SFB 3 erobert die Tabellenspitze zurück

von am 9. Januar 2011 in 3. Mannschaft, SFB3 Saison 2010/11

SFB 3 erobert die Tabellenspitze zurück

Mit voller Kapelle ging es gegen Kreuzberg um die Tabel­len­führung. Nach dem Kampf gegen Lasker hatte die Dritte der Schach­freunde den obersten Rang an Kreuzberg abgeben müssen, jetzt aber wurde die Spitze zurück­er­obert.

Alexander Kurz     - Ralph Harich    1:0
Marco Thinius      - Norbert Sprotte 1:0
Siegfried Weber    - Rainer Albrecht ½:½
Florian Sebe       - Klaus Lehmann   0:1
Fernando Offermann - Stephan Bethe   1:0
Lars Hein          - Joachim Kaiser  0:1
David Jakobeit     - Peter Schnitzer 0:1
Martin Kunze       - Julius Bahner   1:0

Kreuzberg kam in guter Besetzung, und das knappe Finish zeichnete sich schon früh ab. Le Capitaine donnerte im Max-Lange-Angriff eine Qualität in die schwarze Stellung, doch war dies nichts, was Joachim erschrecken konnte. Wer greift beim Max-Lange-Angriff eigentlich an? Ein genauer schwarzer Damenzug und schon war es mit Weiß vorbei. So schnell konnte ich die Kamera gar nicht zücken.

Siggi und Rainer hatten einen schwer­blü­tigen Holländer auf dem Brett. Beide grübelten ordentlich, doch zu radikalen Maßnahmen wollte sich Siegfried nicht hinreißen lassen – Remis.

Alexander und Ralph hatten einen Drachen mit vertauschten Farben auf dem Brett. Alexander bemerkte im Nachhinein, die Kombi­nation von a2-a3 und Lc1-e3 sei ihm als Schwarzen willkommen gewesen. Übrigens erfordert das Attribut Bête Noir vom letzten Bericht

Update! Eine Korrektur: Alexander hatte gegen Alexander Lagunow eine Gewinn­stellung verschenkt. Es war auch erst die zweite Partie der beiden, und dass er diese Partie verloren hatte, war großes Pech. Dieses Mal aber konnte er den wichtigen Punkt kassieren.

Marco hatte einen Franzosen gegen Norbert auf dem Brett, und auch wenn er überrascht war, dass Schwarz sich a3 schnappte, konnte er statt einer Wider­legung mit seinen Läufern auf d4 und d3 und der g-Linie einen Angriff aufziehen, der die Entscheidung brachte.

Florian hatte es mit Klaus Lehmann zu tun, aber an diesem Sonntag war Klaus der Überlegene. Schnell waren die Figuren vom Brett verschwunden, was indes übrig blieb, sprach nicht für uns. Florian kämpfte tapfer weiter. Beide haben eine ähnliche Partie­anlage, nur dass Klaus eher ein Spieler für offene Stellungen ist und Florian zur geschlos­senen Anlage tendiert. Ein Torre-Angriff mit verkehrten Farben und weißem Dd1-e1 nebst e2-e4 kam Klaus jedoch mit Schwarz sichtlich entgegen. Eine Figur nach der anderen wurde in einer für schwarz günstigen Weise getauscht, und Endspiele sind nicht das Problem von Klaus, schon gar nicht gewonnene.

Meine Partie gegen Stephan begann ruhig, und es gab allerlei Trans­for­ma­tionen. Aus Sizilia­nisch wurde eine spanische Struktur (mit Läufer auf f1 statt c2), aus Spanisch dann Altin­disch mit vertauschten Farben, und wenn Weiß auch noch die Umwandlung in etwas Königs­in­di­sches gelungen wäre – you never know. Aber der Läufer blieb auf f1, die Stellung baute nicht genug Potenzial auf, um das Zentrum zu sprengen und nach meinem 18. Zug blieb Stephan kaum noch eine Viertel­stunde für den Rest der Partie. Im 25. Zug war die Stellung strate­gisch gewonnen, und im 27. Zug war sie für Weiß nicht mehr zu halten. Zufällig ergab sich dann noch ein Schluss, in der sowohl die Qualität verloren ging als auch die Dame.

David traf auf Peter, und dieser wollte es wie zu erwarten von Anfang an konkret wissen. So kam es zur Drei-Bauern-Variante im Pirc, die, wenn beide mögen, gleich aus der Eröffnung mit einer Zugwie­der­holung enden kann. Aber Peter wählte eine Abwei­chung, und im Schwer­fi­guren-Endspiel behielt er die bessere Übersicht.

Einen Krimi lieferte sich schließlich Martin mit Julius Bahner. Die Hollän­disch-Position sah aus wie beider­seitig zerpflückt, und es machte Spaß, Martin beim Spielen zu erleben. Manchmal macht er am Brett einen mitunter zaghaften Eindruck, nicht so an diesem Sonntag. Beide ließen ihre Uhren ablaufen und lieferten sich zum Finale ein Duell mit wenigen Minuten Bedenkzeit. Es stand 3,5:1,5 für uns, doch Florian und David kämpften bereits ihre Endspiele in verlo­rener Position. Martins Partie bedeutete also die Entscheidung. Unser Mann aber behielt die Nerven in guter Stellung, blieb im Zeitlimit und stellte Schwarz vor Aufgaben, so dass um den 36. Zug die Zeit des Kreuz­bergers fiel.

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Zum Schluss noch die Stellung Bethe-Offermann vor 18...Sc6-e7

Vor 25.Se3-c2?! (besser ist 25.Sf3). Es folgte 25...Dd7-d5 (Bauer auf h3 hängt)

Schluss­po­sition nach 34.Dg3xe5 Lh6-f4

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