Kein Wunder gegen Schwäbisch Hall

von am 24. Februar 2018 in Berichte zur 1. Bundesliga

An diesem Wochenende spielen die Schach­freunde in Deizisau. Am Samstag gegen Schwä­bisch Hall, am Sonntag gegen Aufsteiger Deizisau. Heute gab es Haue mit Ansage: An den Brettern 1 bis 4 waren die Gegner deutlich stärker besetzt, während sich die nominelle Spiel­stärke beider Mannschaften an den hinteren Brettern in etwa die Waage hielt.

Viele Partien begannen spannend und aussichts­reich. Doch dann: Martin an Brett 1 fand im entschei­denden Moment in Zeitnot nicht die härtesten Angriffszüge gegen den gut vertei­di­genden Dmitry Jakovenko. Jan an Brett 2 hatte eine äußerst kompli­zierte Stellung bei offener Mitte und insgesamt 6 aktiven Figuren. Auch hier hat wohl die Zeitnot die entschei­dende Rolle gespielt. Martin und Jan standen zwischen­zeitlich und sogar noch kurz vor Schluss laut Engine ausge­glichen, aber es ist gewiss sehr schwer, gegen so starke Gegner unter Hochdruck quali­tativ und im Zeitver­brauch mitzu­halten.

Marcos ebenfalls ausge­gli­chene Stellung fiel nach dem optisch gutaus­se­hende 23. ... Td2 einfach in sich zusammen. Alexanders Gegner Anthony Wirig an Brett 6 nutzte die Gunst der Stunde und landete nach einer Ungenau­igkeit mit einer kurzen schweren Attacke einen vollen Punkt.

Die Remisen an den Brettern 3 und 5 von Peter und Dennes waren sicher heraus­ge­spielt, die halben Punkte gegen stärkere Gegner nie in Gefahr. Herzlichen Glück­wunsch dazu! Nicht ganz zufrieden werden Mannschafts­leiter Lars an Brett 8 und Arnd an Brett 7 sein. Lars und vor allem Arnd standen zwischen­zeitlich klar besser. Lars hatte frühzeitig einen Mehrbauern erobert und hielt ihn bis ganz zum Schluss fest. Mit 36. Txa3 hätte er entweder den entfernten b-Bauern behalten oder einen zweiten Mehrbauern gewinnen können. Beides hätte seine Gewinn­chancen erhalten oder verbessert. Nach dem statt­dessen gespielten 36. ... Tb2 tauschten sich die Damen­flü­gel­bauern und mit einem Mehrbauern (Doppel­bauern, alle Bauern am Königs­flügel) im Turmend­spiel war leider nicht mehr als ein Remis drin. Arnd hatte sich ebenfalls einen Mehrbauern erspielt und heute vielleicht als einziger einen vollen Punkt „auf der Pfanne“, doch sein Gegner Frank Zeller vertei­digte sich aktiv und erfolg­reich.

Hier das Endergebnis:

Schachfreunde Berlin    2 : 6    SK Schwäbisch Hall

Krämer, Martin          0 : 1    Jakovenko, Dmitry
Dr. Sprenger, Jan       0 : 1    Laznicka, Viktor
Schreiner, Peter        ½ : ½    Gharamian, Tigran
Baldauf, Marco          0 : 1    Michalik, Peter
Abel, Dennes            ½ : ½    Le Roux, Jean-Pierre
Seyb, Alexander         0 : 1    Wirig, Anthony
Lauber, Arnd            ½ : ½    Zeller, Frank
Thiede, Lars            ½ : ½    Zpevak, Pavel

Alle Partien können hier nachge­spielt werden:
http://schachbundesliga.de/liveportal

Schade und etwas unglücklich, dass die Niederlage heute so hoch ausfiel. Am Sonntag warten nominell noch stärkere Gegner, an diesem Wochenende scheint es ohnehin eher um Schadens­be­grenzung zu gehen. Abstiegs­gefahr besteht für die Schach­freunde ja aller Voraus­sicht nach nicht mehr.

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