Videoclips und Schach: Heiße Kandidaten

von am 29. Dezember 2011 in Planet Schach

Videoclips und Schach: Heiße Kandidaten
Secret Circuits - The Battle, Gary Dumbill, Wettbewerbsbeitrag für chess.com

Das wirst du liken: chess.com sucht die besten Werbevideos im Contest

Update 2. Januar 2012: Noch hat chess.com keinen Gewinner bekannt gegeben. Stay tuned.

Ende des Jahres wird abgerechnet: wer hat das beste Werbe-Video für chess.com produ­ziert? Die Antwort liegt eigentlich auf der Hand: Gary Dumbill  aus Manchester müsste, allein schon aus formalen Aspekten, den Haupt­preis zugesprochen bekommen. Sein Clip mit Zitaten aus dem Kalten Krieg ist schon Kino-reif und spielt in die Stilmittel hinüber, die David Fincher mit „Fight Club“ und James Cameron in der „Terminator“-Saga unver­wech­selbar in Szene setzten. Allein schon die Amaturen-Optik ist beein­dru­ckend, und Gary Dumbill verriet uns: die Anima­tionen für „Secret Circuits – The Battle“ wurden mit Vektor­gra­fiken und Adobe After Effects geschaffen.

Die Abstimmung ist einfach: Die Kandi­daten sind → auf der Seite von chess.com aufge­listet, dann einfach die Kandi­daten ansehen und per „mag ich“-Funktion auf YouTube aufwerten.

Die Website chess.com, die den Wettbewerb ausschrieb, wird indessen in den USA betrieben – deshalb ist es nicht so einfach, eine Werbung wie jene von Gary Dumbill zu bringen, denn erstens werden dort Pistolen gezeigt, zweitens trinken die Spione beim Duell und drittens ist alles ohnehin zu dreckig für das US-Publikum (ein kurzer Scan über die Kommentare vermittelt schnell den Diskus­sions-Ton).

Außer von der Rap-Gang, die sich 50Cents „In the Club“ vorge­nommen hat und ein Schach­video daraus gemacht hat, sind die Beiträge aber meist nicht nur ernüch­ternd, sondern teilweise auch sehr kindlich.

Formalen Kriterien entspre­chend ist noch das gezeichnete Video anspre­chend, dass iniigiai beisteuerte.

Der Beitrag von gl2 hingegen ist das konven­tio­nellste Modell. So haben Clips schon immer funktio­niert und so gewinnt man den Pitch, streicht die tausend Dollar ein, kauft sich ein paar coole Plugins für den Computer, lädt seine Leute ein und fährt fürs Wochenende mal raus.

Zudem hat chess.com schon angedeutet, den Favoriten mehr oder weniger ausge­sucht zu haben: „SO cool... Makes us want to join Chess.com all over again.“

Jede Agentur ist aber gut beraten, zumindest einen kreativen Kopf wie Gary Dumbill im Team zu haben. Oder Gary Dumbill könnte mit Strategen zusam­men­ar­beiten, die dem konven­tio­nellen Bedürfnis Rechnung tragen, ohne aber das kreative Ideal dabei aber zu verraten. Solche Teams sind unschlagbar, wie Lennon & McCartney.

Gerade passiert viel, und es wird mehr. Hikaru Nakamura hat soeben seine neue Seite freige­schaltet, die US-Aktion XChess-Champion setzt schon mal das richtige TV-Format auf und die London Chess Classics haben gezeigt, wie man ein Schach­turnier ordentlich und öffent­lich­keits­wirksam aufsetzt. Ach ja, und Sex gibt’s auch - und hier.

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