Viel Arbeit gegen Griesheim
Der World-Cup beginnt heute, er läuft parallel, während in der Schachbundesliga die Uhren gedrückt werden. Als Kiebitz weiß man also kaum, wo man zuerst hingucken soll... Die 1. Mannschaft der Schachfreunde hat sich auf die Reise gemacht zu einem Auswärts-Wochenende ins hessische Griesheim, in der Nähe von Darmstadt gelegen.
Heute also gegen Griesheim. Die Heimmannschaft ist auch in dieser Saison in Abstiegsnöten und tritt vor heimischem Publikum ganz sicher hochmotiviert, wenn auch als Außenseiter, an. Die favorisierten Schachfreunde sind zwar in dieser Saison ohne Abstiegssorgen, müssen aber heute ihre Hausaufgaben machen (den Kampf gewinnen) und sich zudem warmspielen für den vermutlich härteren Kampf morgen gegen Hockenheim.
Aber eins nach dem anderen. Die heutige Aufstellung sieht so aus:
Schachfreunde Berlin : SV Griesheim 1976 Piorun, Kacper : Georgiadis, Nico Vocaturo, Daniele : Krassowizkij, Jaroslaw Krämer, Martin : Tazbir, Marcin Mista, Aleksander : Jarmula, Lukasz Jakubowski, Krzysztof : Walter, Stefan Lauber, Arnd : Baskin, Robert Baldauf, Marco : Spitzl, Vinzent Thiede, Lars : Nothnagel, Marian Can
An jedem Brett sind die ELO-Unterschiede groß, am größten an den beiden letzten Brettern, wo sich Marco und Lars mit den bisher recht erfolgreichen Griesheimer Jugendspielern auseinandersetzen.
Die Übertragung der Partien funktioniert diesmal gut. Zeitversetzt sind alle Partien zu verfolgen auf http://schachbundesliga.de/liveportal
Nach fast drei Stunden Spielzeit kann man auf jeden Fall festhalten: Einfach wird das heute nicht. Etwas besser stehen nur Marco und Krzysztof. Geringfügig besser bei viel besserer Zeit steht Kacper. Aleksanders Stellung sieht dagegen gar nicht gut aus. Er hat einen Bauern weniger und spielt bei offener Stellung mit S + L gegen ein Läuferpaar und einen gedeckten Freibauern, den Mehrbauern auf d5. Hier heißt es Zähne zusammenbeißen und hoffen. Lars hat ein Doppelturmendspiel vor sich mit sehr vielen Bauern und ohne offene Linie, wobei er über die etwas schlechtere Bauernstruktur verfügt. Nach einer ELO-Differenz von etwa 400 Punkten sieht diese Partie allerdings (noch) nicht aus. Die übrigen Bretter stehen mehr oder weniger ausgeglichen.
Schachfreunde Berlin 5 : 3 SV Griesheim 1976 Piorun, Kacper 1 : 0 Georgiadis, Nico Vocaturo, Daniele ½ : ½ Krassowizkij, Jaroslaw Krämer, Martin ½ : ½ Tazbir, Marcin Mista, Aleksander 0 : 1 Jarmula, Lukasz Jakubowski, Krzysztof ½ : ½ Walter, Stefan Lauber, Arnd 1 : 0 Baskin, Robert Baldauf, Marco 1 : 0 Spitzl, Vinzent Thiede, Lars ½ : ½ Nothnagel, Marian Can
Die Führung für die Schachfreunde erzielt Kacper. Herzlichen Glückwunsch zu einer schönen Partie. Sein Gegner konnte dem Dauerdruck auf den Bauern c7 nicht standhalten und ist vermutlich auch an seinem Zeitmanagement gescheitert. Kurz vor der Zeitkontrolle steht Aleksander vor einer schweren Aufgabe, da er eine Qualität ins Überleben investieren musste. Unklare Endspiele verwalten Daniele, Krzysztof und Lars. Arnd steht aktiver und kann nun vermutlich dem weißen König konkret auf die Pelle rücken. Etwas besser steht wohl (noch) Martin, der mit seinen Figuren mehrere gegnerische Bauern angreifen kann. Die Stellung sieht aber zweischneidig aus, da der Gegner über das Läuferpaar gegen ein Springerpaar verfügt und bei Öffnung von Diagonalen sich völlig neue Möglichkeiten für den Schwarzen auftun. Eine spannende Partie! Marco wird wohl gewinnen, er hat inzwischen ins Doppelturmendspiel abgewickelt und verfügt über zwei Mehrbauern.
Remis an Brett 2 und 3 bei Daniele und Martin. Arnd hat 31. ... Dh4! gezogen und sollte gewinnen. Es scheint sich alles gut zu fügen, soweit.
19 Uhr: Es gab keine Überraschungen mehr. Arnd und Marco gewannen, Remisen erzielten Krzysztof und Lars. Aleksander konnte seine Partie leider nicht halten.
Herzlichen Glückwunsch allen Punktemachern, gute Nacht und viel Erfolg morgen!
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