Noch einmal knapp davongekommen!

von am 1. April 2009 in 5. Mannschaft, Nachrichten

Eigentlich hatten wir es uns etwas leichter vorge­stellt: Nachdem die bisherige Saison überaus erfolg­reich verlief, dachten wir, dass wir gegen die 5. Mannschaft vom SK Zehlendorf ohne große Probleme zu einem Sieg kommen würden und damit den Aufstieg so gut wie sicher hätten.

Aber der Reihe nach!

Nach drei Runden hatten wir dreimal gewonnen. Zwar fielen die Siege gegen die 5. von Berolina Mitte, die 2. von der SG Wedding und die 2. vom SC Rochade nicht sehr hoch aus, waren aber alle drei ungefährdet. So lagen wir etwas unerwartet an der Spitze der Tabelle, aller­dings hatten wir in Anbetracht der nächsten Gegner, der 2. von Queer­springer und der 1. von der SG Narva, die uns als hohe Favoriten in unserer Staffel erschienen, noch keine Gedanken an etwaige Aufstiegs­mög­lich­keiten verschwendet. Doch dann gelang gegen Queer­springer eine Überra­schung. Zwar waren unsere Gegner durch den plötz­lichen Ausfall eines Spielers, für den sie keinen Ersatz­spieler finden konnten, gehan­dicapt, doch die Siege von Sebastian Schuran, Eckehard Schneider und Pieter Sjoerd Hasper waren allesamt verdient. Die glatte Niederlage  des Bericht- erstatters und die etwas unglück­liche von Reinhard Bullig fielen da bei zwei hart erkämpften Remisen von Jouri Sliadnev und Siegfried Prix nicht weiter ins Gewicht.

Nach diesem 5:3-Sieg waren wir nun Tabel­len­führer und mit einem Sieg in der nächsten Runde gegen SG Narva hätten wir schon alles klären können. Doch hier kam uns ein Handy in die Quere, so dass wir nach ungefähr einer halben Stunde mit 0:1 in Rückstand gerieten. Und das passierte ausge­rechnet einem unserer sichersten Punkte­macher! Doch noch war eigentlich nichts verloren, da die anderen Partien nach genügend Punkten für uns aussahen. Doch am Ende schaffte es Jouri Sliadnev, eine gewonnene Stellung nicht nur zum Remis zu verderben, sondern leider gar noch zu verlieren! Da aus den anderen Partien ein halber Punkt zu wenig herauskam, mussten wir leider ohne Punkte nach Hause fahren. Aber da unsere Haupt­ri­valen noch gegen­ein­ander spielen mussten und einer dabei dann Federn würde lassen müssen, waren unsere Chancen auf den Aufstieg weiter intakt.

In der 6. Runde gab es dann das Festival der verschenkten halben Punkte gegen die 2. der Königs­jäger Südwest. Insgesamt wurden nur drei Partien überhaupt entschieden (einem schnellen Verlust von Eckehard Schneider standen zwei Siege von Siegfried Prix und Pieter Sjoerd Hasper gegenüber. In den restlichen Partien standen am Ende dann fünfmal unent­schiedene Partien, wobei sich die verschenkten halben Punkte die Waage hielten. So gab z. B. der Bericht­erstatter seine Partie am Ende trotz zweier Mehrbauern remis, da dadurch der Mannschaftssieg gesichert wurde. Reinhard Bullig hatte seine Verlust­stellung zwischen­zeitlich in eine sehr aussichts­reiche verwandelt, aber am Ende konnte er mit seinem übrig­ge­blie­benen Läufer den gegne­ri­schen König nicht vom Blocka­defeld vor seinem einzigen Bauern vertreiben: remis!

Heute, wo wir es uns vergleichs­weise leicht vorge­stellt hatten, ging dann zuerst einmal alles schief. Jouri nahm als schwarzer in einer Caro-Kann-Variante den d4-Bauern, den man nicht nehmen darf. Als Folge konnte er ein paar Züge später den Punkt f7 bei unrochi­ertem König nicht mehr halten. Wenig später musste er auch schon aufgeben. Reinhard Bullig musste sich als Schwarzer mit dem ihm nicht gut bekannten Morra-Gambit ausein­ander setzen, erreichte trotzdem eine gute Stellung, übersah dann aber eine gute Angriffs­mög­lichkeit des Gegners  und musste infol­ge­dessen einen ganzen Turm geben. Trotz einiger Gegenwehr war auch hier nichts mehr zu machen. Und schließlich verlor auch noch Andreas Marx am ersten Brett, so dass  wir 0:3 hinten lagen und der Aufstieg in weite Ferne rückte. Zu allem Überfluss konnte Eckehard Schneider sein eigentlich gewon­nenes  Turmend­spiel nicht gewinnen. Aber  dann holte Pieter Sjoerd Hasper wieder einen ganzen Punkt - mit 6 aus 6 ist er der Topscorer der Mannschaft. Eigentlich wollte unser hollän­di­scher Gastspieler nach einem Fahrrad­unfall gar nicht spielen, aber er raffte sich trotzdem auf, kam mit einem Taxi statt seines geliebten Fahrrades und gewann in gewohnt sicherer Manier seine Partie. Ahmo Alihodzic hatte seinen Gegner ausgangs  der Eröffnung bereits überspielt, musste seinen Gegner aber bis in ein Turmend­spiel mit zwei Mehrbauern bearbeiten, bis dieser nach einem kleinen Trick aufgab (wKh6, Tf7, Bh7, g6, sKh8, Tg8: Weiß zog Tf8). Inzwi­schen hatten auch Siegfried Prix und Sebastian Schuran klare Vorteile heraus­ge­ar­beitet, die sie beide nach der Zeitkon­trolle sicher  verwer­teten. Siegfried hatte schnell zwei Bauern mehr in einem Turmend­spiel, das sich sein Gegner auch nicht lange zeigen ließ. damit war der Ausgleich geschafft. Sebastian gewann mit Schwarz nach der Zeitkon­trolle schnell einen Bauern in einem Endspiel mit zwei Bauern­ketten, deren schwarze Spitze bis d3 ins weiße Lager voran­ge­trieben war. Er drohte dann ständig mit Durch­brüchen und Opfern, um letztlich diese Spitze ins Rollen kommen zu lassen. Der weiße schwarz­feldrige Läufer war dagegen völlig machtlos, obwohl er sich auf dem halben Brett völlig frei bewegen konnte, aber eben nur auf dem Halben!

So verließen wir doch noch als glück­liche Sieger das verschneite Zehlendorf. In der nächsten Runde sind wir spielfrei und dann sollte gegen den Tabel­len­letzten alles klar gemacht werden!

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