Zehn Mannschaften gingen erfolgreich an den Start
Eine unglaubliche Saison ist zu Ende: Erstmals spielten die Schachfreunde mit drei Mannschaften in der 1. Bundesliga, 2. Bundesliga und Oberliga. Und alle hielten sportlich die Klasse. Die 6. und die 7. stiegen in der Berliner Mannschaftsmeisterschaft auf, die 4. und die 5. landeten auf dem dritten Rang. In der Berliner Feierabendliga stieg ein Team auf, die anderen beiden Teams hielten ohne großen Stress die Klasse. Und mit Roman Sippel gab es einen Spieler, der gleich dreimal aufgestiegen ist!
1. Mannschaft - 1. Bundesliga: Knapp nicht abgestiegen
Am Ende landeten die Mannen um Teamchef Lars Thiede auf den 12. Platz und entronnen dem Abstieg sportlich knapp. Sieben Mannschaftpunkte und 50,5 Brettpunkte waren indes kein Ruhmesblatt. Nie hatte die 1. Mannschaft am Saisonende weniger Punkte auf der Habenseite, in der Abstiegssaison 2006/2007 waren es immerhin neun Mannschaftspunkte. An der Stimmung im Team lag es nicht, die ist prächtig.
Hauptgrund war, dass einfach zu wenige Partien gewonnen wurden - bei einer hohen Remisquote. Das führte zu vielen knappen Niederlagen. Mehr Risiko führt zwar auch zu mehr Niederlagen, aber eher zu positiven Überraschungen. An denen fehlte es fast völlig. Ein einziger Mannschaftspunkt gegen eine höher platzierte Mannschaft spricht Bände. Den beiden Neuzugängen Alexander Mista und Matthias Dann kann man dies nicht anlasten. Bei ihnen gab es quasi nur zwei Ergebnisse, Sieg oder Niederlage.
Zu der kommenden Saison muss es personelle Veränderungen geben, will man bei den starken Aufsteigern aus Dortmund, Schwäbisch-Hall und Dresden nicht in der 1. Bundesliga untergehen.
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2. Mannschaft - 2. Bundesliga Nord: Knapp nicht aufgestiegen
Um die Konkurrenz über die Planungen der Schachfreunde im Unklaren zu lassen, wurde das Saisonziel nicht im Saisonvorbericht veröffentlicht. Dies lautete: Platz 1, um die 1. Mannschaft abzusichern. Daran ist das Team um Stefan Brettschneider als Zweiter hinter Rostock knapp gescheitert. Sechs lockere Siege (mit einem Brettpunktedurchschnitt von fast 6-2) standen eine verdiente Niederlage gegen Norderstedt, eine etwas ärgerliche gegen Rostock und eine extrem ärgerliche gegen den SK Zehlendorf gegenüber. Ein Sieg mehr oder ein Unentschieden gegen Rostock und es hätte mit Platz 1 geklappt.
Topscorer war Emilio Moreno! Unser spanischer Neuzugang überzeugte auf der ganzen Linie. Er spielte alle Partien, gewann fünf und spielte vier Remis. Für die Saison 2014/2015 bedeutet dies einen Stammplatz in der 1. Mannschaft.
Ein großartiges Ergebnis erzielte mit 5 aus 6 auch Jan Lundin, der immer - welch ein Einsatz! - bestens vorbereitet aus Stockholm anreist. Viel Licht ging von den Jungstars Aron Moritz und Jan-Paul Cremer aus. Beide waren nach Beendigung der Schule zeitweise nicht in Berlin und kamen zusammen daher lediglich auf neun Partien. Sie zeigten sich aber gut gewappnet für Liga 2. In der kommenden Saison spielen sie hoffentlich durch - und rücken gewiss auch noch leicht nach oben.
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3. Mannschaft - Oberliga Nord-Ost: Eine wundersame Rettung
Das Liga-Orakel taxierte die Abstiegswahrscheinlichkeit der Schachfreunde 3 vor der letzten Runde auf über 96 %. Letzter Platz, nur zwei Unentschieden aus acht Kämpfen (wenn auch einige Niederlagen sehr unglücklich waren). Intern wurde die Wahrscheinlichkeit niedriger angesiedelt: Immerhin ging es gegen König Tegel, die Duelle haben ihre ganz eigenen Gesetze. Zumal bei Tegel 2 sehr viele Ex-Schachfreunde spielen (von denen aber nur wenige an die Bretter gingen). Auf ein 6-2 hätte dann aber doch keiner gewettet! Gleich fünf Siege ebneten den Weg zu diesem Erfolg in dem Berliner Klassiker. Lasker Steglitz, nur drei Mannschaftspunkte vor der Schlussrunde, verlor gegen Greifswald.
