Licht und Schatten bei den Schachfreunden

von am 15. Oktober 2006 in ECC 2006, Europapokal

Licht und Schatten bei den Schachfreunden

Ein Fazit über das Abschneiden der Schach­freunde Berlin beim Europa­pokal zu ziehen, fällt schwer. Als an 26 gesetztes Team (von insgesamt 56 Mannschaften) wurde der 17 Platz erreicht. Damit waren wir zweit­bestes deutsches Team hinter Bremen (13. Platz) aber vor Solingen (18. Platz). Aller­dings trat Bremen ohne einen einzigen deutschen Spieler an, womit wir uns eigentlich als bestes deutsches Team sehen könnten. Aber das ist eine andere Geschichte.

Darüber hinaus gewann Martin Borriss mit fünf Punkten aus sieben Partien die Bronze­me­daille am dritten Brett und Christoph Nogly mit sechs Punkten aus sieben Partien die silberne am sechsten Brett. Auch Lars Thiede kann zufrieden sein, gewinnt er durch seine Leistung doch ca. fünf weitere Elo-Punkte hinzu. Inter­es­san­ter­weise lieferte diese drei Spieler auch jeweils 100 Prozent ab: Lars und Christoph mit den weißen Steinen, Martin sogar mit Schwarz.

Weniger zufrieden dagegen sind Ilja Schneider, Stephan Berndt und Rainer Polzin. Das liegt nicht nur an der Punkt­aus­beute, sondern vor allem an der Qualität der Partien bzw. an den einge­stellten Punkten. Für Rainer verdarben vor allem die letzten beiden Runden das Turnier, wo er gute bzw. gewonnene Stellung jeweils noch verlor. Null Punkte aus zwei gewon­nenen Stellung verdarben auch Stephan das Turnier. Ilja ging es nur insofern besser, als dass er aus seinen gewon­nenen Stellungen nur halbe Punkte heraus­holte.

Knack­punkt des ganzen Turniers war aus Team-Sicht der Kampf in der sechsten Runde gegen Reykjavik, als so ziemlich alles schief ging, was nur schief gehen konnte. Den Verlauf kann man im Detail dem Runden­be­richt bzw. den Partien entnehmen oder sich folgende Perfor­mance von Stephan Berndt ansehen, die den Kampf­verlauf zusam­men­fasst .

Kunst

Wäre dieses Match anders ausge­gangen, hätten wir in der letzten Runde noch einen attrak­tiven Gegner bekommen (und Lars Thiede eventuell die Chance auf eine GM-Norm) und ein noch besseres Abschneiden wäre möglich gewesen. Aber sei´s drum und hoffen wir, dass bei den Spielern, bei denen es nicht so gut lief, jetzt der Rost aus den Systemen gespielt ist und es in der kommenden Bundesliga-Saison umso besser läuft.

Insgesamt war der ECC eine rundum gelungene Veran­staltung. Das Team um Haupt­schieds­richter Dirk de Ridder hatte keinen einzigen Streifall zu regeln, das Wetter im Zillertal war bis auf einen längeren Regenguss am Samstag perfekt. Die Unter­bringung und die Organi­sation war hervor­ragend. Der Spielsaal war aufgrund der Rekord­be­tei­ligung und des guten Zuschau­er­zu­spruchs vielleicht etwas zu eng, aber da ist man von diversen Open deutlich schlim­meres gewohnt.

Im nächsten Jahr findet der Europa­pokal in der Türkei stat. Hoffen wir, dass sich die Schach­freunde Berlin auch diesmal wieder quali­fi­zieren können.

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