Oberliga: Schachfreunde verpassen Kreuzberg die erste Niederlage!
Oder genauer: Stefan Brettschneiders Sieg an Brett 5 gegen Lutz Mattick war der erste (!) Partieverlust, den Kreuzberg in dieser Oberligasaison einstecken musste. Und wir befinden uns bereits in Runde 5! Den gesamten Wettkampf konnte aber Kreuzberg mit 5-3 für sich entscheiden. Damit führen die Kreuzberger die Tabelle punktgleich mit Rüdersdorf die Tabelle an. Diese beiden Mannschaften werden in der 7. Runde im direkten Vergleich den Aufstieg unter sich ausmachen. Trotz der Niederlage bleiben die Schachfreunde auf Platz 3 - Best of the Rest.
Als erstes endete die Partie an Brett 4 zwischen Sigi Weber und Daniel Holzapfel nach 9,5 Zügen remis. Sigi hatte Schwarz und stand eher etwas schlechter. Und trotz der geringen Zügezahl war doch schon einiges an Zeit investiert worden. Aus unserer Sicht als ein gutes Ergebnis.
Als nächstes wurde an Brett 1 zwischen Jan Wendt und dem durch eine OP gehandicapten Attila Figura remis. In einem Fianchetto-Grünfeldinder opferte Jan einen Bauern. Mehr als ausreichende Kompensation hatte er aber nicht, so dass es nach Damentausch schnell remis war.
Dann musste leider der Berichterstatter die Segel streichen. In der Katalanischen Eröffnung hatte ich mich zwar gut auf eine neue Hauptvariante vorbereitet, dabei aber die (mit einem schlechten Ruf behafteten) Nebenvarianten stiefmütterlich behandelt. Meine Versuche, Vorteil zu erzielen, wurden präzise abgewehrt. Dann verpasste ich die Gelegenheit, eine Notbremse zu ziehen und stand urplötzlich grottenschlecht.
Damit war der Kampf praktisch entschieden, denn mehr als 50 % war an den anderen Brettern nicht mehr drin. Joachim Wintzer hielt dann auch sein Läuferendspiel trotz schlechterer Bauernstruktur relativ sicher remis. Rauno Jarvinen stand optisch immer gefälliger. Als Markus Dyballa seinen c7- Bauern gegen den auf a4 tauschte, wurde dieser optische in einen konkreten Vorteil. Damentausch nebste Le7 hätte großen Vorteil gebracht (Idee: der d Bauer läuft). Stattdessen wählte Rauno mit Dxb7 die Dominanz auf der 7. Reihe. Die war aber nur optisch attraktiv. Dyballa hielt die Stellung mit großer Routine aber sicher zusammen.
Stefan Brettschneider hätte zu dem Zeitpunkt eigentlich auch nicht mehr gewinnen sollen. In einer sehr seltsamen Holländischen Partie, die die beiden aufs Brett brachten, hatte er als Schwarzer keine großen Probleme. Im Gegenteil, Ausgangs der Eröffnung stand er deutlich bequemer. Im Mittelspiel konnte Lutz aber langsam wieder ausgleichen und das entstandene Schwerfigurenendspiel mit jeweils Dame und Turm solle remis sein. Aus den für den Berichterstatter nicht nachvollziehbaren Gründen gab Lutz aber seinen c3 Bauern und ließ Damentausch zu, wodurch Stefan mit seinem freien Mehrbauern auf der b-Linie auf ein Tor spielen konnte.
An Brett 8 musste Elmar Grosse-Klönne gegen Andreas Bachmann die Segel streichen. In einer Igel-Stellung drückte Weiß c5 durch. Hier hätte Elmar wohl auf c5 tauschen sollen und es wäre wohl noch alles in Ordnung gewesen. Die mit b5 startenden Abwicklung ließ aber Weiß am Drücker. Der Übergang ins Bauernendspiel war dann haarscharf berechnet: ein Tempo entschied zu Gunsten von Weiß - ansonsten hätte Schwarz den Sieg davon getragen.
Als letztes endete die Partie zwischen Robert Glantz und Manfred Glienke. Dabei stand Robert mit Weiß nach 10 Zügen schlecht und nach 20 Zügen auf Verlust! Über die technische Phase bis zum 70. Zug sollte schnellstens der Mantel des Schweigens gehüllt werden.
SF Berlin - Kreuzberg 3-5
Jan Wendt - Attila Figura remis
Joachim Wintzer - Sergey Kalinitschew remis
Robert Glantz - Manfred Glienke 0-1
Siegfried Weber - Daniel Holzapfel remis
Christoph Nogly - Klaus Lehmann 0-1
Stefan Brettschneider - Lutz Mattick 1-0
Rauno Jarvinen - Markus Dyballa remis
Elmar Grosse-Klönne - Andreas Bachmann 0-1
Tabelle beim Deutschen Schachbund
Kommentieren