4,5:3,5! SFB 3 wieder Spitzenreiter
Zwar ist die Dritte ohne Florian Sebe und Siegfried Weber angetreten, dafür aber mit Wolfram Burckhardt am Abräumerbrett, und der Punkt dieses Jokers kam uns sehr gelegen. An den oberen vier Brettern machten wir drei Punkte, an den unteren dann anderthalb. Meine Partie gegen Jan hätte nicht verloren gehen müssen, Marcos Punkt gegen Jörg Lorenz war aber auch keine klare Sache.
SF Berlin 1903 III - TSG Oberschöneweide II 4,5 : 3,5
Alexander Kurz - Jens Wiedersich 1 : 0 Marco Thinius - Jörg Lorenz 1 : 0 Fernando Offermann - Jan Zur 0 : 1 Utz Lachmann - Matthias Hahlbohm 1 : 0 David Jakobeit - Tino Dzubasz 0 : 1 Martin Kunze - Olaf Ritz ½ : ½ Martina Skogvall - Dietmar Gieritz 0 : 1 Wolfram Burckhardt - Alexander Scholz 1 : 0
Nach dem 4,5:3,5 gegen Oberschöneweide sahen wir uns im Restaurant die Ergebnisse an, und siehe da: der Mannschaftssieg ließ uns wieder an Kreuzberg vorbeiziehen, denn deren Zweite spielte 4:4 gegen Weisse Dame. Erstaunlich hoch fiel in Tegel der Kampf gegen Queer Springer aus. Nur einen halben Brettpunkt ließen die Tegeler den Gästen. Nach sechs Runden schlittert Oberschöneweide mit zwei Mannschaftspunkten dem Abstieg entgegen. Der Kampf war aber keineswegs einseitig, und mit Glück hätte der Tabellenletzte auch knapp gewinnen können.
Wasser-Volksentscheid, Spiellokal zu, am Vorabend bis nach Mitternacht gearbeitet, Arthur Abrahams Gegner bricht sich beim Boxen die Hand im Ring, Madonna feiert im „Asphalt“-Club unter dem Hilton und morgens um 9 soll man dann Schach spielen. Wie soll das gehen?
Mit Weiß hatte Jan mir viel Spiel überlassen. Für Weiß passte nicht allzu viel zusammen. Nach 18...Te8 stand Weiß zwar mit den zwei Läufern da, aber ohne Zentrumskontrolle und schlecht koordinierten Figuren. Kurz darauf wurde der Schwarzfeldrige dann doch noch getauscht und es kam so:
Vor allem der Springer auf f3 hatte wenig Perspektiven. Dieser wurde im Lauf der Partie nach f5 gerudert. Dann folgte die Katastrophe und mit einem Mal war die Stellung für Weiß gewonnen.
Am Spitzenbrett gewann Alexander gegen Jens Wiedersich. Mit Schwarz fand er einen klaren Weg, um den Katalanen auszuhebeln. Marcos Stellung gegen Jörg Lorenz hingegen war ebenfalls ungleichgewichtig, aber Schwarz spielte für mein Gefühl zu befangen – dennoch stand Jörg offenbar ganz vernünftig. In der Schlussposition übersah er jedoch zu seinem Unglück bei dem Turmzug von d7 nach b7 den Einschlag Tg1xg6 und gab schließlich auf.
Utz gab Matthias Hahlbohm zunächst viele Möglichkeiten, sich sinnvoll aufzustellen, doch dieser überraschte mit Zügen, die das weiße Spiel auf eigentümliche Weise rechtfertigten. Die Partie endete mit jeweils einem Turm. Utz ließ dann noch die Aktivierung des gegnerischen Turmes zu, nur um selbst mit dem König die sechste Reihe zu erobern, und das war’s dann auch schon.
David geriet gegen Tino Dzubasz unter die Räder, Schwarz kam im 150-Attack nicht so richtig in Fahrt. Wieder ein Schwerfiguren-Endspiel im Pirc, leider kein gutes für Schwarz.
Martin hatte es mit Olaf Ritz zu tun. Er sicherte sich die Läufer und Schwarz baute sich wie im Alt-Inder auf. Bei der Leichtfiguren-Konstellation vielleicht eine etwas überraschende Wahl. Beim Stand von 4:3 für uns brauchte Martin schließlich aber nur einen halben Punkt. Mehr gab die Stellung allerdings auch nicht her, und der halbe Punkt kam.
Martina hatte Schwierigkeiten, mit ihrer Stellung dem weißen König einzuheizen. Sie ließ mit einem Springerzug von d7 nach b6 (?!) eine aus meiner Sicht unwillkommene Linienöffnung zu, für die Weiß meines Erachtens besser vorbereitet war. Dietmar Gieritz spielte jedoch nicht konsequent weiter, so dass Schwarz im ersten Diagramm die Chance erhielt, mit ...Lxg2 nebst ...Th6 und ...Df3+ den Gegner mit Verteidigungsaufgaben zu beschäftigen. Sie spielte stattdessen gegen den Springer auf d6, doch langsam verloren die schwarzen Figuren die Koordination. Je länger die Partie dauerte, desto besser wurde sie für Weiß.
Wolfram gewann am achten Brett gegen Alexander Scholz. Die Partie machte einen strengen und überfallartigen Eindruck, doch hatte Schwarz im letzten Diagramm offenbar der Mut verlassen, denn es gab noch die Konterchance ...a5-a4!, um im Spiel zu bleiben. Vielen Dank noch einmal an die Kreuzberger, die uns im Oberstufenzentrum in der Wrangelstraße spielen ließen.
Vielen Dank aber auch an unser Stadtliga-Team: Wolfgang hat mit seiner Partie gezeigt, dass er zur Stelle ist, wenn man ihn braucht. So ganz ohne Personalsorgen ist die Dritte ja immer noch nicht, und aus meiner Sicht sollten Mark, Wolfram, Abdelkerim und Felix häufiger in der Dritten spielen. Sie tun offensichtlich etwas für ihr Schach und stellen sich vernünftig hin. Auch Kai-Stephans Einsätze in der Dritten waren immer willkommen. Zudem hat die Vierte in Thorben noch einen Spieler, der sich vielversprechend entwickelt und in der Vierten vielleicht noch mehr gefordert werden könnte. Mal sehen, was der Endspurt bis zum 3. April bringt.