Selten so sehr Außenseiter gewesen
Wenn man nach Südwestdeutschland reiste, um gegen Baden-Baden und Deizisau anzutreten, gab es vor dem Wettkampf selten Anlass zu hohen Erwartungen: Niederlagen waren quasi „eingepreist“. Doch auch andere Mannschaften haben in dieser erneut verkorksten Saison Besetzungsprobleme. So spielte in der letzten Doppelrunde u.a. auch der Tabellenführer nicht top-besetzt, was vielen „Eigengewächsen“ mal wieder die Chance zum Einsatz am Brett gab.
Viele Spieler haben zudem in den letzten Monaten den Schwerpunkt auf die schnellen Bedenkzeiten und Online-Wettbewerbe gelegt (hier ein aktueller Bericht). Alles ordnet sich gerade neu - die Schachwelt macht da keine Ausnahme.
Die Abordnung der Schachfreunde verkaufte sich vor dem Hintergrund eines Krieges in Europa und der vergangenen zwei Corona-Jahre nicht schlecht und konnte gegen den Tabellenführer Baden-Baden 3 Brettpunkte, gegen deren Reisepartner Deizisau sogar einen Mannschaftspunkt mit nach Hause nehmen.
Die Partien können hier nachgespielt werden. Es folgen die Ergebnisse der 5. und 6. Runde:
Auch die Wettkämpfe der Schachbundesliga sind vom Krieg Russlands gegen die Ukraine betroffen. Einige ukrainische Spieler verteidigen ihre Heimat gegen die Invasoren, andere sind vor den Bomben geflohen. Auch zahlreiche russische Spieler sind mittelbar betroffen, sie spielen inzwischen unter Flagge der FIDE und nicht mehr der Russischen Föderation. Viele haben Russland auf unbestimmte Zeit verlassen und sind dabei, sich anderswo auf der Welt ein neues Leben aufzubauen. Zu ihnen gehört auch Alexej Sarana, der für die Schachfreunde am Spitzenbrett spielt.
Mehr dazu kann man hier nachlesen (in Englisch), für die Übersetzung bietet sich ggf. deepl.com an.
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