Zuerst hatten wir sogar Glück...
Das war ein schwarzes Wochenende für die 1. Mannschaft (und - nebenbei bemerkt - auch für die 2. und 3.). Gegen den Hamburger SK gab es am Samstag eine knappe Niederlage von 4,5 : 3,5. Gegen Werder Bremen folgte am Sonntag dann eine Packung von 1,5 : 6,5.
Beide gegnerische Mannschaften traten in den Runden 3 und 4 gut besetzt an und waren erfolgreich: Auch König Tegel hatte an diesem Wochenende nur wenig zu lachen und verlor gegen Bremen ebenfalls knapp mit 3,5 : 4,5 und gegen den HSK gar mit 1 : 7. Aber ein Trost ist das natürlich auch nicht.
Es sah zunächst so aus, als könnte der Samstag ein Glückstag für die Schachfreunde werden. Sie gingen mit 3,5 : 2,5 in Führung, nachdem Matthias Dann mit Caissas und des Gegners Hilfe eine tödliche Mattdrohung aufstellen konnte - ein Punkt, den kaum jemand mehr auf der Rechnung hatte. Doch dann lief vieles schief.
Zum Beispiel bei Lars Thiede, der in schon fast wieder ausgeglichener Stellung einem taktischen Trick seines Gegners zum Opfer fiel. Das Endspiel mit Turm und Minusbauer gegen zwei Leichtfiguren war dann einfach „weg“. Hrant Melkumyan am Brett 1 machte den Sack nicht zu (41. und 42. g6+!), der Gegner entwischte ins Remis. Alexander Mista an Brett 3 wickelte fast unsichtbar in ein gewonnenes Turmendspiel ab und erzielte den zweiten vollen Punkt des Tages. Arnd Lauber und Dennes Abel standen schon beizeiten schlechter und konnten sich aus schlechter Lage nicht befreien. Nach spannendem Partieverlauf remisierte Ilja Schneider, der nach diesem Wochenende mit 4 Remisen zu Buche steht. Kurz vor der Zeitkontrolle sah es bei Martin Krämer vielversprechend aus (eine Leichtfigur mehr, ein paar Bauern weniger und leider viele Bauernschwächen dazu), aber es ist schon schwer, als Mensch den Zug 34. ... h5 zu finden, der möglicherweise den Vorteil festhält.
Schachfreunde Berlin HSK 1 Melkumyan, H ½ : ½ Kravtsiv, Martyn 2 2 Krämer,Martin ½ : ½ van Kampen, Robin 3 3 Mista,Aleksander 1 : 0 Ghaem Maghami, Ehsan 6 5 Schneider,Ilja ½ : ½ Svane, Rasmus 8 7 Dann, Matthias 1 : 0 Ftacnik, Lubomir 9 8 Lauber,Arnd 0 : 1 Rogozenco, Dorian 10 11 Abel, Dennes 0 : 1 Müller, Dr. Karsten 11 12 Thiede,Lars 0 : 1 Heinemann, Thies 12
Schachfreunde Berlin Werder Bremen 1 Melkumyan, H 0 : 1 Areshchenko, Alexander 3 2 Krämer,Martin 0 : 1 Efimenko, Zahar 4 3 Mista,Aleksander 0 : 1 Edouard, Romain 5 5 Schneider,Ilja ½ : ½ Hracek, Sbynek 6 7 Dann, Matthias 0 : 1 Nyback, Tomy 7 8 Lauber,Arnd ½ : ½ Fish, Gennadij 12 11 Abel, Dennes ½ : ½ Joachim, Sven 13 12 Thiede,Lars 0 : 1 Lichmann, Peter 15
Am Sonntag gab es für die Schachfreunde nicht einen vollen Punkt. Es remisierten Ilja, Arnd und Dennes. Bei Ilja war nach 21 Zügen schon alles vorbei. Arnd kämpfte bis zum nackten König und hatte unterwegs auch mal eine klar vorteilhafe Stellung. Dennes bewies viel Geduld im stundenlangen Verteidigen eines Endspiels mit zwischenzeitlich zwei Minusbauern.
Die Schachfreunde Berlin bewegen sich nun in der Tabelle abwärts, den Abstiegsrängen entgegen (aktuell Platz 11). Es wird wieder schwer.
Die Partien waren - wenn auch mit Ausfällen am Sonntag - im Internet und mit Houdinis Mitarbeit live zu verfolgen unter www.schachbundesliga.de.
Alle Bilder mit freundlicher Unterstützung von Georgios Souleidis.
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