Spaßblitz: Paulsen vor Smolny und Artukovic
Entscheidung in der letzten Runde: Dirk Paulsen - Frieder Smolny 1:0
Parallel zur Mitgliederversammlung fand ein kurzfristig angesetztes Spaßblitzturnier unter der Regie von Markus Zelanti statt. Mit 19 Teilnehmern war der Nebenraum gut gefüllt. Die zufällig sortierte Tabelle legte die Spitzenpaarung in die letzte Runde. Den zweiten Preis erloste sich Michael Glienke. Herzlichen Glückwunsch!
. | 25.05.2016 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | Pkt. |
1 | Paulsen | 1 | 1 | 1 | 1 | = | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 17,5 | |
2 | Smolny | 0 | 1 | 0 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 16 | |
3 | Artukovic | 0 | 0 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 0 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 15 | |
4 | Alhassan | 0 | 1 | 0 | 0 | 1 | 0 | 1 | 1 | 1 | 1 | = | 1 | 1 | 1 | 1 | = | 1 | 1 | 13 | |
5 | Kalka | 0 | 0 | 0 | 1 | 1 | 0 | 1 | = | 1 | 0 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 12,5 | |
6 | Glenzer | = | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | 1 | 0 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 11,5 | |
7 | Jacobson | 0 | 0 | 0 | 1 | 1 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 11 | |
8 | Ehret | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | 1 | 0 | 0 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 10 | |
9 | Miowitz | 0 | 0 | 0 | 0 | = | 0 | 1 | 0 | = | 1 | = | 1 | 1 | = | = | 1 | 1 | 1 | 9,5 | |
9 | Glienke | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | 1 | 1 | = | 0 | = | = | 1 | 0 | 1 | 1 | 1 | 1 | 9,5 | |
11 | Molnaer | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | 1 | 1 | 0 | 1 | 1 | 1 | 0 | 0 | 1 | 0 | 1 | 1 | 9 | |
12 | Hoffbauer | 0 | 0 | 0 | = | 0 | 0 | 0 | 0 | = | = | 0 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 8,5 | |
13 | Schmidt | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | = | 0 | 0 | 1 | 1 | 1 | = | 1 | 1 | 6 | |
14 | Mayer | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | 1 | 0 | = | 1 | 1 | 5,5 | |
15 | Zelanti | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | = | 1 | 1 | 0 | 0 | 0 | 1 | 1 | 1 | 0 | 5,5 | |
16 | Dr. Schindler | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | = | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | 1 | 1 | 1 | 4,5 | |
17 | Csanad | 0 | 0 | 0 | = | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | = | = | 0 | 0 | 1 | 1 | 4,5 | |
18 | Cetin | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | 1 | |
19 | Flood | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 1 |
Markus Zelanti - 1. Juni 2016
Erstmal Vielen Dank an Dirk Paulsen für den schönen Bericht.
Und natürlich an alle Teilnehmer,die letzten Mittwoch mitgespielt haben.Da ich leider keinen Computer mit Schweizer System im Einsatz hatte,spielten wir einrundig.Und ich musste die Kreuztabelle handschriftlich führen, was bei 19 Teilnehmern nicht so einfach war.
Aber irgendwie haben wir es doch dann hin bekommen, mit Unterstützung von Michael und Tobias.
Es lief ruhig ohne Zwischenfälle und alles recht harmonisch ab.
Dafür meinen Dank!
M.Z.
Dirk Paulsen - 28. Mai 2016
Die angeblich so „unsortierte Tabelle“ hat nach meiner Auffassung zwei astreine Sortierkriterien als Grundlage: 1) Punkte, 2) Sonneberg-Berger Wertung. Die Sitzordnung -- als Basis für ein Rundenturnier im Modus Jeder gegen Jeden war, so vermute ich recht stark, nicht völlig zufällig, da wohl die Reihenfolge der Anmeldungen zugrunde gelegt wurde (wie gesagt; hierbei handelt es sich um eine Vermutung, aber ich meine zumindest, mich erinnern zu können, dass die beiden offensichtlichen engen Freunde Flood und Mayer direkt nebeneinander saßen für die Turnierdauer, und sicherlich auch gemeinsam gekommen waren und sich entsprechend gleichzeitig angemeldet haben: weiterhin fiel bei den beiden auf: sehr sympathisch, in etwa gleichaltrig, wobei ich einem Gespräch am Rande entnehmen konnte, dass Flood wohl 16 Jahre alt is, mit einem hohen Engagement und einer ebensolchen Veranlagung für das Schach, beide zumindest ebenfalls höher pigmentiert, im direkten Gespräch miteinander Englisch parlierend, jedoch jederzeit auf Deutsch umschaltend, mit jedem Gegner; kurios, auffällig, sicher, aber davon keineswegs abnehmend sympathisch; falls das Engagement bleibt verspreche ich eine recht rasche schachliche Entwicklung).
Insofern wäre es aber noch immer einigermaßen zufällig, die Abfolge der Paarungen, und als ich Frieder Smolny im Verlaufe der ersten Turnierhälfte (natürlich gegen Ende) gegenüber, aber eben nur diagonal, saß, stellten wir beide fest: a) bisher noch kaum Punkte abgegeben (er 0, ich 0.5) und b) dürfte wohl die Schlussrunde werden für das direkte Duell. So kam es denn auch. Schlussrunde, und ich hatte zwar gesehen, dass er kurz nach unserer derarten Begegnung gegen Alhassan Jooma in einem Turmendspiel, welches er für ausgeglichen erklärte (ich sehe weiterhin einen Vorteil auf Gegners Seite), bei beiderseitig hochgradiger Zeitnot als erster überschritt und somit eine 0 haben musste (während bei mir das eine Remis blieb), wusste aber nicht und schaute auch nicht vor unserer Begegnung, ob er denn noch einen weiteren (halben?) Punkt abgegeben hatte und womöglich mein Turniersieg bereits außer Frage stünde. Da ich aber bei seiner späteren Partie gegen Adis Artukovic sah, dass er mit Mehrfigur (und folgendem einfachen Sieg) im Endspiel ebenfalls siegreich blieb, konnte ich wohl davon ausgehen, dass in unserer Partie die Entscheidung um den Turniersieg fiele. Ich wollte ohnehin spielen und gut spielen, um meine Niederlage aus der Vorwoche gegen ihn auszubügeln, aber auch überhaupt einfach und möglichst gut Schach spielen.
