Fehlstart gegen Werder Bremen
Die 1. Mannschaft startet am Samstag in Emsdetten in die neue Bundesligasaison. Werder Bremen heißt der Erstrundengegner, angetreten mit einer mittelstarken Aufstellung um die Spitzenspieler Aleksander Areshchenko und Zahar Efimenko. Zuletzt konnten die Schachfreunde am Saisonende zwar ein 4:4 gegen die Werderaner erzielen. Angesichts eines gewissen ELO-Plus der Gegner an fast allen Brettern und hoher Motivation aller am Saisonbeginn stehen die Schachfreunde heute vermutlich vor einer schwierigeren Aufgabe.
Zumindest das Wetter spielt mit, der Spielsaal ist in Herbstlicht getaucht, Lars hat schöne Mannschaftsbilder inmitten von Herbstlaub gemacht. Möge es also richtig Herbst werden für Eure Gegner!
Hier die Aufstellung:
Schachfreunde Berlin Werder Bremen Vocaturo, Daniele Areshchenko, Alexander Krämer, Martin Efimenko, Zahar Schneider, Ilja Hracek, Zbynek Mista, Aleksander Nyback, Tomi Dvirnyy, Danyyil Babula, Vlastimil Dr. Sprenger, Jan M. Smerdon, David Lauber, Arnd Werle, Jan Thiede, Lars Fish, Gennadij
Leider funktionierte die Übertragung an Brett 8 über eine Stunde lang nicht, das gilt auch für die Übertragung des Wettkampfes von Reisepartner TU Dresden gegen Turm Emsdetten. Doch nun ist alles komplett und wir gucken mal, wie es so steht. Fangen wir hinten an.
Lars spielt Königsindisch hat eine Stellung vor sich, die er vermutlich sehr gut kennt. Arnd und Neuzugang Danyyil Dvirnyy spielen beide mit Weiß eine Benoni-Stellung. Ebenfalls neu bei den Schachfreunden: Jan Sprenger, der einen selten gespielten Sizilianer auf dem Brett hat. Aleksanders Grünfeld-Partie ist umkämpft. Die drei vorderen Bretter (Daniele, Martin und Ilja) stehen alle sehr solide da, da wurde sicher sehr weit analysiert in der Vorbereitung. Nach gut 2 Stunden stehen alle Bretter mehr oder weniger ausgeglichen. Die Anzeige auf dem Liveportal irritiert (z.B. zeigt sie zeitweilig für Arnd einen schwarzen Balken = „total verloren“ an), also guckt Euch das lieber alles selbst an.
Dreieinhalb Stunden sind gespielt und eine klare Tendenz zeichnet sich noch nicht ab. Klar besser steht Ilja, der in ein vorteilhaftes Endspiel mit besserer Bauernstruktur abwickeln konnte. Aber ob er es gewinnen kann? Aleksanders Gegner Tomi Nyback muss alle Kraft in die Deckung seines Bauern d6 investieren und das sieht ungesund aus. Jan hat einen Bauern mehr, Kompensation dafür ist kaum zu sehen - vielversprechend! Dafür stehen Daniele und Lars leider so schlecht, dass man auf ein Überleben der beiden kaum noch hoffen kann. Daniele verliert einen Bauern, zudem hat sein Gegner einen Monsterspringer auf d3 eingepflanzt, der das gesamte weiße Spiel lähmt. Lars hat auch keine guten Stunden, er steht sehr gedrückt, irgendetwas ist am Damenflügel schiefgegangen, seine Figuren sind nicht mehr koordiniert, dazu wird die Zeit langsam knapp... Martin und Arnd stehen dynamisch ausgeglichen. An Brett 5 gab es schon ein Remis - alles in allem ein spannender Wettkampf.
Aua! Aus heiterem Himmel hat es bei Jan auf f7 gekracht und nun findet er sich in einer Verluststellung wieder. An Brett 1 nehmen die Dinge ihren unheilvollen Lauf. Aleksander Areshchenko öffnet die Stellung und für Daniele rückt ein Remis in unerreichbare Ferne. Arnd hat bei sehr knapp werdender Zeit eine Qualität eingebüßt und gab gleich auf, da nun alles auseinanderfällt, wie schade!
Hier der Stand der Dinge:
Schachfreunde Berlin 2 : 6 Werder Bremen Vocaturo, Daniele 0 : 1 Areshchenko, Aleksander Krämer, Martin ½ : ½ Efimenko, Zahar Schneider, Ilja ½ : ½ Hracek, Zbynek Mista, Aleksander ½ : ½ Nyback, Tomi Dvirnyy, Danyyil ½ : ½ Babula, Vlastimil Dr. Sprenger, Jan M. 0 : 1 Smerdon, David Lauber, Arnd 0 : 1 Werle, Jan Thiede, Lars 0 : 1 Fish, Gennadij
Vermutlich wird es heute keinen einzigen Sieg für die Schachfreunde geben. Ilja steht leicht, aber nicht verwertbar besser. Martin, Lars und Aleksander kämpfen ums Remis, Daniele steht auf verlorenem Posten, Jan musste gerade die Segel streichen.
21 Uhr, die Schreiberin kommt von einem Herbstspaziergang nach Hause und sieht die Bescherung. Es gab keine Wunder mehr, immerhin noch drei ausgekämpfte Remisen gegen starke Gegnerschaft durch Martin, Ilja und Aleksander. Mit 6:2 ist die Niederlage - vom Verlauf her betrachtet - viel zu hoch ausgefallen. Beim Nachspielen hat mir die Schlussphase von Aleksanders Partie an Brett 4 sehr gut gefallen.
Nun schlaft gut, Jungs, morgen ist ein neuer Tag.
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