Saison-Abschluss der Landesliga: Die Abrechnung 201011

von am 20. April 2011 in 3. Mannschaft, SFB3 Saison 2010/11

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Zum Saison­beginn war nicht unbedingt abzusehen, dass die Mannschaft den Wechsel von Kristian Dimitri­jeski und Frank Niehaus so unbeschadet überstehen würde, Runde um Runde jedoch zeigte sich: Das Landesliga-Team machte sogar Anstalten, ganz oben mitzu­spielen. Erst am vorletzten Spieltag, in der achten Runde, patzten die Schach­freunde mit dem 4:4 gegen Queer Springer und Kreuzberg zog wieder vorbei.

DWZ
vorh.
Schnitt Punkte Partien
%
Perform. DWZ
nachh.
+/-
Alexander Kurz 2212 2226 7 78,57 2451 2258
46
Marco Thinius 2299 2090 4 4 100 2767 2322
23
Siegfried Weber 2254 2033 2 75 2224 2253
-1
Florian Sebe 2290 2118 7 64,29 2309 2295
5
Fernando Offermann 2105 2074 5 8 62,5 2162 2119
14
Utz Lachmann 2070 2179 3 5 60 2250 2098
28
Lars Hein 2042 2110 3 8 37,5 2022 2036
-6
David Jakobeit 2059 2033 4 8 50 2033 2053
-6
Martin Kunze 2013 2030 4 9 44,44 1991 2007
-6
Martina Skogvall 1929 1956 7 35,71 1854 1914
-15
Wolfram Burck­hardt 2006 1946 2 3 66,67 2067 2012
6
Mannschaft MP BP
1
SC Kreuzberg 2
14
41½
2
SF Berlin 3
13
41½
3
BSC Rehberge
11
37½
4
SC Weisse Dame 2
10
35½
5
SC Zitadelle Spandau
8
35½
6
SK König Tegel 3
8
33½
7
TuS Makkabi Berlin
8
33½
8
Lasker Steglitz
7
31
9
Queer Springer
6
33
10
TSG Oberschönew. 2
5
33

 

Beiden Teams ist gemein, dass die Mannschaft über ihnen die Oberliga ohnehin blockiert, somit wäre der Aufstieg also so oder so nicht drin gewesen – aber Berliner Meister wollten dennoch beide Mannschaften gern werden, und Kreuzberg ist es gelungen – Gratu­lation! Der Aufstieg ist also nicht dem Berliner Meister gelungen, sondern dem Dritten der Tabelle: Viel Erfolg dem BSC Rehberge in der Oberliga!

Das Landesliga-Team der Schach­freunde navigierte recht unter­schiedlich durch die Runden.Mit Alexander, Marco, Siegfried und Florian war für die anderen Teams vorn meist wenig zu holen, und nur mit einem Wunder konnte Alexander Lagunov (Lasker Wilmersdorf) seine Stellung gegen Alexander Kurz retten, nach der Katastrophe nahm er unserem Mann auch noch den einzigen Punkt der Saison ab. In kompletter Gewinn­stellung entschied sich Alexander Kurz für eine Zugwie­der­holung, die sich jedoch als Chimäre erwies. Alex hätte sonst an Brett 1 satte 6,5 aus 7 gehabt! Aber auch mit 5,5 aus 7 ist seine Bilanz ebenfalls mehr als ansehnlich.

Viermal spielte Marco für uns, mit der hundert­pro­zen­tigen Bilanz von stolzen vier Punkten. Auch Siegfrieds 2,5 aus 3 (mit einem kampf­losen Punkt) konnte die Mannschaft gut gebrauchen. Sehr wichtig war auch Florian, dessen Ausbeute von 4,5 aus 6 ebenfalls sichtlich zur Stabi­lität der Mannschaft beitrug, ebenso wie die 3/5-Perfo­mance von Utz und der Einsatz von Wolfram Burckhart (2 aus 3).

Der verlorene Kampf gegen Weiße Dame zeigte aber auch, dass nicht alles rund läuft. Vielleicht waren sich einige Spieler zu sicher, dass vorn schon genug Punkte zusam­men­kommen? Wenn gerade an den Brettern fünf bis acht bei einem Mannschafts­kampf null Punkte zusam­men­kommen und an den ersten vier Brettern hingegen drei Punkte, dann stimmt etwas nicht.

Auch die Kämpfe gegen Queer Springer und Spandau waren bei weitem nicht so glatt verlaufen, wie das Ergebnis vielleicht glauben machen könnte. In dieser wechsel­haften Saison wurde an einigen Brettern mehr als einmal aus einer Verlust­stellung heraus gepunktet, andere gingen von der Eröffnung direkt in ein verlo­renes Endspiel über, einmal wurde eine Figur in der Eröffnung einge­stellt, ein anderes Mal mit zwei Zügen von einer strate­gisch vielver­spre­chenden in eine rundum perspek­tivlose Stellung mit Minus­ma­terial überge­gangen. In einem anderen Fall wurde gegen einen unserer Haupt­kon­kur­renten mit Weiß eine scharfe Eröffnung gewählt, die seit vielleicht 150 Jahren zum Standard­re­per­toire im Clubschach zählt. Aus Unkenntnis kam es zu einem Materialopfer, Schwarz strich den Punkt ohne viel Feder­lesens einfach ein. Erstaunlich ist auch, mit welcher Unkenntnis in der Landesliga Systeme gespielt werden, die einem so auch in der Stadtliga um die Ohren fliegen würden.

Auch ich selbst griff einmal taktisch so sehr daneben, dass es mir die Sprache verschlug. Gegen Jan Zur von Oberschö­ne­weide warf ich in einer mehr als bequemen Stellung Bauern und Stellung weg und verlor die Partie später noch. Glück­li­cher­weise ging der Kampf dennoch zu unseren Gunsten aus – auch wegen Wolframs Sieg am achten Brett!

Überhaupt beein­druckte Wolfram mit seinem Auftreten als Abräumer. Es wäre erfreulich, wenn er in der kommenden Saison häufiger spielen könnte – warum nicht auch fest? Ebenso wäre es schön, wenn zum Beispiel ein vielver­spre­chender Spieler wie Abdel­kerim Krichi zeigen könnte, ob sein Spiel­ver­ständnis auch in der Landesliga überzeugt und ob er vor allem gelernt hat, mit seiner Zeit besser zu haushalten.

Alexander fühlt sich am Spitzen­brett sichtlich wohl und auch Marco hat bislang keine Anzeichen von Unter­for­derung erkennen lassen. Florian und Utz behagt es offen­sichtlich auch in der Dritten und insgesamt wäre es schön, wenn das Landesliga-Team in der kommenden Saison noch ein bisschen nachdrück­licher die Ambition erkennen ließe, ein ernst­hafter Anwärter auf den Titel des Berliner Meisters zu sein.

(Alle Statistik-Details zu finden im BMM-Skript) Erstellt: 20. April 2011

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