Schachfreunde scheitern an Magdeburg
Mit einem „letzten Aufgebot“ traten die Schachfreunde am Samstag in Hoyerswerda zum Achtelfinale des Deutschen Mannschaftspokals (DPMM) an. Hintergrund der Personalprobleme ist die Endrunde der Österreichischen Bundesliga, in der mit Rainer Polzin, Lars Thiede, Ilja Schneider, Martin Kärmer und Dennis Abel allein fünf der üblichen Verdächtigen aktiv waren. Terminprobleme bei anderen Kanditaten führen schließlich zu der Aufstellung Joachim Wintzer, Christoph Nogly, Udo Hoffmann und Felix Nötzel.
Die Auslosung am Samstag bescherte und die SG Aufbau Elbe Magdeburg (die andere Paarung führe die SG Leipzig und den Gastgeber aus Hoyerswerda zusammen). Dabei waren die Schachfreunde nominell gar nicht mal so sehr Außenseiter, wie man zunächst denken möchte. Denn an Brett 3 und 4 hatten die Magdeburger Maria Schöne und Jens Windelband praktisch das gleiche Rating wie Udo und Felix. An Brett 1 und 2 hatten der ehemalige Schachfreund Evgenij Degtiarev und Gordon Andre zwar Ratingvorteile, die wollten Joachim und Christoph aber durch Routine wettmachen ;-)
In der Tat konnten wir vorne mit der Eröffnungsphase sehr zufrieden sein. Aus einem Sizilianer im Anzug wurde bei Joachim eine Art Königs- bzw. Altinder, bei dem Weiß besser stand. Und Christoph konnte dank der passiven Eröffnungbehandlung seines Gegners mit den schwarzen Steinen sogar schnell die Initiative übernehmen. Dafür musste sich Felix in einem abgelehnten Morra-Gambit mit den weißen Steinen frühzeitig um seinen schwachen d4-Bauern sorgen, während in Udos Partie (offener Sizilianer) beide Seiten bereits nach wenigen Zügen in tiefes Brüten gerieten.
Dieses brüten war bei Maria Schöne leider erfolgreicher als bei Udo. Sein Plan, den Sc3 mit b4 nach a4 zu zwingen, um ihn dann mit Da5 anzugreifen und die Deckung mit b3 zu erzwingen scheiterte leider an Sb3 (statt Bauer b3). Nimmt die Dame den Springer auf a4 folgt Sc5 mit Angriff auf Dame und einen Läufer auf b7, der nicht mehr gedeckt werden kann. Und nach schlagen auf b7 kommt der Springer auch noch mit Macht (und Schach) nach d6. Udo sah es noch rechtzeig, aber danach war die schwarze Stellung schon ziemlich schlecht und Udo musste bald aufgeben.
Kurz danach musste leider auch Felix aufgeben. Er hatte einen Bauern geben müssen. Dafür war ein Doppelturmenspiel mit ungleichfarbigen Läufern entstanden, das sehr sehr gute Remischancen bot. Im bestreben, die Türme auf der c-Linie abzutauschen zog Felix einen T nach e2. Dieser Zug nahm aber seinem König ein Fluchtfeld weg, so dass der weiße König auf d3 nach Tc3+ bxc3 Txc3# plötzlich matt war! 0-2
Christoph hatte einen großteil seines Vorteils inzwischen leider verspielt und dem weißen aktives Spiel ermöglicht. Er verschlimmerte dies durch eine Fehlkalkulation, die dem weißen zwei Figuren für Turm und Bauern einbrachte. Viel schlimmer war aber der heftige Königsangriff des Weißspielers. Zum Glück war dieser aber in Zeitnot und durch einen Fehlzug verwandelte sich die deutlich bessere in eine glatte Verluststellung.
So hing es an Joachim durch einen Sieg gegen Evgenij den Mannschaftssieg dank Berliner Wertung sicherzustellen. Hier hatte sich Evgenij aber inzwischen aus der weißen Umklammerung befreit und die verzweifelten Siegesbemühungen von Joachim führten leider zum Verlust.
Im Viertelfinale trifft Magdeburg nun auf Leipzig, die ihren Kampf ebenfalls mit 3-1 gegen Hoyerswerda gewannen
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