Morosewitsch schlägt sich selbst

von am 30. November 2012 in Planet Schach

Morosewitsch schlägt sich selbst
2012 November Taschkent, Runde 7, 1:0, tashkent2012.fide.com

 

Liebe Freunde,

verfolgt Ihr auch den Tashkent World Cup? Ihr wisst ja schon, wessen Partien ich besonders begeistert studiere. Alexander Morose­witsch war schon mehrfach allein Führender und bringt es inzwi­schen auf 5 entschiedene Partien von 7, während um ihn rum munter remisiert wird.

Auch heute hat er wieder zugeschlagen, leider diesmal gegen sich selbst.

Guckt Euch das mal an:

http://tashkent2012.live.whychess.com/

Da muss sich mein Held schlimm gelang­weilt haben, dazu vermutlich eine Art Bockigkeit (anders kann ich es kaum deuten), nicht selbst Remis anzubieten, obwohl ich das noch fast verstehen kann. Auf dem Live-Kanal hat Jewgenij Miroschnyt­schenko - auch er klang etwas gelang­weilt - etliche Remis­va­ri­anten durch­ge­nudelt. Es gab ja auch sonst heute nicht viel zu kommen­tieren heute.

Wahrscheinlich hat sich Moro schon die ganze Partie über gelang­weilt und dann lässt er EINMAL was gucken (52. Tc7+?) und - Ende! Die Erwiderung 53. Tc6! ist klasse, aber sie liegt in der Luft. Gegen 52. bxa bxa spricht doch nicht so viel. Also ich hätte das glatt gezogen.

Es ist zum Heulen.

Was folgt daraus für seine Gegner? Man muss ihn langweilen. Spiele­risch nimmt er es mit jedem auf, also: ausge­gli­chene, langweilige Positionen hinstellen (wem das gegeben ist, ich mein ja nur), hin- und herschieben. Irgendwann hat er die Lange­weile satt und streut was ein...

Ich als alter Moro-Fan seh das übrigens kommen beim Live-Gucken. Er will vermutlich auf Teufel komm raus ungewöhnlich spielen - aber wozu? Ich speku­liere, er will rausbe­kommen, wie weit er gehen kann im Ungewöhn­lichen, Unerwar­teten. Hinzu kam diesmal sogar, dass er nicht mehr sehr viel Zeit auf der Uhr hatte, und dann macht man doch sowas eh nicht...

Will er nun Weltmeister werden oder nicht??

Guckt zur Rehabi­li­tation aber auch mal die Partie vom Vortag an, wo er grandios Dominguez ausein­an­der­ge­nommen hat. Vielleicht kann man nicht jeden Tag so spielen(?).

Mal schauen, was Morose­witsch in den verblei­benden 4 Runden noch leisten kann. Er lauert knapp hinter dem Führenden Karjakin im Verfol­gerfeld und könnte noch was reißen... Aller­dings: So eine Null steckt man schwer weg, und gerade er hatte in der Vergan­genheit mit Wegstecken seine Probleme.

Mitlei­dende Grüße!

Martina 

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2 KommentareKommentieren

  • KaMaljeet - 7. Dezember 2012 Antworten

    sagt:I have a problem with the ovrelal premise of your article but I still think its really infor­mative. I really like your other posts. Keep up the great work. If you can add more video and pictures can be much better. Because they help much clear under­standing. thanks

  • Jürgen Brustkern - 5. Dezember 2012 Antworten

    Oh Martina!Ich habe mich sehr gefreut einen weiteren Leidengenossen(in?)zu treffen die unseren Held heimlich beobachtet.Nun hatte ich einen langen Kommentar geschrieben und plötzlich im Bermu­da­dreieck verschwunden???
    Moro gewann eine tolle Angriffs­partie gegen die Ungarische„Fort Nox-Bank“,spielte eine fantas­tische „Trainingspartie„gegen seinen Freund Svidler und gewann am Ende das starke Kat.20 Turnier.Moro is back!Und Ich werde für immer sein Fan sein.
    Beste Grüsse vom„alten Schweden“ aus einer bitter­kalten Skandi­na­vi­schen Stadt(-19 Grad!!)Jürgen Brustkern
    PS:Mit Freude nahm ich zu Kenntniss,dass wir sogar in einer Mannschaft spielen(Alcatel)Ich habe mich dort wegen meines Freundes Josef Roth aufstellen lassen und vielleicht möchtest Du auch im April bei der vorletzten Runde mitspielen?

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