Befreit aufgespielt gegen Trier

von am 9. April 2016 in Berichte zur 1. Bundesliga, Saison 2015/16, Schachbundesliga

Befreit aufgespielt gegen Trier
Noch tiefenentspannt: Martin Krämer und Aleksandar Mista vor der Partie

Mit schon 10 Mannschafts­punkten und Tabel­lenrang 10 haben in dieser Saison die Schach­freunde zum ersten Mal seit langem das Thema Abstieg hinter sich gelassen. Noch 4 Runden sind zu spielen, heute beginnt der Saison-Endspurt gegen Trier und morgen gegen Solingen. Ein bisschen ist vermutlich seitens der Schach­freunde die Spannung raus, aber die Gegner dürften ehrgeizig antreten: Trier muss noch etwas gegen den Abstieg tun (die 8 bisher erzielten Mannschafts­punkte reichen noch nicht zum Klassen­erhalt) und Solingen ringt mit Baden-Baden sehr eng um den Saison-Sieg und braucht dazu jedes halbe Mannschafts­pünktchen. Also: Noch mal warm anziehen!

Mit folgender Aufstellung wird gespielt:

Schachfreunde Berlin     6 : 2  SG Trier             
 3 Krämer, Martin        1 : 0   Erdös, Viktor          2
 5 Mista,Aleksander      1 : 0   Graf,Felix             4
 6 Piorun,Kacper         1 : 0   Jaracz,Pawel           5
 8 Dvirnyy, Danyyl       0 : 1   Cyborowski,Lukasz      6
10 Lauber,Arnd           1 : 0   Bobras,Piotr           7
11 Agopov, Michail       ½ : ½   Gonda,Laszlo          10
13 Baldauf, Marco        1 : 0   Seger,Ruediger        12
14 Thiede, Lars          ½ : ½   Cioara,Andrei-Nestor  14

Inter­es­sante Dinge passieren schon in der Eröffnung bei den „üblichen Verdäch­tigen“ Aleksandar und Arnd (das ist positiv gemeint! Bei beiden gibt’s immer für den Kiebitz was zu staunen, was nicht nur für die Unter­haltung, sondern auch für die Horizont­er­wei­terung förderlich ist). Aleksandar steht nach ungewohnten beidsei­tigen Aktionen mit Weiß in einer Franzö­sisch-Partie etwas besser. Arnd spielt ebenfalls Franzö­sisch und hat eine Figur gegen zwei Bauern getauscht und einen imposanten Bauernwall am Damen­flügel instal­liert. Dazu hat Weiß Entwick­lungs­rück­stand und wird wohl dauerhaft an seiner Bauern­schwäche auf d4 laborieren, rochieren kann er auch nicht so einfach... Nun schauen wir mal optimis­tisch in die Zukunft, zumal das Geschehen den Weißen sehr viel Zeit gekostet hat.

Etwas besser steht Marco, der einen Mehrbauern hat, der aber ein Doppel­bauer ist (e7, e5). Das Endspiel L+T+T gegen S+T+T verspricht Spannung und dauer­haften ausbau­baren Vorteil für Marco.

Alle übrigen Bretter stehen eher unspek­ta­kulär, relativ ausge­glichen. Leider klappt die Übertragung an Brett 6 auch nach Stunden noch immer nicht... Sehr schade.

Nach der Zeitkon­trolle ergibt sich ein erfreu­licher 2:1 Zwischen­stand. Dazu stehen Martin und Arnd, der den gegne­ri­schen a-Bauern gewinnen konnte und nun mit seiner Damen­flügel-Bauern­macht die Partie entscheiden wird, auf Sieg! Lars steht etwas defensiv, aber vermutlich haltbar. Marco hat nach dem Leicht­fi­gu­ren­tausch und der Auflösung der Doppel­bauern die klar besseren Aussichten.

Plötzlich wird für Brett 6 ein Resultat einge­blendet, das mir gefällt: Remis, und damit ist der Mannschafts­erfolg perfekt! Die verblei­benen beiden Bretter haben inzwi­schen ebenfalls Remis­tendenz, jedoch verfügen sowohl Marco als auch Jan nur noch über ca. 14 min gegen 35 min. Das könnte am Ende anstrengend werden... Doch sicher spielt es sich angenehmer, wenn das Mannschafts­er­gebnis schon gesichert ist.

20 Uhr: Marco konnte mit starkem Spiel noch einen Bauern erbeuten und erhielt daraufhin verbundene Freibauern am Damen­flügel. Auch hier ein voller Punkt und die Schach­freunde haben schon 5,5 Punkte gesammelt! Das sieht alles so leicht aus - warum habt Ihr Euch früher so schwer getan?

Bei Lars sind noch ungleiche Läufer, je ein Turm und 3 gegne­rische sowie 2 eigene Bauern auf dem Brett. Jedoch sind zwei Bauern des Gegners verbunden und lauern darauf loszu­laufen. Außerdem verbleiben Lars nur noch 4 gegen 7 Minuten bei 30 s Inkrement.

Lars hat Remis gehalten! Das 6 : 2 ist ein üppiges Ergebnis - herzlichen Glück­wunsch! Die Schach­freunde stehen mit nunmehr 12 Mannschafts­punkten in der oberen Tabel­len­hälfte.

Morgen geht es gegen die SG Solingen, die heute gegen den USV Dresden mit Mühe ein Unent­schieden erzielten. Um vor Baden-Baden zu bleiben, muss Solingen morgen mindestens ein Unent­schieden zusam­men­spielen - die Schach­freunde sind vielleicht die heimliche Hoffnung der Baden-Badener, die ja gegen die Schach­freunde selbst einige Mühe hatten.

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