Platz neun mit vier Punkten war so gesichert, „reicht“ immer noch für den Abstieg - möchte man meinen.
Aber alle Berliner Teams hielten sich in der 2. Bundesliga-Nord. Und der Aufsteiger aus Meck-Pomm kommt aus dem Westen Mecklenburgs und wird daher nicht der Oberliga Nord-Ost zugeordnet, was vor der Schlussrunde auch nicht klar war. Daher nur ein Absteiger!
So spielen Martina und ihre Jungs ein weiteres Jahr überregional. Ein starker Spieler - oder eine starke Spielerin - muss vorne rein, damit alle ein Brett nach hinten dürfen. Dann sieht es nicht schlecht aus für 2014/2015. Anfragen werden gerne entgegen genommen.
Beste Spieler mit jeweils mehr als 50 % der möglichen Punkte waren Christoph Nogly, Udo Hoffmann und Martina Skogvall.
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4. Mannschaft - Stadtliga B: Aufstieg verspielt
Thorben Lindhauer, der neue Mannschaftsführer, hatte keine leichte Aufgabe. Nach einem guten Saisonstart mit zwei Siegen gegen den späteren Zweiten BSC Rehberge und die CFC Hertha kam Sand ins Getriebe. Im Winter war dann die Personaldecke gleich zweimal so dünn, dass zwei „geplante“ kampflose Partien zu bedauern waren. Eines dieser Matches ging mit 3-5 gegen Berolina Mitte 2 verloren. Diese Punkte fehlten am Ende auf das junge Team der SG Treptow-Baumschulenweg, welches im kommenden Jahr in der Landesliga antritt.
Spielerische Aktivposten waren Mark Müller, Theodor Heinze, Jens Kutschke, Thorben Lindhauer und Abdelkerim Krichi, die zum Teil klar über 50 % der möglichen Punkte einfuhren.
Die Vierte muss um einen Spieler verstärkt werden. Dann sollten die Personalprobleme der Vergangenheit angehören. Der Aufstieg in die Landesliga ist nicht unrealistisch.
5. Mannschaft - Klasse 1.2: Dritter? Dritter!
Im positiven Sinn war die Fünfte um Kapitän Arnd Bader vielleicht die Überraschung der abgelaufenen Saison. Ziel war ein sicherer Klassenerhalt. Mit Platz 3 hinter dem souveränen Aufsteiger Zehlendorf 2 und der ersten Mannschaft des SK Dragolje Babic hat aber keiner gerechnet.
Ein Grund hierfür war die homogene Mannschaftsleistung. Gleich sieben Spieler spielten quasi durch. Keiner landete deutlich unter 50 %. Mit Marcus Gretzer und Sigi Prix erreichten zwei Spieler mit 5,5 aus 9 ein klares Plus.
Änderungen sind keine geplant. In der Form hat die Fünfte Mannschaft auch in der kommenden Saison in der 1. Klasse nichts zu befürchten.
6. Mannschaft - Klasse 2.4: Aufstieg - in Erinnerung an Rainer Dambach
Das Team hatte zum Anfang der Saison einen schweren Schock zu verdauen: Völlig unerwartet starb nach kurzer schwerer Krankheit Rainer Dambach, der im Sommer 2012 das Team „gegründet“ hatte. Zwei Niederlagen waren die Folge. Dann raufte sich die Mannschaft aber zusammen - so wie es der Ehrenpräsident der Schachfreunde gewollt hätte. Ein Sieg nach dem anderen wurde eingefahren und so langte es am Ende für den 2. Platz hinter der SG Narva, der in der 2. Klasse den Aufstieg bedeutet.
Rekordverdächtig war die Zahl der Brettpunkte: 50,5. Genauso viele wie die 1. Mannschaft, ließe sich trefflich spotten. Kein Wunder, dass fast alle Spieler über 50 % der möglichen Punkte holten.
Die Mannschaft um den Kapitän Kurt Schläppi wird in der 1. Klasse locker mitspielen können. Ein weiterer Aufstieg wird nicht angestrebt, ist aber auch nicht ausgeschlossen. Mit Erwin Weber, Thomas Berg und Christian Winterhalter stehen exzellente Spitzenbretter zur Verfügung.
7. Mannschaft - Klasse 4 West: Zu null!
Neu gegründet zur Saison 2013/2014 und gleich angekommen in der BMM: Mit 18-0 Punkten startete die Siebte in der 4. Klasse und tritt im nächsten Jahr in der 3. Klasse an. Ein Erfolg auch des Mannschaftsführers Marcus Gretzer, der die Spieler zu einem Team zusammenführte.
