Ernüchterung in Paleohora

von am 22. Juli 2012 in Vereinsturniere

Ernüchterung in Paleohora
Eine Variante aus der Partie Hajenius gegen Nogly. Auf b1 steht eine schwarze Dame. Trotz Red Snapper und Raki war nicht herauszufinden, wie die Stellung zu bewerten ist. Oder gerade wegen?

 

Die Runden 6 und 7 brachten für die Schach­freunde in Paleohora keine großar­tigen Erfolgs­er­leb­nisse: Christoph  Nogly erzielte zwar 1,5 Punkte, aber nur gegen schwä­chere Gegner und für Rainer Polzin setzte es in Runde 7 eine vermeidbare Niederlage.

Christoph spielte zunächst mit Schwarz gegen den Holländer Willem Hajenius. Schon die Nimzo-Indische-Eröffnung verlief sehr spannend. Lange Zeit schien es so, dass Schwarz einigen Vorteil hatte, aber ein klarer Weg war nicht zu finden. In der Phase um die Zeitkon­trolle überschlugen sich die Ereig­nisse. Erst konnte Hajenius die Partie mit einem starken Zug (37. Dg6) für sich entscheiden, in der Schluss­stellung steht Christoph nach Lc3 glatt auf Gewinn. Ergebnis: Ein „gerechtes“ Remis.

In der 7. Runde hatte Christoph klaren Vorteil, den er zu einer Gewinn­stellung ausbauen konnte. Leider er übersah er 34. Tc7 und geriet danach massiv unter Druck. Sein Sieg im Endspiel war dann sehr glücklich.

Christoph Nogly (3. von links) und Maik Kopsichke (1. von links) vor dem Start der 6. Runde. Für beide läuft es nicht gut in dem Turnier.

 

 

 

 

 

 

 

Rainer Polzin gewann in Runde 6 recht sicher gegen einen der vielen jungen Griechen unter den Turnier­teil­nehmern. Wie alle mit einer lausigen ELO ausge­stattet, weil sie sich bei griechi­schen Jugend­tur­nieren gegen­seitig die Punkte wegenehmen. Schaut man sich aber deren Partien und die Ergeb­nisse in offenen Turnieren an so beschleicht ein regel­mäßig schnell das Gefühl, dass man keine deutschen Maßstäbe anlegen sollte und den Gegner besser erstnimmt. Heute ging Rainers Gegner aller­dings die Vorbe­reitung schief. Ihm war entgangen, dass man in der Eröffnung erst Lg7 und dann Sc6 spielt, weil auf gleich Sc6 Lb5 mit weißem Vorteil folgt. Nach Lg7 muss Lc4 folgen und dann ist nach Sc6 alles im Lot für den Nachzie­henden.

Danach ging es gegen Vladislav Borovikov, ein ukrai­ni­scher Großmeister mit ELO 2569. Im frühen Mittel­spiel hatte Rainer neben Zeit- auch minimalen Stellungs­vorteil (starker Springer auf c5!), den er mit zwei sehr schlechten Zügen (25… Te8, 28 … Te6) in klaren Nachteil verwan­delte. Auch für ihn geht es nur noch darum, den ELO-Schaden in den Schluss­runden zu begrenzen.

 

Seite drucken

Kommentieren

Bitte Pflichtfelder ausfüllen