Zu einfach verloren
Spielbericht 5. Mannschaft vom 04.11.12
Sang und klanglos haben wir unseren 2. Mannschaftskampf der Saison 2012/2013 mit 2:6 verloren. Dieses Ergebnis war im Vorfeld erwartbar, da unsere Gegner DWZ-mäßig erheblich stärker waren als wir, aber 2 bzw.3 einzügige Patzer mit unmittelbarem Figurenverlust haben es Zitadelle dann doch zu einfach gemacht. Im Einzelnen
Brett 1 Bader (½)
Ich hatte es mit dem ehemaligen Brett 1 unseren 4. Mannschaft zu tun. Mit Schwarz habe ich mich aus der Eröffnung heraus zu einem thematischen Qualitätsopfer auf f3 entschieden und war damit ganz zufrieden. Mir ist im weiteren Verlauf ein taktischer Gegenschlag durch die Hirnlappen gegangen, was mich eigentlich auf die Verliererstraße hätte bringen müssen. Kai-Stephan Kussatz unterliefen jedoch ebenfalls kleinere bis gravierendere Fehler, weshalb eine spannende Partie für mich gerade noch zum Remis reichte.
Brett 2 von Jutrzenka (0)
Mein Eindruck von Roberts Partie ist, dass ihm Theoriekenntnisse fehlten, um seinen Gegner mit Weiß unter Druck zu setzen. In seiner Eröffnung ist insofern etwas schief gegangen, dass er ziemlich schnell in eine Verteidigungshaltung glitt. Lieber Robert, 5.a4 ist zwar nicht unbedingt falsch, aber doch eher reagierend, während 5.e4 den agierenden Part in dieser Partie für Dich hätte darstellen können. Kasparov und Kramnik haben hier sehr gute Beispielpartien produziert.
Brett 3 Gretzer (0)
Marcus hatte den nominell stärksten Spandauer vor sich. In dieser Partie drückte sich das vor allem in einer taktischen Überlegenheit aus. Nach Durchsicht der Partie hatte ich den Eindruck das Marcus´ Gegner etwas tiefer in den Spielverlauf eingedrungen ist und Marcus kleine versteckte Drohungen einfach nicht gesehen hat.
Brett 4 Prix (0)
Was für Marcus in taktischer Hinsicht galt, traf für Siegfried in strategischer Hinsicht zu. Das ist um so bitterer, da sein Gegner nach eigenem Bekunden auch nicht auf der Höhe der Zeit bezüglich seiner Eröffnungswahl lag. Hier empfehle ich ebenfalls sehr lehrreiche Kramnikpartien, die einem sämtlichen Fatalismus austreiben und dem Schwarzspieler ehebliches Kopfzerbrechen bereitet.
Brett 5 Luther (½)
Erfreulich ist Friedrichs Premiere für die Schachfreunde. Auch er hatte einen nominell wesentlich stärkeren Spieler als Gegner. Aus vergangenen „Nichtrauchertagen“ weiß ich aber, dass Friedrich ziemlich zäh zu spielen ist und auch in gedrückten Stellungen noch was finden kann und sich gut verteidigt. Auch in der Premierenpartie kam Friedrich in eine passive Stellung, die viel Zeit kostete. Ich fand sehr fair, dass Friedrichs Gegner ihn nicht über die Zeit drücken wollte und ihm daher Remis anbot. Der Mannschaftskampf war zu diesem Zeitpunkt für Zitadelle auch längst entschieden.
Brett 6 Schneider (1)
Ekkehard hat eine glanzvolle Partie gespielt. Es ist sehr beeindruckend zu sehen, wie er einen Gegner, der beinahe 300 DWZ-Punkte stärker war als er, an die Wand gespielt hat. Eröffnung sehr gut gespielt, strategisch auf der Höhe und taktisch einwandfrei. Das war Landeliganiveau.
Brett 7 Jeremic (0)
So ganz genau, weiß ich noch nicht woran es liegt, dass Nemanja noch nicht punkten konnte. Einerseits ist er ambitioniert, hier in seiner Partie mit 13. … g5 zu ambitioniert, andererseits zu unkonzentriert, was ihm eine einfache Springergabel mit Partieverlust in der Folge einbrachte. Vielleicht hilft ja der Hinweis, sich einfach mehr Zeit für seine Züge zu lassen und sich alles nochmal zu überlegen, sich zu beruhigen, bevor ein Zug ausgeführt wird.
Brett 8 Dr. Bullig (0)
Eigentlich hatte ich Reinhard als ich kurz bei ihm reinschaute innerlich als Gewinner verbucht. Er hatte eine Qualität gewonnen und aus meiner Sicht auch eine Gewinnstellung, die er aber in eine Remisstellung umwandelte. Leider ist ihm dann ein einzügiger Patzer mit Turmverlust unterlaufen. Auch hier der Rat: bei guter Stellung, einfach mal aufstehen, rumlaufen, sich beruhigen und ein Mineralwasser trinken – dann klappt´s auch mit dem Gewinnen.
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