7:1 gegen Göttingen in der 2. Liga
Göttingen trat in der 6. Runde mit Aufstellungproblemen gegen die 2. Mannschaft (nicht in Bestbesetzung, aber in guter Besetzung) an, was sich nicht nur daran zeigte, dass sie lediglich sieben Spieler mit in die Hauptstadt brachten, sondern auch die an Startnummern 15 und 16 Gemeldeten einsetzten. Nach meinem kampflosen Punkt zeichneten sich bereits nach rund einer Stunde Spielzeit Vorteile an den Brettern 4 und 7 ab. Das 2-0 gegen den Tabellenletzten aber erzielte Jan Wendt an Brett 2, der in scheinbar wenig auffälliger - tatsächlich aber sehr starker - Stellung mit 14. Lg2-h3 einen kapitalen Fehler provozierte, um mit 15. Dxe4 unter Damen(schein)opfer eine Figur zu gewinnen. Der Gegner entschied sich, ein Ende mit Schrecken dem aussichtslosen Kampf vorzuziehen und ließ mit 15.-f5xe4 sehenden Auges 16. Lh3-e6 Matt zu. Wenige Kibitz-Blicke später verwandelte Jan-Paul Cremer ebenfalls unter Damenopfer zum Matt und somit 3-0 nach nur zwei Stunden Spielzeit. Friedlich trennte sich sodann auch angesichts des Zwischenstandes Joachim Wintzer mit Schwarz in einer ziemlich ausgeglichenen Stellung. Die „Halbzeitbilanz“ an vier Brettern ließ keine Zweifel an den Ambitionen der Schachfreunde, sich in der Tabelle weiter hochzuarbeiten.
An den verbleibenden Brettern hatte Emilio eine Qualität gewonnen, Marco Thinius stand leicht besser, Udo Hoffmann hatte einen Bauern für Angriff geopfert und Zbigniev schien in einem mir unklaren Doppelturmendspiel plus Springer gegen Läufer wohl bereits auf der Siegerstraße zu sein. Um 13.30 Uhr gab Emilios Gegner die hoffnungslose Stellung auf, der Kampf war bereits entschieden. Zwischenzeitlich hatte sich auch der Angriff von Udo ausgezahlt, er gewann den geopferten Bauern zurück, der Druck aber ging weiter und es dauerte nicht mehr lange, bis sich der Vorteil verdichtete. Am Spitzenbrett kristallisierte sich ein gewonnenes Endspiel heraus und erwartungsgemäß besiegte Zbigniev seinen bisher am ersten Brett überforderten Gegner (Bilanz 0⁄5). Obwohl Udos Gegner an Brett 8 noch ein letztes Mal scheinbare Aktivität entfalten konnte, war das Strohfeuer schnell erloschen - 6,5-0,5. Marco Thinius kämpfte noch für die eigene Bilanz, sein Gegner verteidigte die lange Zeit schwierige Stellung mit Weiß aber zäh und erarbeitete sich durchaus verdient ein letztes Unentschieden.
Die weiteren Ergebnisse der 6. Runde verliefen fast ideal: Werder Bremen II unterlag Kreuzberg und der Hamburger SK II musste sich dem SSC Rostock geschlagen geben, so dass wir Bremen und Hamburg überholen konnten. Der Tabellenerste gab einen Mannschaftspunkt gegen unseren nächsten Gegner Zehlendorf ab und liegt drei Runden vor Schluss nur noch einen Mannschaftspunkt vor uns. Die Brettpunkte sind gleich, sofern wir den Rückstand noch aufholen können, bestünden also Chancen auf „Gold“. Nach den knappen Niederlagen in der 3. und 4. Runde konnten wir uns somit durch zwei souveräne Siege in Runde 5 und 6 auf Rang 2 hocharbeiten. Am 23. Februar sind wir beim SK Zehlendorf zu Gast. Spitzenreiter Norderstedt trifft auf den Hamburger SK II. Ich bin gespannt auf die 7. Runde!
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