Es fällt schwer, einen Spieler aus dem Team hervorzuheben. Eigentlich spielten alle gut. Auch wenn er noch nicht richtig lesen kann, erlaube ich mir einen Namen zu erwähnen: Henning Hein. Er verlor zwar noch alle Partien, war mit aber mit vollem Einsatz bei der Sache. Und mit seinen sieben Lenzen hat er noch viele Siege vor sich.
Da in der 3. Klasse an acht Brettern gespielt wird und nicht an sechs, müssen hier einige neue Spieler verpflichtet werden, zumal uns Anurag Singh Chauhan Richtung London verlässt. Der Klassenerhalt sollte dann problemlos zu realisieren sein.
Berliner Feierabendliga: Einmal Aufstieg, zweimal Klassenerhalt
Auch hier viel Sonnenschein:
Schachfreunde 1 um Mannschaftsführer Martin Kunze hielt ohne große Probleme die Feierabendliga A. In der kommenden Saison soll das Halbfinale (also Platz 2) angepeilt werden, was dieses Jahr noch außer Reichweite lag.
Ein ähnliches Bild in der Feierabendliga B : Schachfreunde 2 unter der Leitung von Robert von Jutrzenka musste sich etwas vorsehen, um die Klasse zu halten. Eine wirkliche Gefahr bestand aber ebenso wenig wie Aufstiegschancen.
Schachfreunde 3 konnten souverän hinter dem SK International den zweiten Platz belegen. Sechs Siege, zwei Unentschieden und keine Niederlage fuhr das Team von Marcus Gretzer ein. Jens Kutschke, auch einer der Aktivposten in der 4. Mannschaft in der BMM, schoss mit 7,5 aus 8 den Vogel ab.
Drei Aufstiege: Roman Sippel
Stellen Sie sich vor: Sie kommen neu in einen Verein. Sie werden in drei Mannschaften eingesetzt. Sie steigen mit allen drei Mannschaften auf. Unmöglich? Nein, nicht unmöglich. Roman Sippel hat es vorgemacht! Er kam vor wenigen Jahren nach Eintritt in die Rente aus Göttingen nach Berlin - und wurde im Sommer 2013 Mitglied bei den Schachfreunden. In der 7. Mannschaft erzielte er 1,5 aus 3, in der 6. Mannschaft 3 aus 3, in der 3. Mannschaft in der Berliner Feierabendliga 3,5 aus 6. Und alle Teams stiegen auf!
Die Schachfreunde planen nunmehr, Roman Sippel in der kommenden Saison in vier Mannschaften einzusetzen.
Ein wenig Statistik: Nur sieben kampflose Partien
Ein Grund für den Erfolg war sicherlich der historische Tiefststand an kampflos verlorenen Partien. Sieben verteilt auf zehn Mannschaften ist nicht viel. Die 4. Mannschaft musste zweimal geplant mit einem Spieler weniger antreten, dazu kamen vier Niederlagen der Kategorie ichhabeverschlafenwasheuteistsonntag - gleichmäßig verteilt auf diverse Teams.
So wenige kampflose Nullen waren es vor einigen Jahren mit nur fünf Mannschaften nicht. Ziel wird es in der kommenden Saison sein, die Zahl noch weiter zu reduzieren.
Ein Ausblick: Zwei neue Mannschaften geplant
In der Feierabendliga werden die Schachfreunde Berlin in der kommenden Saison mit vier Mannschaften antreten. Das Angebot wird im Verein sehr gut angenommen. Eine weitere Mannschaft in der untersten Klasse kann ohne weiteres zusammengestellt werden.
Weitaus ambitionierter ist der Plan, eine neue Mannschaft in der BMM zu melden. Das Motto lautet: Eine Familienmannschaft soll her! Lars und Henning Hein suchen drei bis vier weitere Familien, die eine neue achte Mannschaft in der BMM gründen wollen. Gespielt wird dort an sechs Brettern, an neun Sonntagen zwischen Oktober und April. Es geht um 9:00 Uhr los, der Familienfrieden wird also bei Rückkehr gegen Mittag gewahrt. Denn länger als drei Stunden gehen die Mannschaftskämpfe in der untersten Spielklasse selten.
Wer Lust hat, in der kommenden Saison für die Schachfreunde zu spielen meldet sich bei rainer.polzin@berlin.de oder telefonisch unter 030-6271606. Oder schaut mittwochs ab 19:30 Uhr anlässlich des Spielabends vorbei.
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