Maksimenko geht, Jakubowski kommt

von am 22. Juli 2015 in Nachrichten

Maksimenko geht, Jakubowski kommt

Die Vereine der 1. Schach-Bundesliga sind intensiv mit den Perso­nal­pla­nungen beschäftigt. Auch das Team der Schach­freunde Berlin wird in der kommenden Saison ein leicht verän­dertes Gesicht haben.

Nach vielen Jahren verlässt Andrei Maksi­menko im guten Einver­nehmen den Verein und schließt sich als Spieler­trainer dem Schachklub Tarrasch München an. Dafür wechselt Krzysztof Jakubowski, ein polni­scher Großmeister mit einer ELO-Zahl von 2565 an die Spree.

Andrei Maksimenko

Andrei Maksi­menko

 

 

 

 

 

 

Maksi­menko und Jakubowski, war da nicht etwas!? Richtig! Wir schreiben das Jahr 2011. Die Schach­freunde hatten sich durch das Wunder von Hamburg in einen Stich­kampf gegen Griesheim um den Klassen­erhalt in der 1. Bundesliga gerettet. Der Wahnsinn nahm seinen Lauf. Erst mal musste ein Spiel­lokal her, dann die Spieler. Jede Menge Termin­kol­li­sionen. Maksi­menko musste eigentlich bei der polni­schen Jugend­meis­ter­schaft sein, die just an dem Stich­kampf­wo­chenende startete. Erst begleitete er seine Jugend­lichen am Freitag frühmorgens quer durch Polen zum Veran­stal­tungsort. Dann nach Berlin. In Polen herrschte wegen eines verlän­gerten Wochen­endes Hochbe­trieb in den Zügen, an Schlafen war nicht zu denken. In Stettin fiel ein Zug aus, ein Sprint zum Busbahnhof, den letzten Platz im Bus nach Berlin ergattert. Irgendwann am späten Vormittag kam er dann in Berlin an. Ein Kaffee, dann begann die Partie­vor­be­reitung. Um 14:00 Uhr, Maksi­menko war gute 30 Stunden auf den Beinen, ging es los (die Anmer­kungen stammen aus der SCHACH 6/2011):

Wir gewannen den Kampf 4,5 zu 3,5 und hielten die Klasse. Danke Andrei, den Fight und viele andere tolle Partien werden wir Dir nie vergessen. Und weiterhin viel Erfolg, nunmehr in München! Und nicht zu vergessen: Willkommen, Krzysztof!

foto KJakubowski

Krzysztof Jakubowski

Dennes Abel hat in den vergan­genen 10 Jahren auch viele große Schlachten für die Schach­freunde geschlagen. Wegen des begin­nenden Referen­da­riats hat er sich für eine Pause entschieden. Er wird mit einigen Schülern für eine Saison unter­klassig in Hannover spielen und plant sein Comeback bei den Schach­freunden für die Saison 2016/2017. Matthias Dann, der studi­en­be­dingt zuletzt fast nicht zum Einsatz kam, wechselt zurück zu seinem Heimat­verein Schott Mainz. Peter Michalik, seit einigen Wochen Vater und Ehemann, war bei uns einige Jahre im Einsatz, gerade in der letzten Saison spielte er ausge­sprochen erfolg­reich. Das hat die Begehr­lich­keiten von Schwä­bisch Hall geweckt, die finan­ziell in einer anderen Liga spielen. Viel Erfolg in Euren neuen Vereinen, Jungs!

Diese Abgänge mussten natürlich kompen­siert werden: Als erster hat sich Marco Baldauf (Inter­na­tio­naler Meister, 2413) für einen Wechsel zu den Schach­freunden entschieden. Er studiert Physik in Berlin. Nach dem Abstieg seiner Rosen­heimer aus der 2. Bundesliga-Ost suchte er eine neue sport­liche Heraus­for­derung. Und wurde mit den besten Wünschen von dem Rosen­heimer Vorsit­zenden, Michael Heubusch, verab­schiedet. In der Premie­ren­saison 1997/1998 in der 1. Bundesliga war Heubusch Mannschafts­führer des Teams der Schach­freunde - so klein ist die Welt.

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Marco Baldauf

Eine der stärksten Schach-WGs der Welt schickt einen zweiten Spieler nach Berlin: Danyyil Dvirnyy, ein in Sankt-Petersburg geborener italie­ni­scher Großmeister mit ELO 2541, lebt in Barcelona unter anderem zusammen mit Daniele Vocaturo, der seit der Vorsaison für uns spielt, in einer WG und geht ab sofort für die Mannen um Lars Thiede auf Punktejagd.

Sehr erfreulich ist auch der Wechsel von Dr. Jan Sprenger zu den Schach­freunden. Der in Tilburg behei­matete Inter­na­tionale Meister mit ELO knapp über 2500 und Professor an der dortigen Univer­sität kämpfte einst heiße Schlachten für Wulka­pro­dersdorf in der Öster­rei­chi­schen Liga gemeinsam mit dem Autor dieser Zeilen und will nunmehr im Dress der Schach­freunde den Großmeis­ter­titel in Angriff nehmen. Für den Vizemeis­ter­titel wie einst mit Wulka wird es wohl eher nicht reichen -:)!

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Jan Sprenger

Die Perso­nal­pla­nungen sind noch nicht vollständig beendet, vielleicht tut sich die Tage noch etwas bei den Schach­freunden. Klar ist aber, dass das Team um einiges stärker als zuletzt ist - die ersten zehn Spieler des Kaders werden über 2500 ELO schwer sein. Vielleicht ist der Abstiegs­kampf eine Saison kein Thema in Berlin!?

Die zahlreichen Berliner Schachfans können sich auf ein weiteres Heimspiel im Willy-Brandt-Haus einstellen: Anfang Februar 2016 ist unter anderem der Deutsche Meister aus Baden-Baden zu Gast!

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2 KommentareKommentieren

  • Helmut Flöel - 8. Juli 2015 Antworten

    Alle Achtung, die Schach­freunde haben ein starkes Team zusam­men­ge­stellt.

    Viel Gück in der 1. Bundesliga - ich bewundere die Schach­freunde dafür, dass sie Jahr um Jahr diesen gigan­ti­schen organi­sa­to­ri­schen als auch finan­zi­ellen Aufwand bewäl­tigen.

    Der SK Zehlendorf spielt auch dieses Jahr wieder unter dem Motto: „Nie wieder 1. Bundesliga!“

    Liebe Grüße und viel Erfolg

  • Arnd Bader - 24. Juni 2015 Antworten

    Als Schachfan und Mitglied der Schach­freunde Berlin freue ich mich sehr, dass es für uns in der Bundesliga auch in der kommenden Saison weitergeht. Falls mal eine Übernach­tungs­mög­lichkeit in Berlin benötigt wird, bin ich gerne bereit, mein Schlaf­zimmer zur Verfügung zu stellen. Ich würde dann ausnahms­weise mal bei meiner Frau schlafen. *gg

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