Viertelfinal-Pleite im Mannschaftspokal
SF Berlin 1903 - BSC Rehberge 1945 1½ : 2½ Javinen - Kauschmann Remis Jakobeit - Rincon Bascon 0 : 1 Skogvall - Perez 1 : 0 Baranowsky - Bornschein 0 : 1
Nachdem unsere Mannschaft am Samstag recht souverän 3:1 gegen Friesen Liechtenberg gewonnen hatte, ging es am Sonntag in komplett neuer Aufstellung gegen Rehberge, die tags zuvor recht überraschand gegen die nominell deutlich stärkere Mannschaft aus Berolina Mitte gewinnen konnte.
Mein Gegner an Brett 2 erschien um etwa 11:28, also 2 Minuten vor dem vermeintlichen Ablauf der Karenzzeit, die in der Ausschreibung gar nicht erwähnt wurde. Ich hatte schon Formulierungen wie „Wir machen es wie die Bayern und schießen den frühen Führungstreffer“ für den Artikel im Kopf, durfte dann aber doch spielen und bekam ein Wolga-Gambit aufs Brett, indem ich meinen Zeitvorsprung recht schnell aufgebraucht hatte.
Hier hatte Schwarz gerade Da6 gezogen, ein recht typische Wolga-Gambit Stellung ist auf dem Brett in der ich mich nicht sonderlich wohl fühlte, auch Houdini zeigt Ausgleich an mit normalen Zügen wie etwa Dd2 oder Te3, die beide auch gegen die Idee Lc4-d3 gerichtet sind. Ich sah diese Idee, spielte das grauenvolle 19. e5 ?? um nach möglichem d5 beide Läuferdiagonalen fürs erste zu verschließen, zumindest die des schwarzen Läufers längerfristig. Was mir dabei völlig entging ist das eigentlich sehr einfach zu findende 19. ...Lf5!, was einiges an Material gewinnt.
Allerdings ließ mich mein Gegner fast noch entkommen, da er ungenau fortsetze und ich die Figur hätte zurückgewinnen können:
Hier ist der schwarze Läufer auf c2 ziemlich in der Bredouille, noch hängt allerdings auch mein Läufer auf f4. Ich zog nun 22.g3, um den Läufer zu decken und nach 22....Tc4 mit 23.Se1 den Läufer vermeintlich abzuholen. Allerdings übersah ich das starke 23....Te4!, wonach sich Schwarz taktisch aus der Affäre ziehen kann, da nach 24.Td2 Tb1! den Läufer rettet und die Partie gewinnt.
Viel stärker wäre in der Diagrammstellung allerdings 22. Le3!, was ich zwar auch sah, allerdings wollte ich den Läufer gewinnen und den e5 behalten, das war wohl zu viel. Nach Le3 gewinnt Weiß den Läufer zurück, allerdings bekommt Schwarz den e5, allerdings wäre es weiter spielbar geblieben.
Somit stand es also 0:1, das hatten die Bayern deutlich besser gemacht.
Peter an Brett 4 verlor zunächst eine Qualität, dann eine zweite, diesen Materialvorteil konnte der Gegner sicher verwerten, leider bekam ich nicht sonderlich viel mit davon wie es dazu kam. Somit 0:2, Martina und Rauno mussten also beide gewinnen. Die Chancen bei Martina standen dafür ganz gut, da ihr Gegner ihr mit einem Bauerneinsteller Remis bot:
Martina hatte mittlerweile geopfertes Material zurückbekommen, die Stellung befindet sich ungefähr im Gleichgewicht. Das änderte sich allerdings nach 23...Df7?. Martina lehnte das damit verbundende Remisangebot ab, tauschte die Damen, danach auf g6 und nach Sf3 hingen dann der g6 und der e5, der Gegner entschied sich in Zeitnot den g6 zu geben. Danach folgte gute Technik und weiter druckvolles Spiel, was dazu führte das Martina in mittlerweile großer Zeitnot des Gegners noch eine Qualität und damit die Partie gewinnen konnte! Sehr gute Leistung, heute eindeutig die beste aus unserem Team.
Leider hatten wir nicht noch mehr Martinas, Rauno stand lange Zeit schlechter, konnte sich dann sehr leichten Vorteil im Turmendspiel erarbeiten, das bei 3 gegen 3 Bauern allerdings ziemlich todremis war. Aufgrund des Spielstandes bemühte sich Rauno noch einige Weile in großer Zeitnot, sein Gegner zeigte allerdings starke Technik und hielt am Ende recht mühelos das Remis, somit 1.5-2.5 gegen uns.
Ein insgesamt sicher verdienter Sieg, Rehberge im Halbfinale ist sicher ein große Überraschung, Glückwunsch dazu und viel Glück!
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