Fehlstart gegen Werder Bremen

von am 31. Oktober 2015 in Saison 2015/16, Schachbundesliga

Fehlstart gegen Werder Bremen

Die 1. Mannschaft startet am Samstag in Emsdetten in die neue Bundes­li­ga­saison. Werder Bremen heißt der Erstrun­den­gegner, angetreten mit einer mittel­starken Aufstellung um die Spitzen­spieler Aleksander Aresh­chenko und Zahar Efimenko. Zuletzt konnten die Schach­freunde am Saisonende zwar ein 4:4 gegen die Werde­raner erzielen. Angesichts eines gewissen ELO-Plus der Gegner an fast allen Brettern und hoher Motivation aller am Saison­beginn stehen die Schach­freunde heute vermutlich vor einer schwie­ri­geren Aufgabe.

Zumindest das Wetter spielt mit, der Spielsaal ist in Herbst­licht getaucht, Lars hat schöne Mannschafts­bilder inmitten von Herbstlaub gemacht. Möge es also richtig Herbst werden für Eure Gegner!

Hier die Aufstellung:

Schachfreunde Berlin         Werder Bremen

Vocaturo, Daniele            Areshchenko, Alexander
Krämer, Martin               Efimenko, Zahar 
Schneider, Ilja              Hracek, Zbynek
Mista, Aleksander            Nyback, Tomi   
Dvirnyy, Danyyil             Babula, Vlastimil
Dr. Sprenger, Jan M.         Smerdon, David  
Lauber, Arnd                 Werle, Jan 
Thiede, Lars                 Fish, Gennadij

Leider funktio­nierte die Übertragung an Brett 8 über eine Stunde lang nicht, das gilt auch für die Übertragung des Wettkampfes von Reise­partner TU Dresden gegen Turm Emsdetten. Doch nun ist alles komplett und wir gucken mal, wie es so steht. Fangen wir hinten an.

Lars spielt Königs­in­disch hat eine Stellung vor sich, die er vermutlich sehr gut kennt. Arnd und Neuzugang Danyyil Dvirnyy spielen beide mit Weiß eine Benoni-Stellung. Ebenfalls neu bei den Schach­freunden: Jan Sprenger, der einen selten gespielten Sizilianer auf dem Brett hat. Aleksanders Grünfeld-Partie ist umkämpft. Die drei vorderen Bretter (Daniele, Martin und Ilja) stehen alle sehr solide da, da wurde sicher sehr weit analy­siert in der Vorbe­reitung. Nach gut 2 Stunden stehen alle Bretter mehr oder weniger ausge­glichen. Die Anzeige auf dem Liveportal irritiert (z.B. zeigt sie zeitweilig für Arnd einen schwarzen Balken = „total verloren“ an), also guckt Euch das lieber alles selbst an.

Dreieinhalb Stunden sind gespielt und eine klare Tendenz zeichnet sich noch nicht ab. Klar besser steht Ilja, der in ein vorteil­haftes Endspiel mit besserer Bauern­struktur abwickeln konnte. Aber ob er es gewinnen kann? Aleksanders Gegner Tomi Nyback muss alle Kraft in die Deckung seines Bauern d6 inves­tieren und das sieht ungesund aus. Jan hat einen Bauern mehr, Kompen­sation dafür ist kaum zu sehen - vielver­spre­chend! Dafür stehen Daniele und Lars leider so schlecht, dass man auf ein Überleben der beiden kaum noch hoffen kann. Daniele verliert einen Bauern, zudem hat sein Gegner einen Monster­springer auf d3 einge­pflanzt, der das gesamte weiße Spiel lähmt. Lars hat auch keine guten Stunden, er steht sehr gedrückt, irgend­etwas ist am Damen­flügel schief­ge­gangen, seine Figuren sind nicht mehr koordi­niert, dazu wird die Zeit langsam knapp... Martin und Arnd stehen dynamisch ausge­glichen. An Brett 5 gab es schon ein Remis - alles in allem ein spannender Wettkampf.

Aua! Aus heiterem Himmel hat es bei Jan auf f7 gekracht und nun findet er sich in einer Verlust­stellung wieder. An Brett 1 nehmen die Dinge ihren unheil­vollen Lauf. Aleksander Aresh­chenko öffnet die Stellung und für Daniele rückt ein Remis in unerreichbare Ferne. Arnd hat bei sehr knapp werdender Zeit eine Qualität eingebüßt und gab gleich auf, da nun alles ausein­an­der­fällt, wie schade!

Hier der Stand der Dinge:

Schachfreunde Berlin       2  :  6    Werder Bremen

Vocaturo, Daniele          0  :  1    Areshchenko, Aleksander
Krämer, Martin             ½  :  ½    Efimenko, Zahar
Schneider, Ilja            ½  :  ½    Hracek, Zbynek
Mista, Aleksander          ½  :  ½    Nyback, Tomi   
Dvirnyy, Danyyil           ½  :  ½    Babula, Vlastimil
Dr. Sprenger, Jan M.       0  :  1    Smerdon, David  
Lauber, Arnd               0  :  1    Werle, Jan
Thiede, Lars               0  :  1    Fish, Gennadij

Vermutlich wird es heute keinen einzigen Sieg für die Schach­freunde geben. Ilja steht leicht, aber nicht verwertbar besser. Martin, Lars und Aleksander kämpfen ums Remis, Daniele steht auf verlo­renem Posten, Jan musste gerade die Segel streichen.
21 Uhr, die Schrei­berin kommt von einem Herbst­spa­ziergang nach Hause und sieht die Bescherung. Es gab keine Wunder mehr, immerhin noch drei ausge­kämpfte Remisen gegen starke Gegner­schaft durch Martin, Ilja und Aleksander. Mit 6:2 ist die Niederlage - vom Verlauf her betrachtet - viel zu hoch ausge­fallen. Beim Nachspielen hat mir die Schluss­phase von Aleksanders Partie an Brett 4 sehr gut gefallen.
Nun schlaft gut, Jungs, morgen ist ein neuer Tag.

Seite drucken

Kommentieren

Bitte Pflichtfelder ausfüllen