As always: 5. Mannschaft knapp und glücklich
Wir haben wieder einmal einen glücklichen, knappen Sieg eingefahren. Ich hatte zwischenzeitlich das Gefühl, dass wir diesen Kampf verlieren. Aber Glück haben eben die Guten. Hier alles soweit im Einzelnen:
Brett 1: Alihodzic (0)
Ahmo sucht seine Form. Und ein wenig fühle ich mich auch schuldig, dass ich nicht erkannt habe, dass Ahmo auf Grund seiner Formlosigkeit nach einer Stunde Spielzeit mit einem Remis zufrieden gewesen wäre. So hat er 4,5 Stunden gekämpft, eine Qualität Rückstand wieder aufgeholt, um am Ende, nach einem Läuferendspiel mit Minusbauern, wieder mit leeren Händen dazustehen. Doch jeder von uns hat solche Phasen schon einmal erlebt, wo einem einfach nichts gelingen will. Da bleibt nur eins: Weitermachen. Wir als Mannschaft stehen jedenfalls hinter ihm und ich bin mir sicher, dass er in dieser Saison noch den einen oder anderen entscheidenden Punkt holen wird.
Brett 2: Schuran (1)
Sebastians Partie war der Aufreger des Spieltags. Nach einem ungewöhnlichen Eröffnungszug seines Gegners mit 1. e3 kam Sebastian allmählich in Vorteil, hatte einen Bauern mehr und spielte seinen unaufgeregten Stil runter. Zwischendurch hat er noch Gewinnzüge übersehen, aber egal. Durch unvernünftige Zeiteinteilung seines Gegners war dieser schließlich gezwungen, Züge runterzublitzen. Und wie so häufig in derartigen Situationen macht man dann im 40. den finalen Fehler und wird im 41. Zug Matt gesetzt. Berücksichtigt man den gesamten Spielverlauf, war der Gewinn verdient, auch wenn es zum Schluss für Sebastian eigentlich nur noch verloren war.
Brett 3: Bader (1)
Ich selbst wurde mit der Nimzoindischen Verteidigung konfrontiert und musste feststellen, dass ich aus meinem Anzugsvorteil nicht viel rausgeholt hatte. Ich habe eine Variante ausprobiert, die ich in ernsten Partien noch nie gespielt hatte. Das Mittelspiel wurde jedenfalls schnell erreicht und in ein gleichfarbiges Läuferendspiel überführt, was ich für mich als vorteilhaft eingeschätzt hatte, weshalb ich ein Remisangebot auch ablehnte. Meine Bauern standen einfach auf den „richtigen“ Feldern, was mir Initiative einbrachte und mir die Möglichkeit gab, meinen a -Bauern in Bewegung zu setzen. Mein Endspielplan ging letztlich auf und ich konnte zum 1:1 ausgleichen.
Brett 4: Prix (1)
Siegfried hatte heute viel Zeit. Sein Gegner konnte sich einfach nicht entscheiden, Züge auszuführen. Nach einer Stunde Spielzeit waren gerade mal 6 Züge gespielt, ohne dass eine unbekannte Stellung auf dem Brett gewesen wäre. Siegfrieds Gegner hatte sich für die Reti-Eröffnung entschieden, wusste aber offensichtlich nicht so richtig, wie man das eigentlich spielt. Im Lauf des Spiels schwächte er mit f4 sein Feld e4 und auf e3 entstand ein rückständiger Bauer, den Siegfried im Endspiel gut bekämpfte. Strategisch war Siegfrieds Partie schon früh für ihn gewonnen, und dass es solange dauerte, lag einfach daran, dass Siegfrieds Gegner lieber zweimal in schwere Zeitnot geriet, als zu ziehen oder aufzugeben.
Brett 5: Schneider (0)
Eckehard hat in der Eröffnungsphase einen taktischen Zug übersehen, der ihm den Gewinn eingebracht hätte. Stattdessen musste er sich mit einem schwachen Isolani auseinandersetzen, den er dann im Mittelspiel verlor und danach ist die Partie aus meiner Sicht nicht mehr zu retten. Am heutigen Spieltag hat Eckehard keinen guten Tag erwischt. Aber was soll´s!?
Brett 6: Dr. Bullig (½)
Reinhard hatte aus meiner Sicht mit dem abgelehnten Damengambit heute seine liebe Mühe. Er stand ziemlich gedrückt, konnte sich aber doch erstaunlich befreien. Ich bin mir sicher, dass sein Gegner nicht optimal gespielt hat, auch wenn ich die Partie nur in Auszügen vor Augen habe. Die Schlussstellung war jedenfalls Remis, weil keiner der beiden Kontrahenten den Verlustzug, nämlich als erster den Turmtausch zu unternehmen und damit in ein verlorenes Bauernendspiel überzugehen, machen wollte. Gut erkämpftes Remis von Reinhard.
Brett 7: Winkler (1)
Johannes hat am heutigen Spieltag eine Partie gespielt. Das heißt, heute spielte nicht so sehr das Glück eine Rolle, dass sein Gegner einen Fehler macht, den er dann ausnutzen kann. Das Gleiche gilt übrigens auch umgekehrt. Heute hat Johannes ohne grobe Fehler gespielt. Entsprechend dauerte die Partie auch um die 4 Stunden, was ebenfalls ein Indiz für ein „Schachspiel“ war. In Zeitnot machte Johannes´ Gegnerin einen taktischen Fehler, den Johannes schließlich einfach und einzügig widerlegte. Hier sage ich: Weiter so, Johannes
Brett 8: Hitzelberger (0)
Michael hat heute nicht rochiert und eine Kurzpartie mit einem taktischen Übersehen, das zu Qualitätsverlust und miserabler Stellung führte, verloren. Also Michael: in der nächsten Partie spätestens im 18. Zug rochieren und dann im 22. Zug gewinnen.
von MF Arnd Bader
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