Schachfreunde Norddeutscher Blitzmeister
Üblicherweise ist die Hackordnung im Berliner Blitzschach klar: König Tegel landet vor den Schachfreunden Berlin. Auch wenn die direkten Duelle völlig offen sind, lassen die Schachfreunde meistens zu viele Punkte unterwegs liegen.
Bei der Norddeutschen Blitzmannschaftsmeisterschaft 2015 waren die Nordberliner verlustpunktfrei in das Turnier gestartet, die Schachfreunde hatten bereits einen Punkt abgegeben. In der sechsten Runde kam es zum direkten Duell. Ilja Schneider gewann gegen Robert Rabiega, Lars Thiede und Rainer Polzin schlugen die Brüder Mladen und Drazen Muse. René Stern blieb gegen Dennes Abel siegreich. 3-1.
Dann die „Neuerung“: Angetrieben von Ilja Schneider, der mit phantastischen 25 aus 25 (!!) an Brett 1 (!!!) in das Turnier „startete“, gelang Sieg um Sieg und nach 25 Runden stand der Meistertitel bei nur einem Verlustpunkt bereits fest. Schade, dass Ilja seine grandiose Leistung nicht mit zwei weiteren Siegen krönte und bei 25 Punkten (aus 27 Runden) stehen blieb. Die Bretter 2-4 agierten sehr ausgeglichen: Dennes Abel 22 Punkte, Lars Thiede 23 Punkte, Rainer Polzin 23 Punkte.
Lag es an der guten Vorbereitung? Ilja Schneider und Dennes Abel hatten sich am Wochenende zuvor bei der Mannschaftsblitzmeisterschaft von Österreich eingespielt. Mit Wulkaprodersdorf landeten sie auf einem guten 4. Rang. Lars Thiede gewann am Mittwoch das mit 25 Teilnehmern ausgezeichnet besetzte Frühlingsblitzturnier der Schachfreunde, Rainer Polzin wurde Zweiter.
Auf den zweiten Platz landete etwas überraschend Hannover 96, die die Schachfreunde in der Schlussrunde die einzige Niederlage beibrachten. Tegel landete auf den 3. Platz. Die Abschlusstabelle findet sich hier: NBMM2015
28 Mannschaften nahmen an der Meisterschaft, die gut von Schwarz-Weiß Lichtenrade organisiert wurde, teil. Es handelte sich um die erste Norddeutsche Blitzmannschaftsmeisterschaft seit Jahrzehnten in Berlin. Seit vielen Jahren war die Teilnehmerzahl nicht mehr so hoch. Von den maximal 30 Mannschaften fehlten nur zwei. Sicherlich ein Argument dafür, dass Berlin das Turnier häufiger ausrichten sollte.
Für die Schachfreunde war es nach 2000 (noch unter dem früheren Vereinsnamen) und 2010 der insgesamt dritte Norddeutsche Meistertitel.
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