SFB 5: Geburt einer Legende an Brett 8

von am 26. September 2012 in 5. Mannschaft, SFB5 - Saison 2012/13, Teams

SFB 5: Geburt einer Legende an Brett 8

Unser Start in die neue Saison stellte sich in der ersten Runde leider als Fehlstart heraus. Match­ver­lierer ist der Bericht­erstatter, da er es nicht schaffte, eine sehr vorteil­hafte Stellung zumindest in ein Remis zu überführen. Daher hieß es am Ende 3½ : 4½ gegen uns. Hier die Einzel­heiten.

Brett 1 Bader (0)

Eigentlich hatte mein Gegner mit seiner Grünfeld-Indischen-Vertei­digung keine gute Wahl getroffen. Ich konnte bis zum Abschluss des 27. Zuges eine Stellung herbei­führen, die wahrscheinlich schon eine Gewinn­stellung ist.

Nach Ausführen des 28. Zuges war ich dann etwas konster­niert, weil ich statt des Läufers ursprünglich den Sprin­gerzug ausführen wollte. Nach dem schwarzen Antwortzug habe ich dann leider keine gute Fortsetzung mehr gefunden, obgleich es sie gab und ich dann immer noch gut stehe. Im folgenden Turmend­spiel hatte ich laut Endspiel­da­tenbank sogar eine Remisstellung, obgleich in 2 Bauern im Rückstand war. Schach ist ein grausames Spiel.

Brett 2 Schuran (½)

Sebastian wollte in dieser Saison einige Plätze weiter hinten spielen. Aber wer sollte ihn an Brett 2 ersetzen? Der Verlauf seiner ersten Saison­partie gibt mir dann auch Recht. Sein Gegner hat es nicht geschafft mit Weiß aus der Eröffnung etwas heraus­zu­holen und nach doppeltem Turmtausch kam es dann zu einem ordent­lichen Remis.

Brett 3 v. Jutrzenka (½)

Robert hat in seinem Erstlingswerk für die Schach­freunde ein Remis erzielt. Wie ich an der Schluss­stellung sehe wohl noch gerade recht­zeitig, da Robert doch einen leichten Rückstand hat. Insgesamt freue ich mich sehr, einen super soliden Spieler von den Nicht­rau­chern geerbt zu haben. Er wird uns an Brett 3 noch so manchen Mannschafts­kampf gewinnen helfen.

Brett 4 Gretzer (1)

Einen sehr sicheren und nach der Spiel­anlage auch überle­genen Sieg hat unser Neumit­glied Marcus hingelegt. Ich fand seine Endspiel­be­handlung enorm überzeugend. So verwertet man einen Mehrbauern. In dieser Form ist ein Gesamt­ergebnis am Ende der Saison von 66% erwartbar.

Brett 5 Prix (0)

Von der Spiel­anlage her war die Partie von Siegfried die schwächste von unserer Seite aus. Schon als ich Siegfried vor dem Mannschafts­kampf sah, hatte ich den Eindruck, dass das heute mit ihm nichts wird. Seine Eröff­nungswahl ( Königs­in­disch Abtausch­va­riante) ging völlig daneben, da sein Gegner natürlich alles gut kannte und diese Variante als solche den Schwarzen ja nicht vor unlösbare Probleme stellt. Siegfrieds Spiel war uninspi­riert wenn nicht sogar fatalis­tisch. Ich weiß dazu nur eins zu sagen: Siegfried kann besser spielen als er es am 1. Spieltag getan hat.

Brett 6 Schneider (½)

Eckehards Partie hat mir ganz gut gefallen, auch wenn mir seine Damenzüge im Eröff­nungs­stadium nicht zusagen, aber das ist wahrscheinlich Geschmack­sache. Auf wesentlich höherer Spiel­ebene, die wohl für uns in diesem Leben unerreicht bleibt, sind sie durchaus Usus. Dennoch wird Eckehard ein paar Beispiel­partien von mir bekommen, an dem ein strate­gi­sches Konzept deutlich wird, dass vielleicht dazu führen könnte, Partien wie vom vergan­genen Sonntag siegreich zu gestalten. In dieser Partie kam jeden­falls Eckehards Kampf­geist zur Geltung und Höhepunkt war sicherlich eine schöne Kreuz­fes­selung, die für sich genommen, schon eine Remis­schlus­stellung verdient hätte. Eckehards Endspiel­be­handlung war einwandfrei und somit ein ausge­zeich­netes Remis gegen einen 130DWZ-Punte stärkeren Gegner.

Brett 7 Jeremic (0)

Nemanja hatte einen 150DWZ-Punkte stärkeren Gegner und ist damit als klaren Außen­seiter an den Start gegangen. An seiner Partie macht sich dieser Unter­schied insofern bemerkbar, als er im 21. , 25. und 26. Züge gemacht hat, die strate­gische (21.) und taktische (25 und 26.) Fehlzüge sind. Damit möchte ich sagen, dass nicht sein Gegner Spielwitz und Initiative zeigte, sondern sich einfach durch Nichtstun und Abwarten auszeichnete und dann sich bietende Chancen genutzt hat. Ich denke mit inner­fa­mi­liärer Spiel­tags­analyse und entspre­chenden kleinen Strategie- und Taktik­auf­gaben lässt sich Nemanja Spiel erheblich verstärken. Potential ist auf jeden Fall vorhanden.

Brett 8 Dr. Bullig (1)

Reinhards Schluss­akkord muss fantas­tisch gewesen sein. Bis kurz vor Schluss wurden in den Londoner Wettbüros Quoten auf Reinhard errechnet, die jeden zum Millionär gemacht hätten, der es liebt, große Summen auf unwahr­schein­liche Ausgänge zu platzieren. Wie aus dem Nichts zauberte Reinhard ein Turmopfer mit unver­meid­barem Matt aufs Brett. So wird man zur Schach­le­gende – Legende auch, weil mir die Partie leider nicht vorliegt.

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