Schachfreunde scheitern an Magdeburg

von am 24. März 2013 in Nachrichten

Schachfreunde scheitern an Magdeburg

Mit einem „letzten Aufgebot“ traten die Schach­freunde am Samstag in Hoyers­werda zum Achtel­finale des Deutschen Mannschafts­pokals (DPMM) an. Hinter­grund der Perso­nal­pro­bleme ist die Endrunde der Öster­rei­chi­schen Bundesliga, in der mit Rainer Polzin, Lars Thiede, Ilja Schneider, Martin Kärmer und Dennis Abel allein fünf der üblichen Verdäch­tigen aktiv waren. Termin­pro­bleme bei anderen Kandi­taten führen schließlich zu der Aufstellung Joachim Wintzer, Christoph Nogly, Udo Hoffmann und Felix Nötzel.

Die Auslosung am Samstag bescherte und die SG Aufbau Elbe Magdeburg (die andere Paarung führe die SG Leipzig und den Gastgeber aus Hoyers­werda zusammen). Dabei waren die Schach­freunde nominell gar nicht mal so sehr Außen­seiter, wie man zunächst denken möchte. Denn an Brett 3 und 4 hatten die Magde­burger Maria Schöne und Jens Windelband praktisch das gleiche Rating wie Udo und Felix. An Brett 1 und 2 hatten der ehemalige Schach­freund Evgenij Degtiarev und Gordon Andre zwar Rating­vor­teile, die wollten Joachim und Christoph aber durch Routine wettmachen ;-)

In der Tat konnten wir vorne mit der Eröff­nungs­phase sehr zufrieden sein. Aus einem Sizilianer im Anzug wurde bei Joachim eine Art Königs- bzw. Altinder, bei dem Weiß besser stand. Und Christoph konnte dank der passiven Eröff­nungbe­handlung seines Gegners mit den schwarzen Steinen sogar schnell die Initiative übernehmen. Dafür musste sich Felix in einem abgelehnten Morra-Gambit mit den weißen Steinen frühzeitig um seinen schwachen d4-Bauern sorgen, während in Udos Partie (offener Sizilianer) beide Seiten bereits nach wenigen Zügen in tiefes Brüten gerieten.

Dieses brüten war bei Maria Schöne leider erfolg­reicher als bei Udo. Sein Plan, den Sc3 mit b4 nach a4 zu zwingen, um ihn dann mit Da5 anzugreifen und die Deckung mit b3 zu erzwingen schei­terte leider an Sb3 (statt Bauer b3). Nimmt die Dame den Springer auf a4 folgt Sc5 mit Angriff auf Dame und einen Läufer auf b7, der nicht mehr gedeckt werden kann. Und nach schlagen auf b7 kommt der Springer auch noch mit Macht (und Schach) nach d6. Udo sah es noch rechtzeig, aber danach war die schwarze Stellung schon ziemlich schlecht und Udo musste bald aufgeben.

Kurz danach musste leider auch Felix aufgeben. Er hatte einen Bauern geben müssen. Dafür war ein Doppel­tur­men­spiel mit ungleich­far­bigen Läufern entstanden, das sehr sehr gute Remis­chancen bot. Im bestreben, die Türme auf der c-Linie abzutau­schen zog Felix einen T nach e2. Dieser Zug nahm aber seinem König ein Fluchtfeld weg, so dass der weiße König auf d3 nach Tc3+ bxc3 Txc3# plötzlich matt war! 0-2

Christoph hatte einen großteil seines Vorteils inzwi­schen leider verspielt und dem weißen aktives Spiel ermög­licht. Er verschlim­merte dies durch eine Fehlkal­ku­lation, die dem weißen zwei Figuren für Turm und Bauern einbrachte. Viel schlimmer war aber der heftige Königs­an­griff des Weißspielers. Zum Glück war dieser aber in Zeitnot und durch einen Fehlzug verwan­delte sich die deutlich bessere in eine glatte Verlust­stellung.

So hing es an Joachim durch einen Sieg gegen Evgenij den Mannschaftssieg dank Berliner Wertung sicher­zu­stellen. Hier hatte sich Evgenij aber inzwi­schen aus der weißen Umklam­merung befreit und die verzwei­felten Sieges­be­mü­hungen von Joachim führten leider zum Verlust.

Im Viertel­finale trifft Magdeburg nun auf Leipzig, die ihren Kampf ebenfalls mit 3-1 gegen Hoyers­werda gewannen

Seite drucken

Kommentieren

Bitte Pflichtfelder ausfüllen