Aufstieg? Vertagt.
Aufstieg durch Niederlage zu 2⁄3 sicher – so lautet meine Überschrift für den gestrigen Spieltag der 5. Mannschaft. Wir haben verdient verloren, wobei diesmal der Berichterstatter die Krone des Patzerkönigs aufgesetzt bekommen muss. Dennoch hat sich nichts geändert – in der letzten Runde reicht uns ein Remis zum Aufstieg, wobei wir auch bei einer Niederlage nicht unbedingt traurig sein müssen, da der 3.-platzierte Berolina gegen den Aufsteiger aus Tegel ran muss. Die werden doch da nicht gewinnen ?! Hier die Kommentierungen im Einzelnen.
Brett 1 Alihodzic (½)
Eine recht unspektakuläre Partie, wie ich fand. Weiß hatte durch eine sehr auf Blockade ausgerichtete Spielanlage sehr unambitioniert gespielt, so dass Ahmo mühelos in eine ausgeglichene Stellung kam. Das nach Abtausch aller Figuren entstandene Bauernendspiel war für uns hoffnungslos Remis.
Brett 2 Bader (0)
Meine erste Niederlage in dieser Saison kam durch einen Black-Out zustande. Ab und zu leiste ich mir solche Böcke, wobei ich nicht genau weiß, woran das eigentlich liegt. Auf dem Brett habe ich eine hübsche kleine Kombination vorbereitet und auch ausgeführt. Hätte ich sie korrekt gespielt, wäre mir ein Mehrbauer verblieben. Ich wollte jedoch gleichzeitig auch noch Leichtfigurentausch herbeiführen, weshalb ich auf die grandiose Idee kam, meinen hängenden Läufer einfach mit einem Springerschach schlagen zu lassen, da ich nach Königszug ja sowohl diesen Springer als auch einen Turm angreifen würde. Ich war nach der Zugfolge relativ überrascht, eine Figur weniger zu haben, da ich übersehen hatte, dass der gegnerische Turm sich durch einen Gegenangriff wehren kann. Somit hatte ich die Partie weggeworfen und unseren vorzeitigen Aufstieg zunichte gemacht.
Brett 3 Prix (½)
Siegfried ist nach wie vor unser Glückspilz. In hoffnungslos verlorener Stellung macht er im letzten Augenblick doch noch ein Remis. Sein Gegner hatte ein superstarkes Läuferpaar, optimal platzierte Springer, Dame und Turm plus Mehr- und Freibauern und konnte oder traute sich nicht, Siegfried zu besiegen. Verstehen tu ich das nicht. Das ist Schach von einem anderen Stern.
Brett 4 Schneider (0)
Gegen einen wesentlich schwächeren Gegner zu verlieren, kann schon mal vorkommen. Eckehards Verlust kam jedoch zur Unzeit. Zur Partie kann ich nichts sagen.
Brett 5 Dr. Bullig (½)
Reinhard scheint aus der Eröffnung gut herausgekommen zu sein, hatte sogar leichten Vorteil. Leider hatte er aber einen schwachen Läufer gegen einen gut genug verteidigenden Springer, der in der Remisstellung am Ende der Partie Reinhards a-Bauern aufhalten konnte. Gegen das weiße Bauernbollwerk und gut platzierten weißen Verteidigungskönig war nichts mehr zu erfinden.
Brett 6 Winkler (1)
Johannes hat eine sehr schön anzusehende Angriffspartie hingelegt, die zum Schluss verbundene Freibauern auf der 6 und 7 Reihe vorwies. Nachdem der d- Bauer zu Dame wurde, verblieb nach deren Abtausch Johannes mit einem Turm mehr und einem 2. Freibauern am Brett. Die Aufgabe seines Gegners kam gerade noch rechtzeitig. So sehen Sieger aus.
Brett 7 Hitzelberger (½)
Michael hat heute wohl die langweiligste Partie des Spieltages gespielt. Beide Gegner waren uninspiriert, haben Schwer- und Leichtfiguren getauscht, Bauern gegenüber gestellt und Remis vereinbart. Zuweilen gibt es solche Langweiler.
Brett 8 Milenkovic (½)
Meine Vorgabe an Dalibor war ein Remis, da sein Gegner laut DWZ wesentlich stärker einzuschätzen war. Ich nehme an, dass Dalibor aus diesem Grund auch eine Kurzpartie auf´s Brett brachte, die man in der Schlussstellung noch gut 30 Züge hätte spielen können. Aber für Dalibors Spielpremiere für die Schachfreunde war´s wirklich okay.
Dalibor Milenkovic - 4. April 2012
Vielen Dank, Arnd, für den netten Willkommen Kommentar und das Foto.
Mir gefällt die kühle Ironie über den Patzer-König, aber ich denke, dass Arnd seine Spiele zu kritisch sieht.
Mein Remis kam aufgrund des Angebots von meinem Gegner (!) und nach gewissenhafter Abwägung, ob ein Themenopfer Lxh7+ zum Gewinn führen würde.
Beide, der Gegner (der das Opfer nicht annehmen würde) und ein Schachfreund (DWZ 2000) haben in der Analyse danach bewiesen, dass da nicht mehr war als ein Remis.
(Schade, dass die Spiele nicht gezeigt werden.)
MfG
Dalibor