine Züge planvoll vorgetragen wurden. Die Partie hat schöne strategische Momente (Opfern eines Bauern zugunsten eines Vormarsches des c- Bauern bis zur 7. Reihe) sowie Umwandlungsdrohungen und schlussendlich der taktische Gewinnzug Tf7+, der seinen Gegner vollends demoralisierte. Gut gelungene Partie.