Das Foto ist beinahe perfekt eingefangen, denn sie ist nicht nur direkt aus dieser Partie sondern zudem kurz vor der Entscheidung. Mein Springer landete gerade auf b3, nachdem er ihn mit e7-e5 von d4 aus vertrieben hatte. Nun ist der Springer c5 herausgefordert. Der Abtausch auf b3 reparierte meine Bauernstruktur, und nachdem er im Anschluss mit dem Springerzug von c6 nach e7 den Bauern auf c3 aufs Korn nahm -- mit dem Turm c8 -- spielte ich meine Trumpfkarte Läuferpaar aus: Lh6-g7, Th8-g8, Lg7xf6. Bereits ein Mehrbauer wäre das, aber er bediente sich danach auf c3, den Verlust des Bauern f6 nicht hinnehmend. Darauf griff der andere Läufer entscheidend über c4 ein: Le2-c4, greift den Turm auf g8 an und deckt den Bauern auf b3, zugleich wird dem frechen Turm auf c3 der Rückzug verbaut. Er zog seinen Turm von g8 nach f8, woraufhin ich sehr einfach spielte: Lf6xe7, Ke8xe7, Ke1-d2, womit der Turm c3 gefangen war. Das erzwungene Qualitätsopfer auf c4 (Tc3xc4) konnte den Verlust nur aufschieben, aber nicht sehr ernsthaft in Frage stellen. Sein Läufer, der danach auf c6 erschien, hielt zwar gerade so den Damenflügel zusammen, aber ein Qualitätsrückopfer gegen diesen Läufer zur rechten Zeit brachte mir ein gewonnenes Bauernendspiel ein, woraufhin er sehr bald das Handtuch warf.
So sei hier recht ausführlich der Ausgang dieser zufälligen Schlussrundenpartie, falls sowohl in Überschrift als auch Artikel nicht erwähnt (lediglich in der Tabelle nachzulesen, für den wahren Enthusiasten...), in länglicher Form nachgetragen.
Im Übrigen finde ich Turniertabellen mit 100% Ergebnissen hässlich, unattraktiv, und zudem aussagelos, in Wahrheit. Die Performance wäre unendlich, unmessbar hoch (Carlsen oder Stockfish könnten nicht mehr machen...; das verkrüppelte und verunstaltete Elo oder DWZ-System spuckt eine aus, welche jedoch schlichtweg falsch ist, da eben keine Aussage im Falle von 100% oder 0% über die Spielstärke zu treffen ist; unendlich gut oder unendlich schlecht, was jedoch ebenfalls nicht stimmt). Sowie ein halber Punkt fehlt, macht es einen guten Eindruck. In Kreuzberg Blitz vom April gelang mit das Kunststück, ebenfalls einen halben Punkt abzugeben („nur“ einen halben), dies jedoch ausgerechnet gegen das abgeschlagene Schlusslicht, welches seinerseits nur diesen einen halben Punkt auf der Habenseite verbuchen konnte; ein Glück, dass ich die vermeintlich einfachste Partie des Turniers, gegen einen absoluten Novizen, nicht für mich entscheiden konnte, denn es ergab ein hübschen Tabellenbild).
Es artet zu einem Bericht aus: kurios war zudem, dass ich bei dem oben abgebildeten Turnier das eine Remis in der ersten Runde abgab (einmal also gegen das Schlusslicht, einmal in der ersten Runde; beides irgendwie doch bemerkenswert?!). In einer unglaublichen Partie gegen André Glenzer spielte ich wagemutig einen Najdorf Sizilianer (seit Jahrzehnten abgewöhnt, wegen zu vieler Fallstricke und taktischer Reinfallmöglichkeiten, selbst wenn beiderseits gegeben). Er, ohnehin taktisch gewandt und noch besser im direkten Spiel gegen den König, setzte meinen in der Mitte fest. Dann opferte er vorbildlich eine Figur auf b5 und haute anschließend mit dem Turm auf d6 rein. Verzweifelt ein Gegenspiel suchend kam ich auf Tg8xg2, damit zumindest ein Turmschach auf c2 drohend, vom Turm c8 oder Turm g2. Er konnte danach zwar meine ganze Dame gewinnen, mit Turmschach auf e6 gefolgt von Springergabel auf d6, jedoch waren die Türme auf der zweiten stark genug, mir das direkte Dauerschach zu sichern. Direkt nach Tc8xc2+ bot er also, leicht enttäuscht, das Remis an. Kein Entrinnen für den König, trotz ganzer Dame mehr!
Tolle Partie, gerechtes Ergebnis, würde ich sagen, und Andrés Enttäuschung wich später sogar einer gewissen Zufriedenheit, wie man noch während des Turniers feststellte (er kam bei gelegentlichen Begegnungen immer wieder darauf zurück), vermutlich aber auch aufgrund dessen, dass es das einzig kleine, aber doch erwünschte, Haar in meiner Turnleistungssuppe blieb.