Heute ist wichtig

von am 20. Februar 2016 in Nachrichten

Heute ist wichtig
Beim Probesitzen (vorn): Aleksander Mista (links) und Kacper Piorun

Bei kaltem stürmi­schen Wetter dürfen die Jungs der ersten im Warmen sitzen und ihre Arbeit tun. Heute geht es in Dresden gegen die Mannschaft aus Dortmund, die auch nicht frei von Abstiegs­sorgen ist, was man an ihrer Besetzung auch sofort erkennt. Während die Schach­freunde mit den Spieler­nummern 1, 4, 5, 6, 7, 13 und 14 antreten, haben die Dortmunder nur die Spieler 6, 8, 9, 11, 13, 14, 16 und 17 mitge­bracht. Bis auf Ilja, der gegen Barto­lomiej Heberla, immerhin mit Weiß, spielt, haben alle anderen Berliner zum Teil deutlich schwä­chere Gegner. Auch ohne Martin Krämer sind die Voraus­set­zungen heute gut - drücken wir die Daumen, dass diesmal alles nach Plan oder auch mal besser läuft.

Wie immer können die Partien komfor­tabel unter http://schachbundesliga.de/liveportal verfolgt werden, diesmal werden tatsächlich (fast) pünktlich alle Partien live übertragen.

Es sind inter­es­sante, lebendige Partien heute. Nicht alles mag der Laie verstehen, z. B. warum der Gegner von Kacper Piorun, Misa Pap, eigentlich schon im 5. Zug einen Bauern ohne (für mich sichtbare) Kompen­sation hergibt, später dazu noch eine Qualität, oder was bei Ilja passiert, bei Aleksander oder bei Lars. Man kann sich aber nach 3 Stunden ganz entspannt zurück­lehnen, denn Daniyyl Dvirnyy schoss für die Schach­freunde das Führungstor (sein Gegner wurde für nur einen schlechten Zug - 22. ... Da3 - brutal abgestraft) und alle anderen Bretter stehen in etwa ausge­glichen bis besser (Ilja, Marco). Auch mit der Bedenkzeit haushalten die Schach­freunde sparsam - heute muss es klappen!

Dann eine Stunde Abwesenheit vom Bildschirm und sooo viel verpasst! Die Punkte purzelten: erst gewann Kacper (jetzt 4,5 aus 5!), dann Marco, der mit 3,5 aus 5 ebenfalls einen tollen Score erwirt­schaftet hat. Aleksander und sein Gegner Leon Mons erlebten offenbar das blanke Chaos, der Sieg von Aleksander ist ein Sieg der guten Nerven nach vermutlich vielen beidsei­tigen Ungenau­ig­keiten. Das Remis von Ilja besiegelt den frühen Sieg der Schach­freunde. Sehr klasse, wunderbar!

Schachfr. Berlin     6 : 2   Hansa Dortmund

Melkumyan, Hrant     ½ : ½   Tari, Aryan
Schneider, Ilja      ½ : ½   Heberla, Bartolomiej
Mista, Aleksander    1 : 0   Mons, Leon
Piorun, Kacper       1 : 0   Pap, Misa
Jakubowski,Krzysztof 1 : 0   Wegener, Olaf
Dvirnyy, Daniyyl     1 : 0   Mainka, Romuald
Baldauf, Marco       1 : 0   Karger, Frank  
Thiede, Lars         0 : 1   Schröder, Kevin

Lars hat seine Partie leider verloren, dabei stand er im Mittel­spiel besser. Gegen Kevin Schröder, eines der jugend­lichen Talente, gegen die die alten Hasen meist nicht so gern spielen, ließ er 30. Dd5 aus. Statt dessen wickelte er in ein Endspiel ab, in dem sich seine Idee von durch­lau­fenden Bauern aber leider nicht erfüllte. Nicht schön, aber heute auch nicht schlimm. Es spielen noch Hrant Melkumyan und Krzysztof Jakubowski.

Hrant steht im Turm+Läufer- gegen Turm+Läufer-Endspiel bei jeweils 3 Bauern etwas besser. Krzysztof hat mit 41. ... Lc1+ die ungleichen Läufer abgetauscht und wilde Verwick­lungen vom Zaun gebrochen, die ihm schließlich für das verbliebene Turmend­spiel einen Mehrbauern einge­bracht haben. Zudem hat das Inter­mezzo seinen Gegner Olaf Wegener eine Menge Zeit gekostet, es verbleiben 20 gegen 5 Minuten. So kippt man eine ausge­gli­chene Partie! Den Endspiel­vorteil hat Krzysztof sicher verwertet.

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2 KommentareKommentieren

  • Jan Sprenger - 20. Februar 2016 Antworten

    Keine Punkte im rheini­schen Derby, aber an den Brettern sollten wir heute gewinnen, wenn nicht alles schief läuft.

    1-0 Vorsprung, Marco hat Bauer und Stellung mehr. Auch die meisten anderen Bretter sehen gut aus. Aber was macht Alexander? Ich sehe kein Dauer­schach nach (Df6+) Df4 Db2: Dc7: Dc1+ und der König läuft nach h4 raus... Verborgene Genia­lität oder glatter Einsteller?

    • Rainer Polzin - 20. Februar 2016 Antworten

      Bonjour Jan, ich tippe auf Einsteller. Wobei es auch etwas Geniales hatte, denn mit dem Druck der Mehrfigur kam der Weiße in der Folge so gar nicht zu recht.

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