Schwarzer Landesliga-Auftakt der 3. Mannschaft
Einen unbefriedigenden Landesliga-Auftakt erwischten die Aufsteiger der 3. Mannschaft beim Heimspiel gegen Spandau. Die 3,5-Niederlage war nicht erwartungsgemäß, und gerade mit Weiß wurden überraschend viele Nullen eingefangen (Stjepan, Georg, Erwin). Ganze Punkte gab’s nur mit Schwarz (Ilja, Martin und ich). Nach zwei Stunden lagen die Schachfreunde noch 1,5 aus 2 in Führung (Kristian und ich). Kristian steuerte gegen Thomas Kohler geschmeidig einem Remis entgegen.
Etwas unglücklich geriet der Spandauer Patrick Böttcher mit Weiß in eine Stellung, die nicht allzu viele Schaltfehler erlaubt, und bereits nach dem 13. Zug verlor Weiß die Orientierung. Einen Zug und einen Fehler später kämpfte er bereits um den halben Punkt. Nach 27 Zügen aber war Endstation.
Es sah kurzzeitig so aus, als würde Iljas Gegner Uwe Baumgart an Brett 1 auch ein Remis in einer italienischen Struktur gelingen. Aber nur kurzzeitig.
Doch war schon zu sehen, dass Lars den Leningrader Holländer an Brett 3 wohl nicht halten würde. Georg hatte an Brett 6 mit Weiß Schwierigkeiten in einer Art Damengambit mit vertauschten Farben. Er beließ den c-Bauern zunächst auf c2, schob ihn später nach c3 und es entstand eine Stellung, die auch aus dem Abtausch-System im Caro-Kann entstehen kann – eine Karlsbader Struktur mit vertauschten Farben. Allerdings in einer sehr vorteilhaften Version für Schwarz: weißer Läufer auf c1 statt auf g5, Springer auf d3 und f3. Schwarz brauchte nicht einmal einen Minoritätsangriff zu starten, sondern ging im Botwinnik-Style mit der Zentrumsmajorität vor. Carsten Schirrmacher nahm das Angebot, die Initiative zu übernehmen, dankbar an. Eine Null für die Schachfreunde war die Folge.
In Erwins Partie an Brett 8 kämpften beide Parteien um die Initiative, am Ende konnte es nur einen geben. In diesem Fall Spandau. Etwas fremd war mir Stjepans Interpretation vom Vorstoßfranzosen mit dem Zug f2-f4 an Brett 4. Wie häufig rochierte Stjepan lange nicht, aber nicht zum Schaden von Schwarz. Dem Vernehmen nach hatte Weiß an gewissen Stellen das Remis sicher in der Tasche, aber ein Einsteller dezimierte die Punktausbeute. Eine etwas schmerzliche Situation bei einem Mannschaftsverlust von 3,5-4,5.
Martin hatte an Brett 7 einen interessanten Franzosen auf dem Brett und bemerkenswerte Ideen für Schwarz gefunden, um die Führung in der Partie zu übernehmen. Ein direkter Überrumplungsversuch gegen Wolfgang Schulz scheiterte, so dass die Partie ins Endspiel überging, doch setzte Martin die Partie weich und sicher auf. Beide Seiten hatten Springer und Turm bei beiderseitig zerklüfteter Bauernstruktur (da aber Pluspunkte in der B-Note für Schwarz). Martin hatte indessen den aktiveren König und gewann schließlich, doch auch diese letzte Partie konnte am Mannschaftsergebnis nichts mehr ändern.
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