So viel Schach war nie!

von am 10. März 2018 in Nachrichten

So viel Schach war nie!
Lichtblick: Jacek Tomczak (rechts) gegen Gerald Hertneck

Samstag

An diesem Wochenende ist Schach-Overkill: Samstag Nachmittag beginnt das Kandi­da­ten­turnier in unserer Schach­me­tropole Berlin mit einem tollen Rahmen­pro­gramm, viele Berliner Aktive spielen am Sonntag Vormittag in der BMM das angesetzte Punkt­spiel und auch Schach­bun­desliga verlangt nach Aufmerk­samkeit, diesmal geteilter.

Die Schach­freunde sind in starker Aufstellung nach München gereist. Sie sind in beiden Kämpfen gegen die Münchener Teams favori­siert und wollen gern mit 4 weiteren Mannschafts­punkten die Bundesliga-Tabelle aufmi­schen. Derzeit führen sie das untere Mittelfeld an, aber da geht noch was!

Alle Partien können wie immer hier live verfolgt und nachge­spielt werden:
http://schachbundesliga.de/liveportal

Schachfreunde Berlin    3 : 5    MSA Zugzwang
Piorun, Kacper          0 : 1    Mons, Leon
Mista, Aleksander       0 : 1    Kindermann, Stefan
Tomczak, Jacek          1 : 0    Hertneck, Gerald
Schneider, Ilja         ½ : ½    Zysk, Robert
Jakubowski, Krzysztof   ½ : ½    Hoffmeyer, Falk
Schreiner, Peter        ½ : ½    Schramm, Christian
Baldauf, Marco          ½ : ½    Gerigk, Erasmus
Lauber, Arnd            0 : 1    Eichler, Christoph

... es geht auch abwärts! Die Schach­freunde verlieren den Kampf recht deutlich mit 3:5. Es zeigte sich einmal mehr, dass frühe Remisen (zumal gegen schwä­chere Gegner) nicht besonders geschickt im Mannschafts­sinne sind, weil den verblie­benen Brettern immer etwas zustoßen kann, und dann sind einfach nicht genügend offene Partien übrig, die dies wieder ausbügeln könnten. Dass die Bretter 1 und 2 im frühen Mittel­spiel unter die Räder kamen und chancenlos verlieren würden - damit war nicht zu rechnen. An Brett 8 wurde in ausge­gli­chener, aber unüber­sicht­licher Stellung Material unnötig eingebüßt, und das zu einem Zeitpunkt, wo der Mannschafts­kampf ohnehin schon Schlag­seite hatte.

Jacek Tomczak gelang der einzige volle Punkt in einer Winawer Variante gegen Gerald Hertneck, einer umkämpften Partie voller takti­scher Feinheiten auf beiden Seiten. Zum einen kann man solche Varianten nur spielen, wenn man sie sehr tief kennt und wenn man zugleich seinen Rechen­künsten vertrauen kann. Da hat alles gepasst - herzlichen Glück­wunsch zum Licht­blick am heutigen Tage.

Nach dem tollen Auftritt gegen Deizisau (mit nicht so starker Besetzung gegen schwä­chere Gegner!) war heute eigentlich mehr zu erwarten gewesen. Möge es für die Mannschaft morgen besser laufen.

Sonntag

Heute lief es tatsächlich besser. Die Schach­freunde stellten an den letzten beiden Brettern frisch auf und hatten sich somit einen kleinen Start­vorteil an 7 und 8 verschafft. Es reichte zu einem knappen Sieg, sodass das Wochenende in München halbwegs versöhnlich für die Mannschaft zuende ging. Volle Punkte gingen an Jacek (der an diesem Wochenende zwei volle Punkte mit nach Hause nahm), Ilja (der gegen einen anderen Schneider, nämlich Stefan aus Schweden, hurtig nach 22 Zügen Material und die Partie gewann) und Emil (der einen takti­schen Fehler seines Gegners brutal bestrafte). Remisen steuerten Kacper, Peter und Dennes bei. Hier die Ergeb­nisse im einzelnen:
http://schachbundesliga.de/liveportal

Schachfreunde Berlin   4½ : 3½   FC Bayern München
Piorun, Kacper          ½ : ½    Dragnev, Valentin
Mista, Aleksander       0 : 1    Studer, Noel
Tomczak, Jacek          1 : 0    Lindgren, Philip
Schneider, Ilja         1 : 0    Schneider, Stefan
Jakubowski, Krzysztof   0 : 1    Vidonyak, Roman
Schreiner, Peter        ½ : ½    Ribli, Zoltan
Abel, Dennes            ½ : ½    Rafiee, Makan
Schmidek, Emil          1 : 0    Unzicker, Ferdinand, Dr.

Herzlichen Glück­wunsch, mit diesem Ergebnis wurde der 9. Tabel­len­platz bestätigt. Eine kleine Rochade gab es an der Tabel­len­spitze, da Solingen verlor, Baden-Baden hingegen zuver­lässig punktete. Beide Kontra­henten trennen nur 1,5 Brett­punkte. Da bleibt Spannung genug für die letzten Runden.

(Noch besser als die 1. machte es übrigens die 4. Mannschaft heute, die die nur zu fünft angetretene Gegner­schaft von  der SG Rotation Turbine Berlin mit sage und schreibe 7,5 : 0,5 bezwang und sich damit in der Stadtliga B ganz knapp nach Brett­punkten an die Tabel­len­spitze vorschob. Das ist die Pole-Position für den Aufstieg in die Landesliga. Klasse!).

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