Schulz setzt Polzin matt

von am 15. Dezember 2014 in Nachrichten

Schulz setzt Polzin matt
Jörg Schulz (stehend links) zog die Pfäden, oder besser: die Karten!

Beim Überra­schungs­schach gibt es keine Favori­ten­siege - das ist die klare Erkenntnis aus dem 2. Überra­schungs­schach­turnier der Schach­freunde Berlin, zu dem sich zwölf begeis­terte Teilnehmer einfanden. Beim Überra­schungs­schach werden die Partien dreimal unter­brochen und sodann Karten gezogen, die spezielle Regeln / Vorgaben enthalten.

Besonders gerne setzte Turnier­di­rektor Jörg Schulz Rainer Polzin matt: In seiner Partie gegen Abdel­kerim Krichi hatte er gerade kurz rochiert, der Springer auf f3 deckte zuver­lässig den Bauern auf h2. Dann wurden Springer zu Läufer und Läufer zu Springer. Krichi hatte das Ross auf b8 noch nicht gezogen, aber seine Dame bereits nach c7 befördert. Und er war am Zug als die Ansage kam. Und schon war der Großmeister auf h2 matt. In der Partie gegen den späteren Turnier­sieger Owsikowski sprengte der 1. Vorsit­zende der Schach­freunde den weißen Polzin­schen König mit der Ansage „alle Figuren und Bauern auf der f-Linie verlassen das Brett“ sogar nullzügig!

Weiß ist matt, denn ab sofort durften für die nächsten drei Züge keine Figuren geschlagen werden!

Weiß ist matt, denn ab sofort durften für die nächsten drei Züge keine Figuren geschlagen werden!

Als Lieblings­regel stellte sich die Ansage „besoffene Bauern“ heraus. Diese zogen ab sofort schräg und schlugen gerade. Eine Regel, die den einen oder anderen fast in den Wahnsinn trieb. Der Sieger der 1. Auflage, Adis Artukovic, schoss dabei den Vogel ab: Im hoch gewon­nenen Endspiel mit einer weißen Dame auf e3 und einem­Frei­bauern auf f7 gegen einen nackten schwarzen Turm auf d8 zog er Dame nach e8. Was norma­ler­weise einen leichten Sieg verspricht. Nur folgte leider Txe8 und die Dame war weg. Nach Bauer f7 nach e8 Dame hätte Schwarz hingegen sofort aufge­geben. In der Folge vermiet der Schwarze dann noch den Freibauern mit Tf8 abzuholen (was wegen Bauer f7 x f8 Dame äußerst misslich gewesen wäre) und gewann folge­richtig die Partie. Nur Platz 8 für Artukovic.

Andrzej Owsikowski gewann Partie und Partie und liess sich von den Karten nicht beein­drucken. Nicht ein einziges mal erwischte es ihn mit bösen Ansagen und er spielte zudem ausge­sprochen stark. Folge­richtig gewann er mit unglaub­lichen 7 aus 7 völlig verdient das Turnier!

Zu den Ergeb­nissen:

http://www.chess-results.com/tnr154935.aspx?lan=0

Wieder­holung ist garan­tiert!

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