Hoch verloren gegen Hockenheim
Am heutigen Sonntag war der SV Hockenheim der erwartet schwere Gegner der Schachfreunde. Die Eröffnungsphase lief insgesamt jedoch vielversprechend und zusammen mit der Zeiteinteilung keimte heute zunächst verhaltene Hoffnung auch bei den Berliner Kiebitzen auf. Die Positionen waren nach etwa 2 Stunden ein Stück besser als am Samstag gegen Hofheim, aber heute waren die Gegner stärker.
Zuerst remisierten Peter, Jacek und Emil. Peter und sein Gegner hatten nach 16 Zügen schon eine dreifache Stellungswiederholung eingetütet. Jacek und sein Gegner Csaba Balogh fanden in der Analyse heraus, wie ein etwas knackigeres weißes Vorgehen Schwarz einige Schwierigkeiten hätte bereiten können. Emil spielte eine solide Partie gegen Arik Braun, die die Remisbreite nie verließ. Zwei halbe Punkte gab es für ihn an diesem Wochenende!
Nach vier Stunden liefen noch fünf Partien, ein Ergebnis hätte man aber zu diesem Zeitpunkt nicht voraussagen können. Aleksander Mista hatte ungleiches Material auf dem Brett, das sah für ihn gut aus, und er verbesserte seine Stellung immer weiter. Alle anderen Bretter hielten sich noch, auch wenn Alexander gegen Tamas Banusz einen sehr schweren Stand hatte, nachdem er einen Bauern einbüßte und sein Gegner den Vorteil konsequent ausbaute. Lange Zeit sah es aus, als könne er auf den schwarzen Feldern und mit dem Turm auf der 2. Reihe die gegnerischen Freibauern aufhalten, aber die Berliner Kiebitze wurden enttäuscht.
Dennes hatte zwar das Läuferpaar behalten, aber seine Bauernstruktur war so kaputt, das konnte nicht lange gut gehen. Man merkt beim Nachspielen, dass die Situation immer schwieriger wurde, je mehr Material vom Brett kam. Ilja hatte zur Zeitkontrolle eine komplizierte, aber wohl noch spielbare Stellung, die aber im dann entstandenen Turmendspiel schwer zu verteidigen war.
Blieben Kacper und Aleksander an den Brettern 1 und 2, die sich mit ihren Gegnern wahre Schlachten lieferten. David Howell hatte einen Mehrbauern, der ein Doppelbauer war. Kacper mit Weiß konnte aber von der schlechten Bauernstruktur seines Gegners nicht profitieren. Als Howell schließlich den richtigen Plan gefunden hatte (Springer nach g3, Bauer f5-f4 und Turm auf die e-Linie), musste Kacper aufgeben, da nun der wichtige Bauer g2 ersatzlos verloren geht.
Das Endspiel von Aleksander wird ihn nachträglich wohl noch beschäftigen. Er stand als einziger der Schachfreunde wohl klar auf Gewinn, der Computer bewertet die Stellung mit -4,5. Jedoch ist es auch zu diesem Zeitpunkt praktisch noch immer schwierig, dem d-Bauern zur Umwandlung zu verhelfen oder in ein anderweitig gewonnenes Endspiel abzuwickeln, und Moiseenko spielte offenbar sehr genau. Nach 6,5 Stunden war auch diese Partie mit der Punkteteilung zu Ende.
Der Endstand ist dann auch etwas enttäuschend, aber viel mehr war anhand der Partieverläufe nicht drin.
Schachfreunde Berlin 2 : 6 SG Hockenheim Piorun, Kacper 0 : 1 Howell, David Mista, Aleksander ½ : ½ Moiseenko, Alexander Tomczak, Jacek ½ : ½ Balogh, Csaba Schneider, Ilja 0 : 1 Wagner, Dennis Schreiner, Peter ½ : ½ Buhmann, Rainer Abel, Dennes 0 : 1 Baramidze, David Seyb, Alexander 0 : 1 Banusz, Tamas Schmidek, Emil ½ : ½ Braun, Arik
Alle Partien können hier nachgespielt werden:
http://schachbundesliga.de/liveportal
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